Mehr Mut, Mensch!. Lorenz Wenger

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Mehr Mut, Mensch! - Lorenz Wenger

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Sie beispielsweise mit Ihrem Gehörsinn, in der Folgewoche schärfen Sie Ihren Geruchssinn, in der dritten Woche Ihren Geschmackssinn usw. Hören Sie dazu in vermeintlich unspektakulären Situationen, wie beim Anstehen an der Kasse im Kaufhaus, beim Warten an der Bushaltestelle, im Zug, in einem Restaurant oder im Aufzug, einmal so richtig bewusst hin, welche Geräuschkulissen sich Ihnen anbieten! Sie werden völlig andere Töne, andere Nuancen wahrnehmen als bisher. Plötzlich hören Sie ungewohntes Vogelgezwitscher in Ihrer vertrauten Umgebung, verstehen die Stimmen im Hintergrund, genießen sogar das Schnurren des Rasenmähers aus der Ferne. Sie werden erstaunt sein, was Sie alles entdecken werden und wie vielfältig Ihre Sinne sein können! Warum ich das vorschlage? Weil Sie mit geschärften Sinnen fähig sind, differenzierter wahrzunehmen. Das gilt nicht nur für Rasenmäher- und Vogelgeräusche, sondern genauso für die Kommunikation mit anderen Menschen in wichtigen Gesprächen. Achten Sie auf die Zwischentöne, auf die feinen Nuancen zwischen den Zeilen. Darauf, ob jemand am Ende des Satzes in der Tonlage mit der Stimme nach oben oder nach unten geht. Welche Worte stärker oder lauter ausgesprochen werden als andere. Sie werden dadurch nicht nur besser und aktiver zuhören und verstehen, Sie werden auf einmal die vermeintlich unwichtigen Dinge wahrnehmen, die man zwar meint, aber Ihnen nicht sagt. Dadurch gewinnen Sie einen entscheidenden Empathie- und Kommunikations-Vorteil. Sie werden unausgesprochene Unsicherheiten, Zweifel und Ängste bei Ihren Mitarbeitern und Teamkollegen erkennen. Gerade als Führungsperson möglicherweise ein entscheidender Wissensvorteil, der Ihnen die Chance bietet, Ängste offen und direkt anzusprechen und zuvorkommend und unterstützend Hilfe zu bieten. Wagen Sie es auch in solchen Momenten, verblüffend und sehr direkt einzutauchen!

      »Life is a dive« – Die gewünschte Veränderung liegt oft unter uns

      In ca. 30 Minuten erreichen wir Ras Mohammed, dahinter befindet sich die Bucht von Marsa Bareika. Möglicherweise ist es dort ruhiger und windgeschützter als hier draußen auf offenem Meer. Am Eingang der Bucht liegt der Tauchplatz Ras Za'atar. Ich bin mir sicher, dass die Wellen unter Wasser kaum zu spüren sein werden. Wir werden unseren dritten Tauchgang hier und jetzt in dieser Bucht absolvieren! Der Captain schließt sich meiner Meinung an. Nun gilt es nur noch, meinen seekranken Gästen diesen Plan schmackhaft zu machen! Im Rhythmus der schaukelnden Wellen hangle ich mich also von Gästegruppe zu Gästegruppe, bis ich alle sechzehn Tauchgäste erreicht und meine »Verkaufsargumente« für diesen Tauchgang platziert habe. Ich stoße auf Unglauben und tiefe Ablehnung. Ein Gast ruft »einfach nur weg hier, runter von diesem schaukelnden Boot«. Die meisten stimmen ihm zu. »Genau das ist ja die Idee, wir verlassen das Boot!«, bestätige ich mit strengem Blick und pointiertem Zeigefinger.

      Diese Geschichte zeigt sehr schön, dass die gewünschten Veränderungen manchmal direkt unter uns oder neben uns liegen. Von Ängsten vernebelt sehen wir sie meist nur nicht. Der direkteste Weg aus der Angst ist, durch die Angst hindurchzutauchen. Wir müssen dazu nur mutig den ersten Schritt ins Wasser wagen. Unter der Oberfläche entdecken wir möglicherweise völlig neue, zielführende Chancen und Möglichkeiten. Sind Sie bereit einzutauchen?

      Mut-Momentum:

Suchen Sie Ihre bisher verborgenen Schätze dort, wo Sie Ihre größten Widerstände vermuten und wo es am meisten »piekst«.
Keine Angst vor Scheinriesen! Machen Sie es wie Jim Knopf, betrachten Sie eine Situation zuerst aus nächster Nähe und beurteilen Sie sie erst dann.
Versuchen Sie, die verschiedenen Angst-Typen und ihre Formen zu ergründen und zu verstehen.

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