Gelassene Eltern - zufriedene Kinder. Laura Markham

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Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden halten.18 Anscheinend deaktiviert das die emotionale Ladung, worauf das Gehirn die alte Erinnerung vollständig verarbeiten kann. Also erinnern Sie sich vielleicht immer noch an die demütigende Erfahrung mit der Lehrerin, nehmen aber als Kernbotschaft mit, dass die Lehrerin damals einen schlechten Tag, oder vielleicht den falschen Beruf hatte. Sie spüren nun Mitgefühl für das Kind, das Sie waren, anstatt Scham. Als Folge davon werden Sie nicht mehr erschaudern, wenn Sie an die Erinnerung denken, und Sie werden sich wohler fühlen, wenn Sie vor anderen stehen und Ihre Meinung sagen müssen.

      Oder Sie werden sich an die Interaktion mit Vater oder Mutter erinnern, diesmal mit Mitgefühl für sich selbst als das Kind und vielleicht sogar einem gewissen Verständnis für den Elternteil. Sie werden sich über die Erinnerung nicht aufregen. Ihr Körper wird sich nicht im Kampf-Flucht-Starre-Modus anspannen. Und aus all dem werden Sie schließlich gelernt haben, unerschütterlich bleiben zu können, wenn Ihr Kind emotional erregt ist.

      Ich stelle mir das so vor, als würden wir das Licht des Bewusstseins auf diejenigen Erinnerungen scheinen lassen, die wir in den dunklen Keller unserer Psyche zurückgedrängt haben. Einfach unser liebevolles Gewahrsein auf die Schatten zu richten, lässt sie dahinschwinden. So verarbeiten wir eine Erinnerung nach der anderen, entfernen die emotionale Ladung von den Triggern und lösen sie auf diese Weise auf. Sie tauchen nicht mehr plötzlich auf, um uns auf unserem Lebensweg zum Straucheln zu bringen. Dann fühlen wir uns so viel freier, glücklicher, weniger ängstlich und sind fähig, ruhig zu bleiben.

      Stammen alle Trigger aus der Kindheit? Natürlich nicht! Jederzeit kann sich ein Trauma ereignen. Aber die Kindheitstraumata wirken häufig am machtvollsten, weil wir in dieser Lebensphase von Emotionen am stärksten überwältigt werden. Und viele Traumata, die wir im späteren Leben erfahren, sind Neuinszenierungen früherer Traumata.

      Vielleicht denken Sie jetzt, dass es ein ganzes Leben dauern

      wird, bis Ihre Trigger geheilt sind. Und damit haben Sie

      recht. Das ist eine Lebensaufgabe. Aber machen Sie sich

      keine Sorgen. Denn die gute Nachricht lautet, dass Sie sich

      mit jedem Schritt nach vorn besser fühlen. Jedes Mal, wenn

      Sie jene großen Emotionen zwar fühlen, aber dem Impuls

      auszurasten widerstehen, verrichten Sie an diesem Trigger

      Heilungsarbeit und verringern seinen Einfluss. Diese Trigger

      werden dann im Lauf der Zeit entschärft.

      Betrachten wir nun die Situationen, die bei Ihnen am ehesten Ärger oder Verstimmung triggern. Das wird Ihnen nicht nur helfen, mehr Gewahrsein in diese Situationen zu bringen, sondern beim Nachdenken über diese Frage unterstützen Sie auch die Entwicklung Ihres präfrontalen Kortexes, was Sie dazu befähigt, in der nächsten Trigger-Situation eine günstigere Antwort zu wählen.

      ÜBUNG

       Identifizieren Sie Ihre Trigger

      Denken Sie an die letzte Woche, den letzten Monat oder das letzte Jahr. Wann wurden Sie wütend oder sehr aufgebracht, sodass Sie in einer Weise reagiert haben, die Sie später bereuten? Notieren Sie unten fünf Beispiele. Dann schauen Sie sich jede Situation noch einmal genau an. Schreiben Sie sich zu jedem Beispiel einige Ideen dafür auf, wie Sie Ihr Abrutschen hätten verhindern können.

      ÜBUNG

       Ihre automatische Reaktion unterbrechen.

