Ulzanas Krieg. Karl H. Schlesier

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Ulzanas Krieg - Karl H. Schlesier

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      Josanie stand langsam auf, neunundfünfzig Jahre alt, die schlanke Gestalt völlig entspannt. „Wir kämpften zwei Mal”, sagte er einfach, „und heute haben unsere Feinde sich selbst ans Messer geliefert. Sie rannten in unsere Gewehre, als wären sie verrückt, vor allem der zweite Trupp. Sie waren blind.“

      Er suchte kurz die Reihe der sitzenden Männer ab und gab ein Zeichen. Kezinne und Galeana standen auf, trugen die Bündel herbei und nahmen wieder Platz.

      „Hier sind acht Gewehre und drei Handfeuerwaffen, die wir von der zweiten Gruppe erbeutet haben”, sagte er. „Sättel, Munition. Wer eine Büchse möchte, sollte sie nehmen. Die Patronen müssen unter uns allen aufgeteilt werden.”

      So wurde es gemacht. Man rief die beiden Wächter heran, einige Männer inspizierten die Gewehre, und vier suchten sich eines aus. Die anderen und zwei Revolver gingen an die Frauen. Die Munition wurde in drei Stapeln aufgehäuft, 44er Kaliber Rimfire und Kaliber 44-40 und Kaliber 45-70 Centerfire, und dann gleichmäßig verteilt.

      Nana hob seine Hand und die Gespräche verstummten.

      „Wir hatten heute einen guten Tag”, sagte er. „Dank an unsere Männer. Die Geister waren heute gut zu uns.” Er machte eine Pause. „Wohin gehen wir nun? Ich will nach oben und hinüber zur Gabelung des großen Flusses, dorthin, wo die Klippenhäuser der Alten sind, dann zur Black Range. Es ist sicherer für uns, wenn wir uns trennen. Was wirst du tun?” Er sprach mit Chihuahua, aber fast jeder hörte ihn.

      „Ich möchte in diesen Bergen bleiben”, sagte Chihuahua. „Leben, wie wir zu leben pflegten. Wapitis, Deer und Bighornschafe jagen. Es gibt hier viele Quellen. Vielleicht sollten wir uns im Herbst, bevor der Schnee kommt, östlich von hier an der Stelle bei den Klippenhäusern treffen. Wenn alles gut geht, können wir den Winter zusammen in dem hochgelegenen Grasland und im Wald nordwestlich der Klippenhäuser verbringen.”

      Er schaute sich um und seine Männer nickten zustimmend.

      „Ja”, sagte Nana, „lasst uns das tun. Wir werden es versuchen. Wir werden euch noch zwei Tage begleiten.”

      So wurde es beschlossen. Die Nacht verbrachten sie im Hain am Little Whitewater Bach, bei Sonnenaufgang brachen sie auf. Sie kletterten in die grandiose Stille der Mogollon Berge und folgten dem alten Chokonen Weg, der den schmalen Pfad oberhalb des Bachs verließ und sich nordwärts zum Nabours Berg wand. Dann ritten sie unterhalb des kleinen Plateaus seines Gipfels in neuntausend Fuß Höhe vorbei und bewegten sich ostwärts in Richtung der Quellen des großen Whitewater Bachs zur Rock Spring. Manchmal hatten sie eine klare Sicht über das Tal und die Bergkette im Westen bis zum Bären Berg in Arizona, fünfundvierzig Meilen entfernt.

       SIEBEN

      Würde die Regierung die Apachen aus dem Sumpf von Ignoranz und abscheuerregender Erniedrigung erheben, in dem sie sich jetzt wälzen, müsste man ihnen eine Pflichterziehung angedeihen lassen. Mann muss sie unter Zwang lehren, systematisch zu arbeiten, und man sollte ebensolchen Zwang einsetzen, damit sie endlich akzeptieren, dass es notwendig ist, die heranwachsende Generation in das Mysterium der Bücher einzuweihen.

      Zwang ist das einzige Gesetz, das der Indianer versteht und respektiert, es ist sein Gesetz, und wenn er daran scheitert, fehlt ihm die Kraft zum Weiterleben. Kein Argument wird ihn überzeugen, dass er sich aus einem anderen Grund in die Obhut des weißen Mannes begeben sollte. In Schlachten besiegt, seiner Waffen beraubt und unbarmherzig unter dem Stiefel des Eroberers zertreten, wird er sich in Demut der Macht beugen, die ihn unterworfen hat, und sich ohne Murren dem Willen seines Herrn ergeben. Unter solchen Bedingungen können die Apachen Zuverlässigkeit und Fleiß erlernen und dazu gebracht werden, ihre Kinder der Führung des weißen Mannes anzuvertrauen, damit ihre geistigen Fähigkeiten so gut entwickelt werden, wie es bei dieser schnell verschwindenden und scheinbar zum Untergang verurteilten Rasse möglich ist.

