Der 15. Schläger. Bob Rotella
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Auch das unterbewusste Selbstbild ist nicht unbedingt ein realistisches Bild Ihrer eigenen Person und stimmt nicht zwangsweise mit dem überein, was Sie selbst über sich denken. Wenn wir uns z.B. über Ihr Golfspiel unterhielten, würden Sie mir in ehrlicher Überzeugung erzählen: „Ich bin ein ziemlich guter Golfer. Natürlich habe ich Schwächen, wie jeder andere Spieler auch. Aber meine Schläge sind gerade und die Putts sind ganz gut. Mein Handicap spiele ich jedes Jahr ein bisschen herunter, und ich werde immer noch besser. Ich spiele gern Turniere und gewinne auch gern.“ Das wäre die Aussage, die Ihr Bewusstsein über Sie macht.
Gleichzeitig könnten Sie aber ein unterbewusstes Selbstbild haben, das glaubt: „Ich bin ein Versager.“ Dieses Selbstbild wäre nicht besonders realistisch. Es wäre wie das Selbstbildnis einer Magersüchtigen, die sich im Spiegel sieht und denkt: „Ich bin dick.“ Basis wäre wahrscheinlich eine Vielzahl negativer Erinnerungen. Das unterbewusste Selbstbild verlässt sich auf die Daten, die Sie selbst eingeben, und nicht automatisch auf die Realität.
Was Sie verstehen müssen, ist die Tatsache, dass die Leistung, die Sie unter Druck bringen, nicht durch Ihre bewusste Einschätzung Ihres golferischen Könnens gesteuert wird, sondern durch Ihr unterbewusstes Selbstbild.
Das Unterbewusstsein wird versuchen, Ihnen das zu geben, was Sie seiner Meinung nach möchten. Wenn Sie ein unterbewusstes Selbstbild haben, das meint, Sie würden unter Druck zusammenbrechen, wird Ihr Unterbewusstsein alles tun, was in seiner Macht steht, um das auch zu erreichen. Und das kann es wirklich gut. Wenn Sie aber ein unterbewusstes Selbstbild haben, das Sie als Sieger sieht, wird Ihr Unterbewusstsein alles daran setzen, das auch Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch das kann es wirklich gut.
Genau darum geht es, wenn man echtes Selbstvertrauen hat: Ihr unterbewusstes Selbstbild, das Sie als ruhigen und fähigen Golfspieler sieht.
Vor über hundert Jahren schrieb William James, ein Pionier unter den amerikanischen Psychologen, dass im Großen und Ganzen jeder Mensch das erreicht, was er sich selbst zutraut. Und die Funktionsweise des unterbewussten Selbstbilds zeigt, wie Recht James hatte. Im 19. Jahrhundert gab es in Massachusetts, wo er seine Theorien aufstellte, keine Golfplätze. Wenn es aber welche gegeben hätte, wäre er wahrscheinlich nicht im Geringsten überrascht darüber gewesen, wie die mentale Einstellung das Golfspiel beeinflusst.
Ich konnte bei allen Golfern, mit denen ich bisher gearbeitet habe, feststellen, dass das unterbewusste Selbstbild ihre Leistung beeinflusst. Bei vielen hat das Unterbewusstsein genauso sicher Einfluss auf den Score, wie ein Thermostat Einfluss auf die Wärme in einem Haus hat. Ein Golfprofi hat z.B. ein Selbstbild, das ihn als Spieler zeigt, der regelmäßig Runden zwischen 68 und 74 spielt. Solange er sich nicht zu weit vom Par entfernt, fühlt er sich wohl. Wenn er aber schon am Anfang einer Runde ein Doppelbogey spielt, steht er plötzlich im Konflikt mit seinem unterbewussten Selbstbild. Meistens wird er dann ein paar Birdies spielen, um wieder in seine Wohlfühlzone zurückzukommen, genauso wie die Klimaanlage in Ihrem Haus im Sommer für Kühlung sorgt, wenn der Thermostat eine zu hohe Temperatur misst. Wenn andererseits der Spieler gleich anfangs einige Birdies spielt, bewegt er sich schon am unteren Ende seiner Wohlfühlzone. Ich hatte einige Klienten, die mir erzählten, dass ihnen immer dann einige Bogeys unterliefen, wenn die Runde besonders gut begonnen hatte. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie eine Wohlfühlzone haben, die Alarm auslöst, sobald sie sich dem unteren Ende dieser Zone nähern.
Kein Golfprofi wünscht sich so ein Problem, denn nur mit 65erund 66er-Runden kann man Turniere gewinnen. Aber auch nachdem ich ihnen erklärt habe, wie das unterbewusste Selbstbild funktioniert, wollen einige Spieler die nötigen Veränderungen nicht angehen.
Das eigene unterbewusste Selbstbild zu ändern, kann eine ganz schön unangenehme Aufgabe sein. Nehmen wir an, Sie sehen sich als Spieler, der bei der Clubmeisterschaft eigentlich ganz gut spielt, aber in den ersten Runden gegen die „echten“ Topspieler des Clubs verliert. Oder nehmen wir an, Sie sehen sich als Spielerin, die auf der LPGA spielt, alle paar Jahre ein kleineres Turnier gewinnt, auch ganz gut davon leben kann, aber nie um den Sieg bei einem großen Turnier mitspielt und auch nie ins Team für den Solheim Cup kommt. In beiden Fällen passt die Leistung, die Sie bringen, wahrscheinlich zu Ihrem unterbewussten Selbstbild.
Eine Veränderung des eigenen Selbstbildes kann zu ganz neuen Sorgen führen. Die Clubmeisterschaft ist dann kein Turnier mehr, bei dem man ein paar nette Runden spielt, dem Sieger gratuliert und es sich mit ein paar Freunden an der Bar gemütlich macht. Und auch auf der LPGA-Tour ist man plötzlich nicht mehr damit zufrieden, ausreichend Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Man muss sich mit ganz neuen Erwartungen auseinandersetzen. Plötzlich spürt man eine herbe Enttäuschung, wenn man in der zweiten Runde der Clubmeisterschaft verliert. Der akzeptable Rang im Mittelfeld der LPGA-Tour ist auf einmal nicht mehr so akzeptabel. Man muss plötzlich das Potenzial ausschöpfen, das in einem steckt, und das kann ganz schnell zu einer großen Last werden.
Also muss ich meine Klienten manchmal vor ein paar Herausforderungen stellen. Haben Sie den Mut daran zu glauben, dass Sie gewinnen können? Haben Sie den Mut daran zu glauben, dass Sie häufig gewinnen können? Haben Sie den Mut, die mentale und körperliche Arbeit zu leisten, die ein Sieg voraussetzt? Haben Sie den Mut, am Sonntag im letzten Flight zu spielen und der Welt zu zeigen, wie Sie mit dem Druck fertig werden? Haben Sie den Mut das Risiko einzugehen, enttäuscht und verletzt zu sein, wenn Sie nicht gewinnen? Ich verlange von Ihnen nicht den Mut, eine wirklich wichtige Person wie der Papst oder der Präsident zu werden. Ich verlange von Ihnen nur den Mut, eine Sportart gut zu beherrschen, den Mut, ein Golfturnier zu gewinnen.
Wenn die Antwort ein Ja ist, dann kann es losgehen mit dem Prozess, ein selbstbewusster Golfspieler zu werden. Ich werde Ihnen verraten, welcher mentale Trainingsplan Ihnen dabei hilft.
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