Thunder (Life Tree - Master Trooper) Band 5. Alexa Kim

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Thunder (Life Tree - Master Trooper) Band 5 - Alexa Kim Master-Trooper Reihe

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einzige Erinnerung, die ich an meine Mutter habe. Die Tür unseres schäbigen Apartments, die hinter ihr zufiel, wenn sie mich wieder einmal die ganze Nacht alleine ließ. Es ist noch nicht einmal eine richtige Erinnerung – dafür war ich viel zu jung ... eher Bilder und ein tief sitzendes Gefühl der Angst und des Verlassen werdens. Tja ... an irgendeinem Tag ist meine Mutter dann tatsächlich nicht mehr zurückgekommen. Eine Nachbarin hörte mich weinen, ließ die Apartmenttür aufbrechen und fand mich halb verdurstet in meinen vollgeschissenen Windeln. Sie badete mich und gab mich dann im Weisenhaus ab, wo ich blieb, bis ich sechzehn war und gemeinsam mit Lei vor die Tür gesetzt wurde. Seitdem schlagen wir uns durch – zwei ehemalige Heimkinder ohne Familie oder eine Perspektive auf ein besseres Leben. Wir haben niemanden außer uns ...

      "Ich hab hier was für dich, Trixie ...", holt mich Shanes Stimme in die Wirklichkeit zurück. Er zieht ein Glasröhrchen aus seiner Hosentasche und hält es mir entgegen. Die Flüssigkeit darin ist klar mit einem leicht blauen Schimmer, der im Schummerlicht des Clubs fluoresziert. "Happy Birthday, Süße!"

      Ich zwinge mich zu einem zuckersüßen Lächeln, obwohl mir nicht danach ist. "Danke Shane ... aber ich steh nicht auf AX."

      Er und Lei werfen sich einen kurzen Blick zu, woraufhin Lei zu kichern beginnt. "Man weiß nie, worauf man steht, wenn man es nicht wenigstens einmal versucht hat."

      Ohne meine Weigerung zu beachten, packt Shane meinen Kiefer und drückt so fest zu, dass ich gezwungen bin, den Mund zu öffnen. Im nächsten Augenblick schmecke ich die süßlich chemische Droge auf meiner Zunge.

      "Und runter damit ..." Shane hält mir sein Glas an den Mund und zwingt mich, zu trinken. Dann presst er mir einen harten Kuss auf die Lippen. "Du wirst so viel mehr Spaß haben ... und ich auch ...", flüstert er und grinst schmierig.

      Meine innere Stimme meldet sich mit schrillenden Alarmglocken, doch innerhalb weniger Momente schlägt meine Stimmung um. AX ist dafür bekannt, über die Schleimhäute sofort ins Blut zu gelangen.

      Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr so schlimm, wie es gerade eben noch schien ... die Welt ist voller Möglichkeiten. Ich grinse Lei an, weil aus ihrem Kopf zwei rosa Hasenohren wachsen, die lustig hin und her schlappen, während sie mit dem Barkeeper spricht, der ... ich fasse es nicht ... sechs Arme hat, mit denen er gleichzeitig die Gäste bedient. Kraaaaasssssss ...

      "Alles ok, Trixie?", fragt Lei und lässt ihre rosa Schlappohren im Takt der Bässe wippen.

      Ich nicke und kann das Grinsen nicht aus meinem Gesicht wischen.

      "Siehst du, Baby ... ich sagte doch, dass du Spaß haben wirst." Shane kneift mir ein Auge und nickt dann Lei zu. "Du passt auf sie auf ... keiner fasst sie an. Ich muss noch was erledigen, dann komme ich zurück."

      "Klar, Shane ... hat ja neunzehn Jahre funktioniert ..." Sie lacht prustend, und normalerweise wäre ich beleidigt, aber in diesem Moment muss ich einfach mitlachen ... vor allem, weil die rosa Ohren so witzig sind.

      Shane dreht sich um und verschwindet durch die tanzende und feiernde Menge. Auf seinen Armen bewegen sich die Tribals wie Schlangen, verändern die Form und fügen sich zu neuen Mustern zusammen ... eine interessante Sache, die allerdings nur ich wahrzunehmen scheine. Shane ist DER AX-Dealer in unserem Bezirk, deshalb kann er sich wirklich alles leisten. Ich weiß, dass er noch ein paar Geschäfte erledigen wird, und dann zurückkommt, um sich seine Bezahlung zu holen. Aber auch das macht mir plötzlich keine Angst mehr ... meine innere Stimme schweigt ... die Sonne scheint mir aus dem Hintern und das Leben ist eine epische Erfahrung ...

      "Ich dreh mal ne Runde durch den Club ...", lasse ich Lei wissen, die zwar kurz überlegt, aber dann nickt. "Bleib aber sauber, Trixie ... sonst haben wir beide ein Problem. Shane verarscht man nicht!"

