Himmlische Überraschungs-Eier. Marion Wolf
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Marion Wolf
Himmlische Überraschungs-Eier
...und fast verschneite Ostern
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Inhaltsverzeichnis
Frostiger März
Auf dem Papier war es Frühling. Tatsächlich beherrschte Väterchen Frost nicht nur die Gletscher auf den hohen Bergen, sondern auch die Voralpen.
Die Pflaster waren gefährlich glatt, am Straßenrand lagen meterhohe Schneehaufen und die Seen waren zugefroren. Nur der Pelzhändler rieb sich die Hände: Nach dem lauen Winteranfang machte er nun in der Fastenzeit das große Geschäft.
Die Touristen fuhren Ski in den Bergen, die Einheimischen vergnügten sich beim Eisstockschießen und die Kinder rodelten über die hügeligen Kuhweiden.
Aum Bauernhof war allen klamm ums Herz. Das Heu für die Rinder wurde knapp, die Hühner drängten sich im Stall in ihren Nestern zusammen und legten keine Eier. Der Hahn spazierte bei Sonne hinaus ins Freie, brachte aber nur ein heiseres Krächzen heraus – die Stimme erfror ihm in der Kehle.
‚So kann das nicht weiter gehen’, dachte Bauer Bartl und kratzte sich am Kopf. ‚In 14 Tagen ist schon Palmsonntag – da pflegt der Osterhase die Eier zu holen, um sie für die Osternester zu bemalen.’
Ob er dieses Jahr überhaupt kam? Bei der Kälte..? Und was, wenn er durch die eisige Schneelandschaft hoppelte und keine Eier da wären? Nicht auszudenken!
Bartl musste etwas unternehmen...
Notbehelf
Mit einem Becher voll heißen Lindenblütentees in der Hand setzte sich der Bauer in seinen Lehnstuhl und brütete vor sich hin. Dabei schweifte sein Blick zur Ofenbank, die sich in der Küche rund um den Kachelofen schmiegte. Dann betrachtete er die Haltestangen am Ofen, wo winters feuchte Kleidungsstücke zum Trocknen aufgehängt wurden. Die waren doch genauso dick, wie die Sitzstangen im Hühnerstall und auf der Ofenbank hätten kleine Kistchen Platz – wenn er die mit Stroh und Heu füllte, wären das schöne Nester zum Eierlegen...
Der Bauer eilte hinaus in den Wintergarten, schüttete die vertrocknete Erde aus den Saatkästen auf den Kompost und trug die leeren Behälter ins Bad. In der Wanne wurden sie mit heißem Wasser abgeschrubbt, trocken getupft und dann hochkant an den Kachelofen gelehnt.
Während sie dort trockneten, holte er einen Korb voll Stroh und einen voll Heu aus der Scheune. Sobald sie trocken waren, legte er die Kisten auf die Ofenbank, verteilte kleingehäckseltes Stroh darin und legte sie mit Heu aus. Das sah kuschelig aus – so richtig fein zum Eierlegen!
Gerade wollte er die frierenden Hühner holen, da kam ihm die Katze in die Quere, drückte sich an seine Beine und maunzte. Was nun? Bartl überlegte: Im Hof flatterten die Hühner der Katze davon – aber hier in der Küche? Was, wenn Miezi ihnen in der Nacht an die Gurgel ging?
Da gab 's nur eins: Der Stubentiger musste umgesiedelt werden!
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