Human Design. Chetan Parkyn

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Human Design - Chetan Parkyn

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danach befand ich mich am Steuer eines „Magic Bus“ auf der Hippieroute nach Indien, in das Land, das schließlich für fünf der folgenden elf Jahre meine Heimat sein sollte. 1979 wurde ich in den Ashram von Osho eingeführt, einem erleuchteten Meister, der zu jener Zeit als Bhagwan Shree Rajneesh bekannt war. Die Zeit in seiner Gesellschaft ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll. Jetzt möchte ich nur sagen, dass Osho mein Herz immer noch zutiefst berührt.

      Einer von Oshos Hinweisen war: Wenn jemand Fragen zur eigenen Person hatte, solle er zu einem „Schattenleser“ in Bombay, dem jetzigen Mumbai, gehen. Da musste ich natürlich hin. Dieser bemerkenswerte Mann begrüßte mich lächelnd an der Tür zu seiner Wohnung. Er war glattrasiert, Ende dreißig, in wehende Hosen und Hemd gekleidet und hatte ein helles Funkeln in den Augen. Auf einem Parkplatz unterhalb seiner Wohnung machte sich sein Sohn daran, die Länge meines Schattens zu messen, den die Sonne auf die Erde warf. Oben in der Wohnung stellte der Schattenleser dann ein paar Berechnungen an, rollte seinen Stuhl an einem riesigen Bücherregal entlang, zog einen von vielen identisch aussehenden Bänden heraus, schlug eine Seite auf und fing an, auf Sanskrit, der klassischen indischen Sprache, vorzulesen. Unter anderem weissagte er, dass mein persönliches Erwachen später im Leben geschehen werde. Ich würde ein System beherrschen lernen und es dann lehren.

      „Ein System? Was denn für ein System? Wovon spricht er?“, dachte ich.

      Er riet mir, dass ich experimentieren sollte, Menschen vorzulesen, damit ich lernen würde, wie man mit ihnen umgeht und wie man wichtige Informationen vermittelt, die für ihr Leben bedeutsam sind.

      Eine Woche später lernte ich einen medialen Handleser kennen, der mir eine Kurzeinführung in das Hand- und Gesichtslesen gab. Und so kam es, dass ich nach ein wenig Übung, die ja bekanntlich den Meister macht, anfing Hände zu lesen. Es fiel mir ganz leicht und machte Spaß. Meine Reisen führten mich nach Amerika, in die Schweiz, nach Brasilien, Holland, Deutschland und Japan, bevor ich mich für die nächsten neun Jahre in Hawaii niederließ und dort die Geschichten las, die den Leuten in die Hand geschrieben sind.

      Dann, 1993, hörte ich davon, dass eine Bekannte Kurse für einen Mann namens Ra Uru Hu organisierte, der ein System namens „Human Design“ in Amerika einführte. Ich bekam ein merkwürdig aussehendes Bild mit der Post zugeschickt, das das Design meines Lebens darstellen sollte. Es dämmerte mir, dass das genau das System sein musste, von dem der Schattenleser gesprochen hatte.

      Die Anfänge dieses Systems waren faszinierend. Ra, ein Kanadier, der zuvor Robert Alan Krakower geheißen hatte, war ein geborener Zyniker, der in der Zeitungswerbung und als Filmemacher gearbeitet hatte. Da er eine Reihe größerer Enttäuschungen erlebt hatte, flüchtete er nach Europa und setzte sich in einen Bus nach Spanien. Die zufällige Bemerkung eines Mitreisenden führte ihn auf die Insel Ibiza. Dort ereignete sich etwas, das die Welt für ihn veränderte.

      Am Abend des 3. Januar 1987 kehrte er gerade mit seinem Hund Barley Baker zu Fuß nach Hause zurück, als er sah, dass in seiner abgelegenen Hütte ein Licht brannte. Er wusste ganz genau, dass die Lampe kein Öl enthielt, deshalb wunderte er sich sehr, was da vor sich ging.

      Als Herr und Hund das Grundstück betraten, begann Barley zu knurren, dann fiel er langgestreckt auf den Boden. Ra selbst beschreibt, dass er eine Art innerer Explosion spürte. Innerhalb weniger Augenblicke stand er in einer Pfütze eigenen Schweißes. Dann hörte er eine „Stimme“, die darauf bestand, dass er anfangen solle zu arbeiten. Er empfing etwas sehr Tiefgreifendes aus dem Universum. Man mag das „Channeln“ nennen. Man mag es „Inspiration“ nennen. Man mag es nennen, wie man will. Aber er fing an zu schreiben und aufzuzeichnen, und das ging acht Tage und Nächte. Aus diesen Aufzeichnungen entstand das Human Design System.

