ACT leicht gemacht. Russ Harris

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ACT leicht gemacht - Russ Harris

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weiter schmerzhaft oder unangenehm sein, aber sie funktionieren nicht mehr auf eine Weise, die dem Wohlbefinden oder der Lebensqualität abträglich ist.

      Der Therapeut ebnet der Klientin behutsam den Weg, damit sie diese radikal neue Sicht durch den konstruktiven Gebrauch des Wortes »im Griff« entdecken kann: »Wenn Sie also in den Griff dieser Gedanken und Gefühle geraten, fangen Sie an, XYZ zu machen.« Diese Ausdrucksweise legt für die spätere Arbeit ein gutes Fundament: In späteren Sitzungen wird der Klient die Erfahrung machen, dass er diese schwierigen Gedanken und Gefühle haben, aber achtsam auf sie reagieren kann und dadurch ihre Wirkung und ihren Einfluss reduziert, ohne zu versuchen, sie zu vermeiden oder loszuwerden.

      Sechs Hauptkategorien der Fusion

      Wenn wir wirklich wollten, könnten wir ein riesiges Sortiment verschiedener Kategorien von Fusion zusammenstellen. Aber nun ja, das Leben ist kurz, und es gibt wichtigere Dinge, für die wir unsere Zeit brauchen. Wir halten es also einfach: Im therapeutischen Zusammenhang halten wir nach sechs Hauptkategorien von Fusion Ausschau: Fusion mit der Vergangenheit, mit der Zukunft, mit dem Selbstkonzept, mit Gründen, mit Regeln und mit Wertungen. (Denken Sie daran, dass dies keine voneinander getrennten Kategorien sind; sie überschneiden sich und sind wechselseitig miteinander verbunden.)

      Fusion mit der Vergangenheit. Damit sind alle Arten von Kognition gemeint, die sich auf die Vergangenheit beziehen:

      • Grübeln, Bedauern und Hängen an schmerzlichen Erinnerungen (z. B. an Versagen oder Scheitern, Verletzungen und Verlust)

      • Vorwürfe und Groll wegen vergangener Ereignisse

      • Idealisieren der Vergangenheit: Mein Leben war wunderbar, bis XYZ passiert ist.

      Fusion mit der Zukunft. Damit sind alle Arten von Kognition gemeint, die sich auf die Zukunft beziehen, darunter:

      • Sich Sorgen machen, Ausmalen von Katastrophen

      • Antizipieren des Schlimmsten, Hoffnungslosigkeit

      • Antizipieren von Versagen oder Scheitern, Ablehnung, Verletzungen, Verlust usw.

      Fusion mit dem Selbstkonzept. Dies bezieht sich auf alle Arten von selbst-deskriptiver und selbst-evaluativer Kognition, darunter:

      • negativer Selbstbewertung: Ich bin schlecht, nicht liebenswert, wertlos, schmutzig, beschädigt, nichts, gebrochen.

      • positiver Selbstbewertung: Ich habe immer recht, ich bin besser als du.

      • übertriebene Identifikation mit einer Zuschreibung: Ich bin Borderline, ich bin depressiv, ich bin ein Alkoholiker.

      Fusion mit Gründen. Menschen sind gut darin, »Gründe zu finden«: sie finden dafür Gründe, weshalb sie sich nicht verändern können, sich nicht verändern werden oder sich nicht einmal verändern sollten. Zu dieser Kategorie gehören alle Gründe wie diese: Ich kann X (eine wichtige Handlung) nicht tun, weil …

      • ich zu Y bin (Y = deprimiert, müde, ängstlich usw.)

      • Z passieren könnte (Z = schlechte Ergebnisse wie Versagen oder Scheitern, Ablehnung, sich lächerlich machen)

      • es sinnlos ist, es zu schwer ist, es Angst macht

      • ich B bin (B = Borderline, scheu, ein Loser oder andere Selbstkonzepte)

      • C sagt, ich sollte es nicht machen (C = Eltern, die Religion, das Gesetz, kulturelle Vorgaben, Arbeitsplatz usw.).