      P. P. Wilcox, Indianeragent der Vereinigten Staaten. Bericht des Innenministers, Indianeragentur San Carlos, Territorium von Arizona, 9. August 1883.

      Die Gesundheit der Indianer wurde nicht durch ungewöhnliche Krankheiten angegriffen; vielmehr haben die in heißem Klima üblichen Seuchen, schlechter Boden, unreines Wasser und uneingeschränkte Eingriffe in das soziale Leben bereits ohne Fremdeinwirkung bei der Ausrottung ganze Arbeit geleistet.

       P. P. Wilcox, Indianeragent der Vereinigten Staaten. Bericht des Innenministers, Indianeragentur San Carlos, Territorium von Arizona, 15. August 1884

       ACHT

      Das Klettern war beschwerlich, und oft gingen die Reiter zu Fuß und führten die Pferde. An den Hängen standen Espendickichte, umgeben von Tannen und prächtigen Ponderosa-Kiefern. Die Luft war kühl und der Himmel wolkenlos. Der Wind wehte aus Südwest. Zwischen der Quelle und einem Riss im Felsen, aus dem das erste Rinnsal der mittleren Gabelung des Whitewater tröpfelte, befand sich eine dreieckige Senke. Dort schlugen sie ihr Lager auf.

      Zwei Männer und die älteren Jungen gingen mit Bogen auf die Jagd und brachten zwei Wapitis und ein Deer. Mit dem übrig gebliebenen Fleisch der Rinder vom Blauen Bach war das genug Nahrung für den Abend. Erst nach der Dämmerung zündeten sie Feuer an und nahmen dazu trockenes Holz, das nur wenig Rauch verursachte. Am zweiten Tag schlachteten sie ein Pferd.

      Am Morgen des dritten Tages zogen Nana und seine kleine Gruppe weiter.

      Der alte Mann umarmte Chihuahua und Josanie. Sein zerfurchtes Gesicht war traurig und die Obsidianaugen unter der perlenbestickten Kriegshaube lächelten nicht. „Lebt wohl, Freunde”, sagte er. „Seid wachsam.”

      Er drehte sich schnell um und ergriff den Zügel seines Pferdes, den ihm einer seiner Männer reichte. Sie schritten davon, ohne zurückzublicken. Mit Nana gingen vier Krieger und zehn Frauen und Kinder. So wenige, so erbärmlich wenige waren seit Victorios Zeit vor nur fünf Jahren von den Chihenne übrig geblieben. Chihuahua und Josanie sahen zu, wie sie zwischen den Bäumen verschwanden, hörten das Klappern von Hufen, dann Stille. „Wir sollten auch aufbrechen”, sagte Chihuahua.

      Sie brachen das Lager ab und gingen auf einem anderen Chokonenpfad nach Westen. Fünf Meilen weit durchquerten sie ein sehr raues Terrain und erreichten dann in achttausend Fuß Höhe, einen Wasserfall und eine Höhle unter einer Klippe.

      Sie suchten den Boden ab, fanden aber nur die Abdrücke von Deer, Pumas, Stachelschweinen und Waschbären.

      Es gab keine Spuren von Menschen. Seit einiger Zeit schien hier niemand mehr gewesen zu sein. Der etwa vierzehn Fuß hohe Wasserfall war nur noch ein Rinnsal, das Ergebnis einer Jahreszeit ohne Regen, aber das kleine, im Gestein darunter eingebettete Bassin war mit klarem, kalten Wasser gefüllt. Einige Männer kletterten über die Felsen, die von der Decke der Höhle und der Klippe darüber gefallen waren und einen Großteil des Eingangs abschirmten. Ein gutes Versteck, aber auch eine gefährliche Falle. Sie durchsuchten den Innenraum, der sich vierzig Fuß tief erstreckte, entdeckten auf der weichen Oberfläche des Bodens jedoch nur die Spuren von Pumas, die diesen Platz zu bevorzugen schienen.

      Weiße Wolken drifteten aus Südwest heran und die Menschen wussten, dass es bald regnen würde. Sie lagerten entlang des winzigen Bachs, der den Anfang des Shelter Canyon bildete, und brachten die Pferde in die weniger als eine Meile entfernte Holt Gulch. Im Feindesland behielten sie die Herde niemals in der Nähe des Lagers, sondern versteckten sie an einem abgelegenen Platz. Sollte das Camp angegriffen werden, könnten sie zu den Pferden fliehen; falls man aber die Tiere einfing, würden sie dagegen

Скачать книгу