      So surreal diese Geschichte auch klingen mag, die bestechende Wahrheit des Systems ist in diesem Buch zu erfahren, denn es handelt sich hier letztendlich um die Lehren, die Ra in die Welt brachte – ein Geschenk des Universums. Es ist ein System, das einfach funktioniert.

      Die nächsten sieben Jahre reiste ich regelmäßig von Maui aus, um Kurse bei Ra zu besuchen. Genauso wie ich das Handlesen gelernt hatte, brachte ich mir bei, Human-Design-Charts zu lesen. Ich fing an, Freunden und Klienten Readings zu geben, und mir wurde klar, dass diese Informationen sowohl aussagekräftig waren als auch sehr bestärkend wirkten. Nach vier Jahren war es an der Zeit, das, was ich gelernt hatte, vor einem breiteren Publikum anzuwenden und ich fing an, Kurse in Human Design zu geben.

      Eine der Teilnehmerinnen an diesen Kursen hatte eine tiefe Wirkung auf mich, es fühlte sich so an, als öffnete sie ein ganz neues Zaubertor. Carola war spirituelle Astrologin und Beraterin, und sie konnte auf ihre eigene Art und Weise sehen, wie stark wir verbunden waren. Schließlich lud sie mich ein, nach Kalifornien zu ziehen, um bei ihr zu sein, und wir heirateten. Sie fing an, Human Design in ihrer Beratungspraxis einzusetzen, und merkte selbst, wie es den Klienten half, durch bestimmte Themen durchzukommen und Klarheit darüber zu erlangen, wer sie eigentlich sind.

      Auch mir war bewusst, wie sehr dieses System die Menschen in ihre eigene Kraft führen und sie bestärken kann. Für viele Leute bewirkte es tatsächlich den Wandel vom Sich-Verloren-Fühlen zum Sich-Finden – und schenkte ihnen die Erlaubnis, wieder sie selbst zu sein.

      Human Design ist keine Garantie für Glück, und es beseitigt auch nicht die Herausforderungen und Schmerzen des normalen Lebens. Aber ich habe erlebt, wie es Leben verändern kann. Es hat mein Leben verändert. Jetzt möchte ich, dass es Ihr Leben verändert.

      Die meisten von uns sind irgendwann einmal an einem Punkt, an dem sie frustriert sind über ihr Schicksal und sich Fragen der Selbsterforschung stellen wie: „Wer bin ich? Was mache ich denn mit meinem Leben? Was ist meine Aufgabe?“

      Es sieht so aus, als wären heutzutage immer mehr Menschen mit einer endlosen Suche zugange – der Suche nach der perfekten Berufsplanung, dem perfekten Partner, dem perfekten Leben. Schon das Wort „Suche“ bedeutet ja, etwas finden zu wollen, was verloren gegangen ist oder fehlt und wir alle machen den Fehler zu glauben, dass die Antworten außerhalb von uns selbst liegen.

      Die Antworten liegen jedoch in unserem Inneren bereit. Diese Antworten sind detailliert dargestellt in einem „Design“, einem Entwurf oder Bauplan, dessen Architekt das Universum ist. Einem Plan der Person, die zu sein Sie ausgestattet wurden: Ihr Human Design. Dieses „Design“ ist ein Dokument, das Ihren Lebensplan darstellt – einen Plan Ihrer Persönlichkeit. Sobald Sie sich mit den Informationen darin vertraut gemacht haben, werden Sie wissen, ob das Leben, das Sie führen, Ihrem „Design“ entspricht.

      Hier geht es nicht um irgendein „New Age“-Konzept – die Genauigkeit des Human Design ist so bestechend wie zeitlos. Es handelt sich um keine Philosophie und keinen Glauben, sondern um eine Tatsache, deren Wurzeln in der Wissenschaft liegen und die mit ihrer Kraft für sich selbst spricht. Es ist auch keine „Anziehung“ oder „Manifestation“ von Wünschen oder Sehnsüchten dafür erforderlich. Es braucht keine Bitten, keine Visualisierung oder positives Denken, denn die Wahrheit, die darin liegt, ist bereits in uns vorhanden.

      Wenn ich diese Wahrheit betone, ist das nicht einfach eine rhetorische Floskel, sondern ich meine es ganz wörtlich so, dass die Wahrheit im Inneren liegt – wie ein Satz Werkzeuge in einem Werkzeugkasten, die darauf warten, in die Hand genommen und dazu benutzt zu werden, dass man sich einen Platz und eine Aufgabe im Leben gestaltet.

      Eine andere Frau, die mich aufsuchte, entdeckte diese Wahrheit, als sie feststellte, dass ihr Leben nicht in Übereinstimmung mit ihrem Human Design war. Wie Margaret mir einige Zeit nach ihrem Reading sagte:

      image „Ich merke, dass ich zu lange jemand anderes war. Ich

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