Ace (Life Tree - Master Trooper) Band 3. Alexa Kim
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Das Letzte, dessen ich mir bewusst war, war ein tiefes Grollen, das in einen wütenden Schrei überging. Beasts Faust traf mich ins Gesicht, und ich war mir sicher, dass ich es hinter mich gebracht hätte …
Das alles liegt zehn Wochen zurück! Beast hat mich nicht getötet … vielleicht hätte er es getan, wenn nicht die anderen ihn davon abgehalten hätten, wie Cat mir sagte, als ich wieder zu mir kam. Mein Körper war mit blauen Flecken übersät, meine Schulter ausgekugelt, eine Rippe angebrochen, und mein gesamter Kopf schmerzte von dem Faustschlag, den Beast mir verpasst hatte. Ich hatte Beasts Angriff überlebt. Das war nicht mein Plan gewesen – entweder Flucht oder Tod.
Cat öffnet die Tür und kommt in mein Zimmer. Das tut sie jeden Tag, seit ich hier festsitze und darauf warte, dass mein Körper sich von Beasts Attacke erholt.
Wie immer macht Cats offene Freundlichkeit mich wütend. „Wie geht es dir? Man sieht fast nichts mehr. Dr. Trent sagt, dass du in ein paar Tagen aufstehen und dein Zimmer verlassen kannst.“
Ich sagte nichts, denn ich weiß, was das bedeutet. Ich bin bereit, wieder den Wölfen oder in diesem Fall den Troopern zum Fraß vorgeworfen zu werden.
Cat deutet mein Schweigen falsch. Sie setzt sich neben mich auf das Bett. „Keine Sorge … sie halten Beast von dir fern. Er ist ein rücksichtsloses Arschloch, und das hat nicht allein mit seinen Raubtiergenen zu tun! Warum hast du ihm nicht einfach gegeben, was er wollte? Dann wärest du ihn los. Jetzt wird er keine Ruhe geben.“ Cat schüttelt den Kopf. „Ich hatte dich gewarnt.“
Ich setze mich auf und verziehe mein Gesicht, als hätte ich Schmerzen. Cat hebt die Brauen. Du bist noch nicht bereit, aufzustehen. Beast … dieses Schwein. Sie sind dominant, aber die wenigsten von ihnen würden Frauen so zurichten. Wir sind keine Herausforderung für sie … nur Beute, die zur Erfüllung ihrer sexuellen Bedürfnisse dient.“
Ich habe Cat nicht erzählt, dass ich Beast gleich zweimal mein Knie in seine Kronjuwelen gerammt habe … und ich schätze, Beast hat diese Tatsache auch verschwiegen, weil es ihm nicht gerade Bewunderung unter seinen Waffenbrüdern einbringen würde. In den letzten zehn Wochen hatte ich viel Zeit, mir Gedanken zu machen … diese Männer reagieren wie Tiere. Und mir ist klar – ich selbst habe dafür gesorgt, dass Beast mich nicht in Ruhe lassen wird. Ich gebe zu … an diesem ersten Abend wollte ich sterben … aber jetzt … mit einem klaren Kopf, sind meine Überlebensinstinkte stärker. Und das bedeutet, ich muss noch einmal versuchen zu fliehen und es dieses Mal klüger anstellen. Ich habe mir meinen Plan genau überlegt … und dieses Mal muss er funktionieren. Eine dritte Chance wird es nicht geben!
Ich stöhne und fasse mir an die Rippen. Die Wahrheit ist, dass ich längst aufstehen kann und keine Schmerzen mehr habe. Aber solange alle hier denken, dass ich verletzt bin und mein Zimmer nicht verlassen kann, schicken sie nicht Cat oder eine der anderen, um mich zu bewachen. Ich muss keines dieser Tiere mit auf mein Zimmer nehmen. Wenn ich also dieses Mal versuche zu fliehen, wird es kein Hindernis bis auf die beiden Wachen vor dem Eingang geben. Den Wachen werde ich aus dem Weg gehen und auf der anderen Seite des Hauses über die Mauer klettern. Vom Badezimmer aus, das ich mir mit den anderen Frauen teile, konnte ich einen Blick auf die Rückseite meines Gefängnisses werfen. Es gibt einen Baum in der Nähe der Mauer, dessen Äste bis auf die andere Seite ragen. Zuerst hat mich dieser Baum so sehr fasziniert, dass ich die Chance, die er mir bietet, nicht erkannt habe. Da steht einfach ein Baum auf dem Hof … mit Blättern und Ästen … auf der Erde findet man Pflanzen nur noch in den Klimaparks oder den öffentlichen Erholungsparks. Man darf sie nicht berühren oder Äste oder Blätter abbrechen. Sie werden streng bewacht … und hier steht scheinbar grundlos ein Baum herum! Ich brauchte eine Weile, bis mir klar wurde, dass er mein Fluchtweg ist. Niemand kann besser klettern als ich … selbst meine Brüder hatten nie eine Chance gegen mich. Ich werde einfach am rauen Stamm des Baumes heraufklettern und mich an den Ästen über die Mauer hangeln. Ich muss nur bis heute Abend warten … bis es dunkel ist und Trent, Cat und die anderen schlafen. Die Nacht ist mein Verbündeter … der Einzige, den ich habe.
