Mord im Zoo. Christine Zilinski
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Jankovich und Specht standen im Büro des Zoodirektors. Der ältere Herr saß zusammengesunken hinter seinem Schreibtisch. Er sah so aus, als habe er sich die Haare gerauft: Einzelne Strähnen seiner weißen Haare standen in alle Richtungen ab. Jankovich fragte: „Herr Robertin, eine Mitarbeiterin von Ihnen hat uns von einer Ulrike Sandner erzählt. Können Sie uns etwas über sie erzählen?“ Irritiert blickte Robertin Jankovich an. „Aber... aber was hat den Frau Sandner jetzt damit zu tun?“ Beruhigend sprach Jankovich weiter. „Wir gehen nur einem Hinweis nach, das müssen wir leider. Bei jedem Suizid müssen wir Fremdverschulden ausschließen. Und Ihre Kollegin meinte, dass Herr Brechnow vielleicht eine Beziehung zu Frau Sandner hatte. Das würden wir gerne überprüfen.“ „Nein, bitte“, warf der Direktor flehend ein. „Die Frau Sandner ist so vom Schicksal geschlagen, der möchte ich das hier jetzt nicht auch noch zumuten. Die muss doch erst noch den Tod ihres Vaters verkraften.“ Seufzend atmete Robertin aus und fuhr sich mit der Hand über sein müdes Gesicht. Jankovich und Specht gewährten ihm eine kurze Sprech-Pause. Währenddessen setzte sich Jankovich auf einen Stuhl am Tisch des Direktors. Dann legte er eine Hand auf den Schreibtisch, wie um Robertin symbolisch die Hand zu reichen. Sanft sprach er: „Es ist wirklich wichtig, dass wir klären, unter welchen Umständen Herr Brechnow zu Tode kam. Vielleicht weiß Frau Sandner ja etwas, das uns weiterhelfen könnte?“ Der Direktor nickte apathisch, richtete seinen Kopf auf und sah Jankovich in die Augen: „Ich kann Ihnen leider nicht sagen, wo genau Frau Sandner steckt. Ihre Wohnadresse kann ich Ihnen natürlich geben, aber sie ist auf Kur, besser gesagt in einer Rehaklinik, nachdem der Tod ihres Vaters sie so mitgenommen hat. Wo genau sie ihre Reha macht, weiß ich nicht. Warten Sie mal...“, Robertin begann, in seinen Schubladen zu kramen. „Irgendwo... hab’ ich das doch... sie, wissen Sie, sie hat mir nämlich zwischendrin mal eine Karte geschrieben. Wo hab’ ich die denn...? Ach, da!“ Beinahe triumphierend zog er eine Postkarte aus dem Chaos. Als er sie Jankovich über den Tisch reichte, sah dieser, dass die Hand des Mannes leicht zitterte. Er tat so, als ob er es nicht bemerken würde und griff nach der Karte. Sie zeigte ein abstraktes, braunes Gemälde, das hauptsächlich aus Schlieren in verschiedensten Brauntönen bestand. Jankovich drehte die Karte um. Auf der Rückseite der Karte stand:
„Lieber Herr Robertin,
ich wollte mich nur melden, um Ihnen ein Lebenszeichen zu schicken. Mir geht es den Umständen entsprechend, aber ich muss sagen, ich komme nur schwer zurecht, seit mein Vater tot ist. Ich weiß Sie möchten gerne wissen, wann ich wieder zur Arbeit erscheinen kann, aber das kann ich Ihnen leider noch nicht sagen. Ich melde mich aber, sobald ich Ihnen dazu konkret etwas sagen kann.
Herzlichst
Ihre Ulrike Sandner.“
Jankovich reichte Specht die Karte, damit auch er sie sich durchlesen konnte. Nachdem er fertig war, reichte Specht dem Direktor die Karte wieder. Dann sagte er: „Gut, die Adresse von Frau Sandner finden wir selber heraus, machen Sie sich keine Umstände.“ Wieder nickte der alte Mann. Jankovich fiel noch etwas anderes ein: „Sagen Sie, an der Decke der Futterküche war ein Haken befestigt... ist der normalerweise dort angebracht oder ist er... neu?“ Der Direktor reagierte bestürzt. „Nein... nein, wir haben normalerweise keine Haken an den Decken. Oh Gott... ist er... hat Konstantin...“ Jankovich hob beschwichtigend die Hände. „Bitte Herr Robertin, machen Sie sich darüber keinen Kopf. Das ist einfach nur für uns wichtig, um... nachvollziehen zu können, wie es passiert ist.“ Daraufhin erhob sich Jankovich und hielt dem Direktor seine Hand entgegen. „Danke Ihnen. Wir hoffen, Sie nicht weiter belästigen zu müssen. Aber wir melden uns, wenn wir noch etwas wissen müssen. Falls Ihnen noch etwas einfällt, was für den Tod von Herrn Brechnow wichtig sein könnte, lassen Sie es mich bitte wissen.“ Mit diesen Worten reichte Jankovich Robertin seine Visitenkarte über den Tisch.
Als die beiden Kommissare zu ihren Autos liefen, sagte Specht: „Dann bringen wir mal in Erfahrung, wo die Dame auf Kur ist. Ich telefonier‘ die Krankenkassen ab und frag‘ nach, wer von denen Ulrike Sandner versichert.“ Specht hatte einen Parkplatz in der Nähe von Jankovich gefunden, und als beide auf Höhe ihrer Autos waren, rief Specht übers Autodach zu Jankovich herüber: „Ach ja... wie war das nochmal mit Frau Bienert? Charlotte meine ich natürlich. Was genau hat sie zu dir gesagt?“ Jankovich schüttelte grinsend den Kopf und sagte: „Wir sehen uns auf dem Revier, Hubert.“ Dann stieg er in seinen Alpha Romeo und steckte den Zündschlüssel ein. ‚Vielleicht sollte ich Ihnen das immer wieder in Erinnerung rufen‘, hatte sie gesagt und dabei so geklungen, als würde sie sich wieder in die Ermittlungen einmischen wollen. Jankovich wusste nicht, ob er sich darüber ärgern oder freuen sollte.
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