      "Klar ... ich will mich ja nur mal umsehen."

      Ohne Lei weiter zu beachten, mische ich mich unter die Menschen. Nicht alle haben seltsame Ohren, Nasen oder Hände ... manche sehen auch ganz normal aus. Während ich noch versuche, den Grund für diese Ungereimtheit herauszufinden, fällt mir ein Typ ins Auge, der an einem Stahlträger lehnt, steht und mit ernstem Blick die feiernde Meute beobachtet. Junge, der sieht nicht aus, als hätte er viel Spaß im Leben ...

      Ich bleibe stehen und beobachte den Typen eine Weile. Er ist riesig ... ein Kraftpaket aus Muskeln, das mich stark an einen dieser Tiersoldaten erinnert, die ab und an auf den öffentlichen Flatscreens in den Straßen zu sehen sind. Seit vor fünf Jahren die alte Regierung gestürzt wurde, hat United Solar und der mittlerweile zum Präsidenten gewählte Ex-Senator Baker überall in den Straßen der Außenbezirke öffentliche Flatscreens errichten lassen. Die Bevölkerung soll über alles informiert werden ... transparent ... so will sich die neue Regierung zeigen.

      Einen kurzen Moment dringt die Realität in meinen vernebelten Verstand – statt der Flatscreens hätten die uns lieber Lebensmittel geben sollen, Arbeit ... eine Perspektive. Zwar gibt es keine Säuberungsaktionen mehr wie unter UG – soll heißen, man knallt uns nicht mehr sporadisch ab, um die Bevölkerung zu dezimieren -, aber wir hungern trotzdem ... vor allem die Alten und sehr Jungen, die nicht einmal ihre Körper verkaufen können. Was United Solar mit uns veranstaltet, ist nur eine andere Art der Dezimierung ... früher wurden wir abgeknallt, heute lässt man uns verhungern.

      Als die ersten Bilder des neuen Planeten und der Bewohner uns erreichten, dachten wir noch, dass sich unter der neuen Regierung etwas für uns ändern würde. Terra Alpha ... Dieser Planet muss das Paradies sein – ein sich selbst versorgendes Ökosystem, das sogar noch die Erde mitversorgt ... aber die Nahrungsmittel von Terra Alpha landen hauptsächlich bei der Mittel- und Oberschicht. Nichts hat sich geändert ... Einige Frauen aus den Außenbezirken haben sich nach Terra Alpha verkauft ... diese nicht menschlichen Elitesoldaten, die von der alten Regierung gezüchtet wurden, suchen Frauen, die sich freiwillig mit ihnen einlassen. Es ist eine Sache, meinen Körper zu verkaufen ... an Shane oder auch an einen Barkeeper für freie Drinks. Aber so tief wären weder Lei noch ich jemals gesunken ... Sexspielzeug für einen Elite-Killer, der dazu geschaffen wurde, Menschen wie mich, die am Ende der sozialen Kette stehen, auszurotten. Niemals!

      Ich habe zu lange gestarrt – der Typ hat mich bemerkt und dreht sich in meine Richtung. Jetzt mustert er mich von oben bis unten, checkt mich ab. Er trägt die in den Außenbezirken üblichen Hosen aus Thermalatex, weil es hier immer kalt ist und dazu ein enges Shirt, unter dem sich seine Muskelpakete abzeichnen. Er könnte tatsächlich einer dieser Tiersoldaten sein, aber die verirren sich nie zu uns in die Außenbezirke. Wenn einer von denen die Erde besucht, dann um mit der Regierung zu verhandeln ... bequem untergebracht in einem der Regierungscenter mit Raumklima und Full Service.

      Ich weiß, dass ich mich umdrehen sollte und den Blickkontakt unterbrechen, aber der Typ sieht trotz seines unfreundlichen Blicks heiß aus und das AX hat mich enthemmt. Ach was solls, Trix ... du hast Shane deine Jungfräulichkeit versprochen, nicht dein Herz ...

      Ich gehe auf den riesigen Typen zu, der mich nicht aus den Augen lässt. In meinem Bauch spüre ich ein seltsames Kribbeln ... ich habe das Gefühl, an unsichtbaren Fäden zu hängen ...

      "Ich bin Trix ...", sage ich und werfe mich dem unbekannten Riesen in die Arme, soweit das möglich ist, denn mein Kopf ist bei ihm gerade mal auf Brusthöhe. Seine Muskeln sind hart und er zuckt nicht einmal, als ich mit voller Wucht gegen ihn pralle. So viel Kraft ..., stelle ich beeindruckt fest.

      "Und was soll das hier werden?" Seine dunkle Stimme legt einen Schalter bei mir um. Verdammt sexy ... Ich schaue zu ihm auf und versinke in seinen braunen Augen. Jetzt, wo ich ihm so nah bin, wirken sie weniger hart, aber irgendwie unentspannt – das dunkelblonde Haar ist kurz geschnitten. Er

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