Bye, bye Pille. Isabel Morelli

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Bye, bye Pille - Isabel Morelli

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GESUNDHEITSZUSTAND VOR DER ERSTEN PILLENEINNAHME

      Da die Pille oft als kleines Wundermittel für alle weiblichen Wehwehchen verschrieben wird, bleiben gesundheitliche Probleme oft unentdeckt. Wie wir ja alle wissen, kann die Pille zwar gewisse Symptome beheben, wie beispielsweise Akne oder Zyklusprobleme, allerdings behandelt sie die Ursachen nicht. Sie wirkt nur, weil die eigenen Hormone einfach abgeschaltet werden.

      Hatte man also vor der ersten Einnahme der Pille schon Probleme, dann können diese nach dem Absetzen natürlich auch wieder auftauchen, denn das eigentliche Problem wurde ja nie behandelt, sondern einfach überdeckt. Man sollte also nach dem Absetzen der Pille auf die schon vorher bestandenen Beschwerden achten und deren Ursache suchen.

      DIE EINNAHMEDAUER

      »Die Langzeiteinnahme der Pille ist total unbedenklich«, so die Aussage vieler Ärzte und auch Hersteller. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Alter, denn dann steigt das Risiko für Thrombosen. Ich frage mich nur immer, wie sie zu dieser Aussage kommen, denn mir ist keine Langzeitstudie bekannt, die diesbezüglich Informationen liefern könnte. Es ist also absolut unklar, welche Auswirkungen die langjährige Einnahme der Pille auf den Körper einer Frau hat.

      Die logischste Erklärung ist für mich eigentlich auch immer die richtige. Und logisch betrachtet wird doch eines ganz deutlich: Je länger fremde, synthetische Hormone auf den Körper einwirken und ihn steuern, umso schwieriger wird es für ihn werden, die körpereigene Hormonproduktion ohne fremde Hilfe wieder aufzunehmen. Eigentlich klar, oder?

      WEITERE FAKTOREN

      Der Einfluss der Pille auf viele körperliche Vorgänge macht dem Frauenkörper ganz schön zu schaffen. Das Verstoffwechseln der synthetischen Hormone beschäftigt ihn enorm, auch das Immunsystem wird dauerhaft beansprucht. So entstehen Vitalstoffmängel, eine eventuell lädierte Schilddrüse, eine geschwächte Leber und ein überlasteter Darm.

      Kommt zu dieser vorhandenen Belastung noch ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, Rauchen oder regelmäßiger Alkoholkonsum hinzu, bringt man den Körper an seine Grenzen, was sich dann auch nach dem Absetzen der Pille zeigen kann.

      GUTE GENE, SCHLECHTE GENE

      Sehr interessant finde ich die Tatsache, dass gewisse Erbanlagen von Geburt an entscheiden, wie gut der Körper und seine Entgiftungsorgane (Leber, Haut, Lymphe,

      Nieren) arbeiten können. Hierfür werden bestimmte Enzyme im Körper gebildet, die - um einwandfrei funktionieren zu können - von einer intakten DNS (Erbsubstanz) abhängig sind, denn der Körper bildet diese Enzyme entsprechend seiner genetischen Information. Man kann also von Natur aus ein »schlechter Entgifter« sein, wenn man schon bei der Geburt mit Genen ausgestattet wurde, die spezielle Enzyme nicht richtig kodieren können.

      Allerdings nutzen auch die besten Gene nichts, wenn man sich selbst zum schlechten Entgifter macht, beispielsweise durch einen Mangel an Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen. Hier seien Zink, Mangan, Selen, Vitamin B6 und B12 genannt. Sie gelten als Bausteine und Co-Enzyme, durch die die Herstellung der lebensnotwendigen Entgiftungsenzyme erst ermöglicht wird.

      ZYKLUSWISSEN

      Was du über deinen Zyklus wissen solltest!

      Der Zeitpunkt der ersten Einnahme der Pille ist auch meist der Zeitpunkt, an dem frau aufhört, sich über ihren Zyklus, ihre Fruchtbarkeit und ihren Körper Gedanken zu machen. Das braucht sie ja auch nicht mehr, denn für Verhütung ist gesorgt und der eigene natürliche Zyklus abgeschaltet. Gerade bei Frauen, die früh mit der Einnahme der Pille begonnen haben und sie dann Jahre später absetzen, herrscht absolute Unwissenheit. Es ist oft erschreckend, wie wenig manche Frauen über ihren Körper und vor allem über ihren Zyklus wissen.

