Fürstenkrone 198 – Adelsroman. Simone von Bahlen
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Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Seit zehn Minuten schon hatte Marie von Zeven nichts anderes gesehen als eine schmale, kurvige, aber immerhin asphaltierte Straße, hohe Bäume, hier und da einen Stapel Holz am Wegesrand – und ein Eichhörnchen, das angesichts der unerwarteten Störung seiner Waldeinsamkeit verschreckt geflüchtet war. Ihr Zuhause hätte ruhig ein kleines bisschen weniger abgeschieden liegen dürfen, fand Marie. Dennoch liebte sie das ehemalige kleine Jagdschlösschen mit all seinen Bewohnern und konnte es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen. Das Semester im fernen Heidelberg hatte sie glücklich überstanden, alle Prüfungen erfolgreich absolviert, und nun lagen drei herrliche Sommermonate vor ihr, die sie nach Herzenslust genießen wollte. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als die Landschaft sich plötzlich öffnete und den Blick freigab auf ein idyllisches kleines Schloss. Schneeweiß hob es sich von seiner dunkel bewaldeten Umgebung ab, fügte sich aber dennoch harmonisch in die Landschaft ein. Maries Urgroßvater, der Erbauer des Schlosses, hatte klugerweise darauf verzichtet, das Schloss mit allzu vielen Armechitektonischen Extravaganzen zu verzieren. Lediglich eine zwei Stockwerke hohe Rotunde im Zentrum, getragen von dorischen Säulen, schmückte das schlichte und elegante Bauwerk mit den hohen Fenstern. Davor lag eine eher schmucklose, von Kieswegen durchzogene Rasenfläche, auf der sich früher die großen Jagdgesellschaften versammelt hatten. Dahinter jedoch erstreckte sich ein weitläufiger Landschaftsgarten, der an seinen Rändern fast unmerklich wieder in den Wald überging. Marie freute sich darauf, all ihren Lieblingsplätzen in diesem Garten heute noch guten Tag zu sagen, insbesondere dem kleinen Pavillon am äußersten Ende des Parks. Der war seit früher Kindheit ihr bevorzugter Aufenthaltsort. Wann immer sie im Schloss vermisst wurde, hatte Gustl sie dort gefunden. Marie hatte ihren kleinen Wagen kaum gestoppt, als schon ihr Vater, Fürst Friedhelm von Zeven, aus dem Schatten der Rotunde auf den Weg hinaustrat und für seinen Liebling die Arme ausbreitete. «Papa! Du hast auf mich gewartet!» Der Fürst, ein bereits leicht ergrauter, aber noch immer attraktiver und stattlicher Mittfünfziger mit vollem Bart und vielen Lachfältchen rund um die Augen, drückte sein Töchterchen fest an sich. «Natürlich habe ich das, Kleines, schließlich hast du mir gefehlt, und ich bin froh, dich wieder hier zu haben!» Marie schmiegte sich eng an ihren Vater. Sie war glücklich, ihn zu sehen.
Seit zehn Minuten schon hatte Marie von Zeven nichts anderes gesehen als eine schmale, kurvige, aber immerhin asphaltierte Straße, hohe Bäume, hier und da einen Stapel Holz am Wegesrand – und ein Eichhörnchen, das angesichts der unerwarteten Störung seiner Waldeinsamkeit verschreckt geflüchtet war. Ihr Zuhause hätte ruhig ein kleines bisschen weniger abgeschieden liegen dürfen, fand Marie. Dennoch liebte sie das ehemalige kleine Jagdschlösschen mit all seinen Bewohnern und konnte es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen. Das Semester im fernen Heidelberg hatte sie glücklich überstanden, alle Prüfungen erfolgreich absolviert, und nun lagen drei herrliche Sommermonate vor ihr, die sie nach Herzenslust genießen wollte. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als die Landschaft sich plötzlich öffnete und den Blick freigab auf ein idyllisches kleines Schloss. Schneeweiß hob es sich von seiner dunkel bewaldeten Umgebung ab, fügte sich aber dennoch harmonisch in die Landschaft ein. Maries Urgroßvater, der Erbauer des Schlosses, hatte klugerweise darauf verzichtet, das Schloss mit allzu vielen Armechitektonischen Extravaganzen zu verzieren. Lediglich eine zwei Stockwerke hohe Rotunde im Zentrum, getragen von dorischen Säulen, schmückte das schlichte und elegante Bauwerk mit den hohen Fenstern. Davor lag eine eher schmucklose, von Kieswegen durchzogene Rasenfläche, auf der sich früher die großen Jagdgesellschaften versammelt hatten. Dahinter jedoch erstreckte sich ein weitläufiger Landschaftsgarten, der an seinen Rändern fast unmerklich wieder in den Wald überging. Marie freute sich darauf, all ihren Lieblingsplätzen in diesem Garten heute noch guten Tag zu sagen, insbesondere dem kleinen Pavillon am äußersten Ende des Parks. Der war seit früher Kindheit ihr bevorzugter Aufenthaltsort. Wann immer sie im Schloss vermisst wurde, hatte Gustl sie dort gefunden. Marie hatte ihren kleinen Wagen kaum gestoppt, als schon ihr Vater, Fürst Friedhelm von Zeven, aus dem Schatten der Rotunde auf den Weg hinaustrat und für seinen Liebling die Arme ausbreitete. «Papa! Du hast auf mich gewartet!» Der Fürst, ein bereits leicht ergrauter, aber noch immer attraktiver und stattlicher Mittfünfziger mit vollem Bart und vielen Lachfältchen rund um die Augen, drückte sein Töchterchen fest an sich. «Natürlich habe ich das, Kleines, schließlich hast du mir gefehlt, und ich bin froh, dich wieder hier zu haben!» Marie schmiegte sich eng an ihren Vater. Sie war glücklich, ihn zu sehen.