Die Regulus-Botschaften. Bettina Büx
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»Wer sich selbst nicht vertraut,
der vertraut Gott nicht,
denn Gott hat ihm das gegeben,
worin er vertrauen soll,
aus demselbigen zu lernen.«
Paracelsus
Die Potenzierung der Schöpferkraft
Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, Menschen suchen sich alle möglichen Spielwiesen für ihren Schöpferdrang. Der größte und offensichtlichste aller Handlungsrahmen, ja der einzig wirkliche, ist das eigene Selbst.
Es mag aus irdischer Sicht so scheinen, als sei die Welt der Materie mit all ihren Erscheinungen die große Spielwiese, auf der sich das Leben austobt, doch sie ist weitaus mehr die Spiegelfläche dieser schöpferischen Handlungen als ihr reales Zentrum. Nun, das ist der Sinn und Zweck der Welt, denn alles ist Dir gegeben, um Dir zu dienen. Dies wird niemals anders sein.
Auch ein Erleuchteter bedient sich ihrer, indem er die Welt anschaut, sie gestaltet, beobachtet und erforscht, um von ihr ausgehend auf sich selbst zu schließen. Diese Schlüsse, die Du ziehst, wenn Du Deine Welt unter die Lupe nimmst, deuten direkt und unmissverständlich auf Deine Selbstwahrnehmung hin. Mit anderen Worten: So wie der Mensch über seine Welt denkt, so denkt er über sich selbst – und umgekehrt. Niemals kann ein Subjekt, das beobachtet, das Objekt, welches von ihm beobachtet wird, von sich selbst getrennt, losgelöst und unbeeinflusst betrachten. Dies ist nicht nur eine naturwissenschaftliche Binsenwahrheit, sondern vor allem auch eine spirituelle. Diese Trennung, die Du glaubst wahrnehmen zu können, ist eine Sinnestäuschung.
Der Schöpferdrang des Menschen sucht sich im und durch den Aufstieg, denn nichts anderes ist Erleuchtung, eine neue Spielwiese und auch wieder nicht, denn wie wir sagten, ist und bleibt das eigene Selbst das Zentrum jedes schöpferischen Spiels. Dennoch wird es sich Dir wie ein Spielfeldwechsel darstellen. Wo das Innen sich wandelt, da wandelt sich alles. Die Spielwiese, der verfügbare Aktionsradius für Dein kreatives Potenzial, wird sich vergrößern. Diese Veränderung wird Dir wie eine Potenzierung der Schöpferkraft selbst anmuten.
Nun, Schöpferkraft ist immer maximal. Sie ist oder aber sie ist nicht. Dort, wo sie ist, kann sie nur maximal sein. Dort wo sie nicht ist, kann sie nur gar nicht sein. Die Vergrößerung des Aktionsradius kann aus menschlicher Sicht dennoch nur wie eine Potenzierung erscheinen. Man könnte sagen, dass die Erweiterung des Handlungsspielraums einer Potenzierung ›in horizontaler Richtung‹ gleichkommt. Die Ausdehnung des Bereiches, in dem Macht wirkungsvoll ausgeübt werden kann, kommt einem Zugewinn an göttlicher, schöpferischer Autorität gleich. Dies ist aus dem einfachen Grunde logische, direkte Konsequenz der Schwingungserhöhung, weil diese eine Erweiterung der Selbstwahrnehmung ist.
Je mehr Du von Deiner eigenen Wirklichkeit erkennst, also je mehr Liebeserkenntnis, desto umfangreicher, tief greifender und herrlicher Deine Möglichkeiten im Außen. Was in der einen Dimension wie Zauber, Magie und Wunder erscheint, das ist in der anderen selbstverständliche Wirkung schöpferischer Ursache, die in den Selbstausdruck drängt. An dieser Stelle will ausdrücklich betont sein, dass es innerhalb der Erfahrung von Erleuchtung nichts in Dir geben kann, das nicht schon jetzt vollkommen und vollständig in Dir vorhanden wäre. Nichts kannst Du jemals sein, was Du nicht schon jetzt bist und ewig warst. Als gültiger, integraler Aspekt von Alles-was-Ist kann auch Deine Vollkommenheit nur eine ewige und unwandelbare sein. Vollkommenheit kann kein Evolutionsprozess sein, nichts, das da werden müsste, denn dann könnte es sie nicht geben. Es würde bedeuten, dass Vollkommenheit vom Zeitfaktor abhängig ist, was eine Einschränkung ihres Seins wäre und somit ein Widerspruch in sich selbst. Was Einschränkung unterworfen ist, kann nicht Vollkommenheit sein, denn Einschränkung impliziert das Ausschlussprinzip. Vollkommenheit kann von ihrem Wesen her nur absolut sein. Absolutheit schließt Ewigkeit ein.
