Die Quelle in dir. Fabian Wollschläger
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alle Erwartungen erfüllen
mehr und besser als der Durchschnitt sein
meinen Lebenssinn finden
Ich darf
nicht immer und überall Ich sein
keine Zeit verlieren
Ich kann
nicht meinen Seelenpartner finden
meine Wunden niemals schließen
meine Träume nicht realisieren
kein erfülltes Leben führen
Daraus leiten sich Kern-Glaubenssätze ab, wie:
Ich bin nicht liebenswert, weil ich Fehler habe.
Ich brauche in meinem Leben mehr, um glücklich zu sein.
Ich darf nicht Ich sein, weil ich alle Erwartungen an mich erfüllen muss, um geliebt zu werden.
Ich kann meine Träume nicht realisieren, weil ich ein Opfer meiner Lebensumstände bin.
Andere Menschen sind besser/schlechter als ich.
Glaubenssätze sind so gefährlich, weil sie im Unterbewusstsein entstehen und von dort aus operieren, während die schmerzhaften Gedanken und Gefühle, die sich aus ihnen entwickeln, im Bewusstsein wirken. Selbst wenn wir uns unserer Glaubenssätze bewusst werden, können sie trotzdem unterbewusst weiterwirken, weil sie sich weiterhin in unserem Unterbewusstsein befinden.
Negative Glaubenssätze entstehen durch unser Ego, das ein Teil von uns ist und sich nach Liebe sehnt. Mit jedem Glaubenssatz verfolgt unser Ego das Ziel, geliebt zu werden bzw. Leid zu vermeiden. Doch leider bergen alle negativen Glaubenssätze ein unheimlich destruktives Potenzial, das unser Leben schwerwiegend begrenzt und den engen Raum inmitten unserer Grenzen mit Schmerzen füllt. Sie wüten in jedem von uns und ergeben in ihrer Kombination einen tödlichen Cocktail, der unser gesamtes Leben vergiften kann. Nicht weil wir an sie glauben, sondern weil wir glauben, sie zu wissen. Um ihnen ihre Macht über uns zu nehmen, müssen wir unser »Wissen« infrage stellen, um es als Glaube zu enttarnen.
»Ich weiß nicht« wird zu einem essenziellen Grundsatz für ein grenzenloses Leben. Erst die Erkenntnis der Unkenntnis öffnet unsere Grenzen.
Aus einem Glauben entsteht ein Verhalten, mit dem wir unsere äußere Welt verändern. Diese Veränderung entspricht der Überzeugung, aus der unser Verhalten hervorgegangen ist und wirkt so als Bestätigung für unseren Glaubenssatz. Unser Glaubenssatz festigt sich, während sich unsere Realität immer weiter in seine Richtung bewegt.
Aus dem Glaubenssatz »Ich bin nicht liebenswert, weil ich Fehler habe« folgt häufig ein zurückhaltendes Verhalten. Wir sind unsicher und wollen unsere Fehler vermeiden. Folglich werden wir sie entweder ignorieren oder uns bemühen, sie zu verbergen. Ignorieren wir sie, sinken sie in den Schatten unseres Unterbewusstseins und können uns unbemerkt ein Leben lang begleiten. Verbergen wir sie, befinden sie sich im ununterbrochenen Licht unseres Bewusstseins, und die Angst vor ihnen steuert unser gesamtes Leben. Halten wir uns von anderen fern, halten jene sich auch von uns fern, und unser vom Glauben programmiertes Bewusstsein übersetzt die Reaktion in: »Die anderen halten sich von mir fern. Ich wusste es. Ich habe Fehler. Ich bin nicht liebenswert.« Unser destruktiver Glaube wird bestätigt, und der Kreislauf der selbsterfüllenden Prophezeiung dreht sich weiter.