      Ich persönlich finde, dass dieses Wissen jede Frau – egal in welchem Alter – haben sollte. Zum einen, weil es spannend ist, den eigenen Körper zu erkunden und zu verstehen, und zum anderen, weil es ein großer Teil unserer Gesundheit ist. Dieses Wissen ist wichtig, um selbstverantwortlich mit seiner Sexualität, der Verhütung und auch der Gesundheit umgehen zu können – für mich ein grundlegender Baustein der Emanzipation.

      EIN KLEINER ZYKLUS-UNTERRICHT!

      Der natürliche Zyklus einer Frau beträgt zwischen 21 und 35 Tagen. Er beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Periode. Jeder Zyklus verläuft in drei verschiedenen Phasen, in denen im Körper einer Frau sehr viel Verschiedenes passiert.

      Die Follikelphase

      In der Follikelphase wird der weibliche Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Es ist die Zyklusphase, in der das körpereigene Östrogen dominiert.

      In jedem Eierstock reifen jetzt ungefähr zwölf Eibläschen heran. Sie alle sind mit einer Flüssigkeit gefüllt und beherbergen jeweils eine Eizelle. Nur einer dieser sogenannten Follikel wird innerhalb dieser Zyklusphase durch den Botenstoff FSH (Follikel-Stimulierendes Hormon) so stark zum Wachstum angeregt, dass er zum dominanten Follikel wird und zum Eisprung antreten darf. Während der Follikel wächst, nimmt die Flüssigkeitsmenge in seinem Inneren und somit auch der Innendruck so stark zu, dass das Ei »sprungbereit« ist. Gleichzeitig wird die Schleimhaut der Gebärmutter neu aufgebaut, um die besten Voraussetzungen für eine Einnistung zu schaffen.

      Im Laufe dieser Zyklusphase werden immer mehr Östrogene gebildet. Diese sorgen dafür, dass auch der Zervixschleim zunehmend flüssiger und somit für Spermien wieder passierbar wird. Der steigende Östrogenspiegel bewirkt schließlich die Freigabe des sogenannten Luteinisierenden Hormons (LH), das dann den Eisprung auslöst. Der Follikel platzt auf und gibt die Eizelle frei, die dann vom Eierstock in den Eileiter gespült wird und dort in Richtung Gebärmutter wandert.

      Die Ovulationsphase

      Der Eisprung, die sogenannte Ovulation, findet ungefähr zehn bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Periode statt. In dieser Zyklusphase macht sich die Eizelle auf den Weg zur Gebärmutter. Diese Wanderung dauert ca. 12 bis 18 Stunden. Genau das ist auch die Zeitspanne, in der wir fruchtbar sind.

      In dieser Zyklusphase öffnet sich der Muttermund ein wenig, sodass Spermien gut hindurchgelangen können. Spermien bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von nur etwa vier Millimetern pro Minute, sodass sie einige Stunden für diesen Weg benötigen. Das mag zwar sehr langsam sein, dafür sind Spermien aber durchaus ausdauernd, denn sie können in unserem Körper bis zu fünf Tage überleben.

      Die Lutealphase

      Aus dem Follikel, der nach dem Eisprung zurückbleibt, entwickelt sich der sogenannte Gelbkörper. Er bildet das Hormon Progesteron. Damit beginnt die Luteal- oder Gelbkörperphase. Die eigentliche Aufgabe von Progesteron ist, die Gebärmutter für den zukünftigen Nachwuchs möglichst nett und gemütlich zu gestalten und eine eventuelle Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Außerdem sorgt Progesteron dafür, dass in diesem Zyklus keine weiteren Eisprünge mehr stattfinden. Gleichzeitig geht die Produktion von Östrogen zurück.

      Bei erfolgreicher Befruchtung bleibt der Progesteronspiegel nach der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter erhalten. Wurde das Ei nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper innerhalb der nächsten zehn bis 16 Tage zurück und stellt die Progesteronproduktion ein. Die oberen Schleimhautschichten lösen sich ab, die Regelblutung setzt ein, und der Zyklus beginnt von vorn.

      Diese drei Zyklusphasen erkennt man tatsächlich auch anhand verschiedener Symptome. Nicht nur die Körpertemperatur verändert sich während der verschiedenen Phasen, sondern auch die Konsistenz des Zervixschleims sowie die Position und Beschaffenheit des

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