      Wenn wir uns erlauben, eine Emotion zu fühlen und darauf mit der »vorprogrammierten« gewohnten Reaktion antworten, haben die Nervensignale ihre übliche Kettenreaktion abgespult. Aber was ist, wenn wir diese Kettenreaktion durchbrechen wollen? Zum Beispiel reagieren Sie vielleicht normalerweise auf Ihre miteinander streitenden Kinder, indem Sie sie anschreien. Aber jetzt haben Sie beschlossen, dass Sie stattdessen gern emotional reguliert bleiben wollen, damit Sie den Sturm stillen können, anstatt ihn noch mehr anzufachen.

      Was können Sie also tun, wenn Ihre Kinder das nächste Mal streiten? Eigentlich ist es ziemlich einfach. Das bedeutet nicht, dass es leicht ist – es ist eine der schwierigsten Dinge, die Sie lernen können – aber jedes Mal, wenn Sie es versuchen, verändern Sie Ihr Gehirn, sodass es Ihnen beim nächsten Mal leichter fällt.

      1. Achten Sie auf die Botschaft, die Ihnen Ihr Körper zu übermitteln sucht, indem Sie die Emotionen wahrnehmen. Für gewöhnlich treffen Sie wahrscheinlich auf eine komplizierte Mischung aus:

      • Ärger (»Das sollten sie wirklich im Griff haben!«)

      • Angst (»Werden sie sich ihr Leben lang hassen?«)

      • Scham (»Alles ist mein Fehler, weil ich meine Emotionen nicht besser in Griff kriege und ihnen ein schreckliches Vorbild bin!«)

      • Machtlosigkeit, die eine Variante der Angst ist (»Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, um sie vom Streiten abzubringen!«)

      • Manchmal Dumpfheit, oder gar keine Gefühle, ein Zeichen dafür, dass Sie sich im »Starremodus« befinden (der sie zum Rückzug drängt, anstatt zum Brüllen).

      2. Nehmen Sie wahr, dass Sie von den Emotionen zu einer automatischen Reaktion gedrängt werden – in diesem Beispiel, Ihre Kinder anzubrüllen.

      3. Widerstehen Sie diesem Automatismus. Aktivieren Sie Ihre Pausentaste, indem Sie einmal tief durchatmen. Nehmen Sie wahr, aber reagieren Sie nicht. Entschleunigen Sie. Das unterbricht die habituellen Nervenverbindungen. (In diesem Fall legen Sie vielleicht sogar die Hand über den Mund, um sich dabei zu unterstützen, die gewohnte Schreireaktion zu vermeiden.)

      4. Lenken Sie Ihre Impulse in Richtung einer gesünderen Antwort. Üben Sie sich zum Beispiel darin, einen tiefen Atemzug zu nehmen und diesen langsam wieder auszupusten, anstatt zu brüllen. Es ist bewiesen, dass bewusstes Atmen die Ärgerreaktion beruhigt. Indem Sie diese durch eine andere Reaktion ersetzen, werden die Nervenbahnen allmählich neu verbunden.

      Was passiert, wenn Sie dem »vorprogrammierten« Handlungsimpuls nicht widerstehen können, in diesem Fall dem Brüllen? Schließlich hält der Körper das für einen Notfall und Ihr Unterbewusstsein (diese Nervenverschaltung) meint genau zu wissen, wie man die Situation in den Griff bekommt. Sie sind fürs Handeln präpariert.

      Deswegen gibt es den vierten Schritt. Sie können Ihrer gewohnten Reaktion leichter widerstehen, wenn Sie stattdessen Ihre körperliche Energie auf eine andere Aufgabe umlenken. Anstatt Ihr Kind anzubrüllen, wenden Sie sich ab und blasen Ihren Atem kräftig in die Luft, während Sie die Hände ausschütteln.

      Viele Eltern berichten, dass sie sich zwar davon abhalten können, ihren Kindern Gemeinheiten an den Kopf zu werfen, aber das Brüllen an sich nicht abstellen können, selbst wenn es einfach nur »Stopp!« ist oder ein lautes Geräusch wie »Arrrgh!«. Das ist natürlich besser, als etwas Herabsetzendes zu schreien, also ist es ein guter Schritt in die richtige Richtung. Aber immer noch wird dadurch das Drama aufgeschaukelt. Verwenden Sie ruhig übergangsweise laute Geräusche, aber bleiben Sie nicht dabei stehen. Der nächste Schritt besteht darin, das laute Geräusch in eine weniger bedrohliche Antwort zu verwandeln.

      Schließlich

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