Aus dem Glaubenssatz »Ich kann kein erfülltes Leben führen, weil ich ein Opfer meiner Lebensumstände bin« folgt häufig ein besonders passives Verhalten. Wir haben uns mit unseren Lebensumständen und unserer Ohnmacht abgefunden. Wir glauben, dass das Leben, wie wir es führen, unsere Bestimmung sein muss. Deswegen folgen wir dieser vermeintlichen Bestimmung, statt uns ihr zu widersetzen, um so weiteres Leid durch einen fruchtlosen Widerstand zu vermeiden. Wir werden von der Illusion eingenommen, dass andere Menschen, Ereignisse oder Umstände unser Leben kontrollieren würden. Wir fühlen uns als Spielball unseres Lebens, der von allen getreten wird und nur noch zusehen kann, in welche Richtung er fliegt. Falls wir die Kontrolle über unser Leben nicht selbst übernehmen, wird sie von unseren äußeren Umständen oder anderen Menschen übernommen. So erfüllt sich auch diese Prophezeiung, und wir werden tatsächlich zum vermeintlichen Opfer unserer Lebensumstände.
Da unser Verhalten unsere Realität erschafft, wird sie zu einem exakten Spiegelbild unserer Glaubenssätze. Von der Reaktion auf das Wetter bis hin zu der Gewohnheit, am Abend fernzusehen. Deswegen fällt es uns so schwer, uns zu verändern. Sportlicher zu sein, abzunehmen, mehr Liebe zu geben oder offener auf andere Menschen zuzugehen. Unser bewusstes »Ich will« steht im Gegensatz zu unserem unbewussten »Ich kann nicht«. Deswegen erschafft ein Lottogewinn noch kein Leben in Reichtum, ein neuer Partner noch kein Leben in Liebe und ein Blick in die Sterne noch kein Leben in Unendlichkeit. Der riesige Glaube »Ich kann nicht«, den wir unser gesamtes Leben bestärkt haben, steht dem winzigen Gedanken »Ich will« gegenüber, den wir unser gesamtes Leben geschwächt haben. Aus diesem Grund führen positives Denken, gefühllose Affirmationen und andere Methoden der Autosuggestion zu keiner nachhaltigen Veränderung, wenn sie nur an der Oberfläche eines Gedankens schwimmen, statt in die Tiefen des Glaubens zu tauchen.
Jeder Mensch wird in der Kenntnis seiner unantastbaren Vollkommenheit geboren, doch zur Unkenntnis darüber erzogen. Was wir verlieren, ist nicht unsere Vollkommenheit, sondern unseren Glauben daran. Doch wir können all unsere Zweifel ablegen und zurück zu unserer Quelle kehren. Wird unser Glaube grenzenlos, werden auch wir wieder grenzenlos. Diese Rückkehr erfordert, dass wir unsere destruktiven Glaubenssätze mit positiv ersetzen. Bringen wir »Ich will« in Einklang mit »Ich kann«, lösen sich die Grenzen unserer Realität auf. »Mein Glaube wird Wirklichkeit« wird zu dem entmystifizierten Zauberspruch, der unserem Leben eine unerschöpfliche Magie verleiht.
Richte dein gegenwärtiges Licht einmal in die dunklen Räume deiner schmerzhaften Erinnerungen, und reflektiere, wie häufig du wegen der oben genannten Glaubenssätze bereits eine Chance nicht genutzt hast. Wie häufig du in Wut ausgebrochen, in Verzweiflung gefallen oder in Trauer gesunken bist. Wie häufig du dich oder jemand anderen zu Unrecht verurteilt hast und in einen inneren oder äußeren Konflikt geraten bist.
Verweile für einen Moment in diesen Erinnerungen. Und jetzt trete aus ihnen heraus, und stelle dir vor, du würdest all diese Grenzen verlieren und wärst vollkommen frei.
Kannst du dir diese Wirklichkeit vorstellen?
Dann kannst du sie auch erschaffen.
Wach- und Unterbewusstsein – die zwei Strömungen deiner Quelle
»Woher kommt unser Bewusstsein?«
»Es ist aus der Vereinigung entstanden.«
»Welcher Vereinigung?«
»Die Vereinigung der Gegensätze.
Das Männliche mit dem Weiblichen.
Das Nährende mit dem Gebärenden.
Der Verstand mit dem Herzen.