Wir legen deshalb so großen Wert darauf, dies zu betonen, weil Du Dir sonst leicht in die eigene Falle gehst, nämlich dann, wenn Du vergisst, dass es nichts zu werden gibt, sondern lediglich zu erkennen. Sowie der Mensch an Werden denkt, nimmt er sich selbst als unvollkommen, weil ›unfertig‹ wahr. Diese Wahrnehmung verhindert jedoch das Werden, denn das Erkennen, dass es nichts zu werden gibt, ist das Werden.
Vor lauter nervöser Rührigkeit und Umtriebigkeit im Hinblick auf die so sehnsüchtig angestrebte Erleuchtung wird dies nur allzu leicht übersehen. Du glaubst, so viel tun zu müssen, um den Aufstieg zur Erleuchtung zu verdienen. Aber, Gott in Menschenhaut, Du verdienst ihn nicht durch Dein Tun, sondern einfach ›nur‹ durch Dein Sein. Es kann jetzt und ewig kein anderes Argument für Berechtigung geben, für wen auch immer, wofür auch immer. Es gibt nichts zu tun, es gibt nur zu sein, all das, was Du sein willst. Gott stellt keine Existenzbedingungen an sich selbst und seine Schöpfung. Und so ›ölst Du die Himmelstür‹ am besten, indem Du erkennst, dass es nichts zu ölen gibt. (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt). Das einzige für Dich entscheidende Kriterium in Sachen Erleuchtung ist die Frage, ob Du sie willst. Wenn Du daran zweifelst, hast Du vergessen, wer Du bist.
Dieser wunderbare, scheinbare Widerspruch zwischen Wollen und Nichtwollen ergibt sich aus den beiden dualen Aspekten ein und desselben Prinzips. Was Du willst, kann nur in dem Maße sein, in dem Du erkennst, dass es nichts zu wollen gibt. Was sollte es zu wollen geben für den, der weiß, dass schon alles ist? Wenn Du das willst, was ist, dann hast Du alles. Mit anderen Worten: Je mehr Du erkennst, dass Du nichts tun oder ändern musst, um an Dein Ziel zu gelangen, desto unmittelbarer, müheloser und direkter wirst Du Dich genau dort wiederfinden. Gott verkauft oder verlangt keine Eintrittskarten und hier gibt es keinerlei Beitragszahlungen, die es zu leisten gäbe. Die Erkenntnis des eigenen Selbstwertes wartet auf Dich. Gott braucht diese Erkenntnis nicht, aber Du.
Erleuchtung ist sowohl ein Kind der Freiheit als auch der Verantwortlichkeit. In dieser Welt, so wie sie sich den meisten von Euch bis dato darstellt, ist dies ein Widerspruch. Für Euer Begriffsverständnis stehen beide Prinzipien sich gegensätzlich gegenüber. Sowie Ihr Euch mit einem Konzept der Verantwortung konfrontiert seht, schwindet Euer Gefühl von Freiheit. Angst vor Druck, Einschränkung, Überlastung, Versagen und Schuld macht sich breit. In einer Welt, die Verantwortung meist um den Preis der Selbstverleugnung, ja des Selbstverrates fordert und dies dann auch noch mit Liebe gleichsetzt, ist dies nur allzu nachvollziehbar. Doch die Wahrheit sieht anders aus. In der Wirklichkeit der göttlichen, bedingungslosen Liebe sind Freiheit und Verantwortung eine untrennbare Einheit, die beiden Seiten ein und derselben Medaille.
Die Verantwortung, die Du hast, Deine einzige und ewige Verantwortung, ist die Wahrung Deiner Freiheit. Als gültiger, vollwertiger, in sich selbst vollständiger Teil von Alles-was-Ist hast Du die Verantwortung, niemals gegen Dich selbst zu sein. Dieses Niemals-gegen-Dich-selbst-Sein impliziert alle Freiheit, denn nichts weniger als das ist göttliche Natur. Wenn wir sagen, Du bist ein in sich selbst vollständiger Teil von Alles-was-Ist, dann könnte man es auch so formulieren, dass man sagt, Gott ist vollständig in jedem seiner Teile. Genau diese Vollständigkeit des Göttlichen in Dir ist es, das sowohl Deine Verantwortlichkeit als auch Deine Freiheit erklärt und ausmacht.
Die Vollständigkeit Gottes impliziert den absoluten Charakter Deiner Wirklichkeit,