Mehr Mut, Mensch!. Lorenz Wenger

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Mehr Mut, Mensch! - Lorenz Wenger

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Ein unglaublicher Kraftakt aller Beteiligten! Da bleibt keine Zeit für die notwendige Wertediskussion. Noch nicht. Doch sie wird bestimmt stattfinden, ja stattfinden müssen. Die Zukunft stellt uns unbequeme Fragen, wir brauchen mutige Antworten! Diese Diskussion erfordert Zuversicht, Verantwortung und Beteiligung von uns allen. Sie wird unsere Haltung sowie unsere Entscheidungen und Handlungen und in letzter Konsequenz unsere Zukunft maßgeblich beeinflussen. Und diese offizielle Diskussion erfordert vor allem eines: MUT.

      Dass die Propheten von gestern die Deppen von morgen sind, das kennen wir nicht nur aus der Wirtschaft, wo immer wieder Schwarzmaler und Endzeitbotschafter auftreten und den nächsten Börsencrash oder gar den Untergang der Finanzmärkte prophezeien. Wer in seinen Prognosen mehr als dreimal richtig lag, wird gefeiert, wer falsch war, geht im Sumpf der Scharlatane und Verschwörungstheoretiker unter. Um all dem entgegenzutreten, braucht es Mut. Und dabei existieren doch so viele Gründe, Angst zu haben.

      Egal, ob es um unsere berufliche oder private Zukunftsplanung geht, wir alle tragen Verantwortung und gehen unsere Entscheidungen betreffend oft hohe Risiken ein. Es handelt sich also darum, aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Informationen richtige Entscheidungen zu treffen. Auch das erfordert Mut. Aufgrund immer kurzfristigerer Kadenzen wird Mut ein entscheidender Erfolgsfaktor sein, wenn es um unsere Zukunft geht. Nicht nur unsere eigene, sondern auch unsere gemeinsame und selbst die Zukunft unserer Nachkommen.

      Wovor also haben Sie Angst? Zu den weitverbreitetsten Ängsten gehören die Angst, vor Menschen zu sprechen (41%), vor Höhe (32%), vor Geldmangel (22%), vor tiefem Wasser (22%), vor Ungeziefer (22%), vor Krankheit und Tod (19%), vor dem Fliegen (18%), vor der Einsamkeit (14%), vor Hunden (11%), vor dem Autofahren (9%), vor Fahrstühlen und vor der Dunkelheit (jeweils 8%). Ängste gehören zu unserem Alltag wie das Zähneputzen. Doch genauso unterschiedlich die Ursachen dieser Ängste sind, genauso stark variieren deren Wahrnehmung und Intensität. Angst ist etwas Persönliches, etwas Privates, ja etwas Intimes. Zeitgleich legitimieren Ängste für lautstarke Parolen, politische Engagements, für hitzige Debatten und provokante Aktionen. Wer Angst öffentlich verkündet, erkauft sich damit Autorität und wird medial erhört. Angst vor Überfremdung, Angst vor Klimakatastrophen, Angst vor Terrorismus, Angst vor Altersarmut, Angst vor Corona, Angst vor Inflation, Angst vor der Digitalisierung, Angst vor dem Demokratieverlust, Angst vor Social Media, Angst vor Großkonzernen, Angst vor dem Sozialismus, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor religiösen Gruppierungen, Angst vor Pädophilen, Angst vor Amokläufern, Angst vor Terrorismus, Angst vor G5-Antennen, Angst vor dem Bienensterben, Angst vor der Zukunft und – ganz schlimm – die Angst vor der Angst. Und man könnte in diesem Sinne die Aufzählung der Ängste noch endlos fortsetzen. Stehen wir im gesellschaftlichen und politischen Angstwettbewerb?

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