„Ich rede mit Trent“, verspricht mir Cat noch einmal. Sie ist so nett und fürsorglich, dass sie mich wütend macht. Genau wie diese naive Blonde, die im Shuttle neben mir gesessen hat – ihre Opfermentalität kotzt mich an! Ich habe das Gefühl, Cat verletzen zu müssen, damit sie endlich aufwacht. „Und wie läuft es mit deinem Tier-Soldaten? Hat er schon Witterung aufgenommen oder will er dich noch immer nicht?“
Cats verletzter Gesichtsausdruck lässt ein leises Schuldgefühl in mir aufkommen, dass ich aber schnell verdränge – ich weiß, dass ich ein Miststück bin, aber wenigstens bin ich kein Opfer.
„Er ist kein Tier … Faun ist anders als Beast und die anderen. Er ist hier als Wachtposten eingeteilt und hat noch nie eine von uns angesehen oder für sich gefordert. Ich glaube, er ist lieber draußen im Dschungel als in Sektion B.“
„Tja … Pech für dich“, stoße ich den Stachel vollkommen unnötig noch tiefer ins Cats weiches Fleisch. Sie senkt den Blick. „Du bist gemein, Jadelin. Wir Frauen hier sollten zusammenhalten, denn wir haben nur uns.“
Ich mache erneut ein schmerzverzerrtes Gesicht, in der Hoffnung, dass Cat endlich geht. Ich brauche keine Freundschaften … heute Nacht verschwinde ich.
Ich habe gewartet, bis es endlich ruhig im Haus war. Das Grunzen dieser Tiere, das durch die dünnen Wände in mein Zimmer dringt, wenn sie die anderen Frauen besteigen, hat mir meine Entscheidung, heute Nacht zu fliehen, leicht gemacht. Wenn ich es nicht tue, werde ich selbst unter einem dieser Tiere liegen und sein Grunzen ertragen müssen. Ich habe keine Digitaluhr in meinem Zimmer, aber ich schätze, dass es weit nach Mitternacht ist. Jetzt oder nie! Langsam stehe ich auf und gehe zum Fenster, um hinauszuspähen und die beiden Wachtposten zu beobachten. Einer davon ist Faun … Cats heimliche Liebe.
Ich schüttele den Kopf. Sie ist dumm … sie hat sich in ein Tier verliebt, das gar nicht in der Lage ist, ihre Gefühle zu erwidern. Ich nehme mein Glück lieber in die eigene Hand. Ich weiß, dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann und darf.
Bis auf die Miniröcke und Tops besitze ich nur meine blaue Gefangenenkleidung, mit der sie mich nach Terra Alpha gebracht haben. Trent erlaubt uns, diese Sachen tagsüber zu tragen, wenn wir nicht gerade als Lustobjekt herhalten müssen. Zum Glück gibt es dazu auch ein paar Sneakers. Im Haus laufen wir meist barfuß oder tragen Slipper, die ungeeignet für eine Flucht sind. Ich schlüpfe in die Hose und das unförmige Hemd und wünschte, die Kleidung wäre dunkel. Aber wenigstens muss ich nicht in Minirock und Top die Flucht antreten.
So leise es geht, schiebe ich das Fenster hoch, und bin froh, dass es kein Geräusch verursacht. Das Zimmer zu verlassen ist leicht, da das Haus ein Bungalow ist. Es dauert keine zwanzig Sekunden, bis ich auf dem Hof stehe.
Erneut sehe ich in Richtung der Wachen. Sie sind weit genug entfernt, um außer Hörweite zu sein, aber ich kann sie trotzdem sehen. Nichts weist darauf hin, dass sie mich entdeckt haben.
Vorsichtig drücke ich mich an die Häuserwand und lasse die beiden nicht aus den Augen, während ich in die andere Richtung verschwinde. Als ich die Häuserecke umrunde, atme ich erleichtert auf. Das zumindest wäre geschafft. Ich schwitze – pures Adrenalin schießt durch meinen Körper, und dieser Planet hat zudem ein warmes Klima. Ein leichter Windhauch berührt mein Gesicht.