      Fusion mit Regeln. Unter diese Kategorie fallen alle »Regeln«, die ich in Bezug darauf befolge, wie ich, andere oder die Welt sein sollte. Regeln kann man an Worten wie »sollte«, »muss«, »richtig«, »falsch«, »fair«, »unfair« erkennen. Und häufig beschreiben sie Bedingungen wie kann nicht, außer; sollte nicht, außer; darf nicht, weil; muss dies tun, damit, werde nicht tolerieren oder weigere mich zuzulassen, dass. Hier ein paar Beispiele:

      • Ich darf keine Fehler machen.

      • Sie muss sich ändern, bevor ich es tue.

      • Ich kann nicht zur Arbeit gehen, wenn ich mich so fühle.

      Fusion mit Urteilen. Diese Kategorie bezieht sich auf jede Art von Bewertung oder Evaluation, positive wie negative, zum Beispiel Urteile über

      • die Vergangenheit und Zukunft

      • einen selbst und andere

      • unsere eigenen Gedanken und Gefühle

      • unseren Körper, unser Verhalten, unser Leben

      • die Welt, Orte, Menschen, Objekte, Ereignisse und überhaupt von allem.

      Diese sechs Kategorien der Fusion überschneiden sich und verweben sich leicht zu komplexen Narrativen wie diesem: Weil mir schlimme Dinge passiert sind (Vergangenheit), bin ich beschädigt (Selbstkonzept, Bewertung), was bedeutet, dass ich X nicht tun kann (einen Grund nennen) oder also werde ich niemals Y haben (Zukunft). Denken Sie daran, dass diese sechs Kategorien nicht das ganze Spektrum von Fusionen abdecken, sondern sie erklären die häufigsten Fälle, denen wir in der therapeutischen Praxis begegnen.

      ERLEBNISVERMEIDUNG

      Schauen wir uns jetzt den anderen Kernprozess an, durch den sich Menschen verwickeln: Erlebnisvermeidung. Dieser Begriff bezieht sich auf unser Verlangen, unerwünschte »private Erfahrungen« zu vermeiden oder loszuwerden, und auf alles, was wir versuchen, um das zu erreichen.

      Schwierige Terminologie

      Mit privater Erfahrung ist jede Erfahrung gemeint, die man hat und von der niemand weiß (außer man erzählt ihnen davon): Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Emotionen, Neigungen, Impulse, Wünsche und Sinnesempfindungen.

      Alle Menschen vermeiden Erfahrung in gewissem Maß. Warum ist das so? Hier eine klassische ACT-Metapher, die man verwenden kann, um es Klienten zu erklären.

      Die Problemlösemaschine

      Therapeutin: Müssten wir eine Fähigkeit des menschlichen Verstandes nennen, die uns in die Lage versetzt hat, so erfinderisch zu sein, dass wir nicht nur das Erscheinungsbild unseres Planeten verändert haben, sondern ihn auch verlassen können, wäre es die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Problemlösung ist im Wesentlichen Folgendes: Ein Problem bedeutet etwas Unerwünschtes. Und eine Lösung bedeutet, das Problem zu vermeiden oder loszuwerden. In der physischen Welt funktioniert Problemlösung oft sehr gut. Ein Wolf vor der Tür? Werfen Sie Steine oder Speere nach ihm oder erschießen Sie ihn und Sie sind ihn los. Schnee, Regen, Hagel? Das Wetter können Sie zwar nicht loswerden, aber Sie können sich in einer Höhle, einem Haus oder einem Unterschlupf verkriechen bzw. geeignete Kleidung tragen. Trockener, ausgedörrter Boden? Sie können ihn bewässern und düngen und das Problem auf diese Weise loswerden. Sie können aber auch zu einem besser geeigneten Ort weiterziehen und somit das Problem umgehen.

      Unser Verstand arbeitet wie eine Problemlösemaschine und er macht seine Aufgabe sehr gut. Da das Lösen von Problemen in der materiellen Welt so gut funktioniert, ist es nur natürlich, dass der Verstand mit unserer inneren Welt, der Welt der Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Empfindungen und Neigungen, genauso verfahren möchte. Aber leider funktioniert es oft nicht, wenn wir unerwünschte

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