Tarzans Dschungelgeschichten. Edgar Rice Burroughs

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Tarzans Dschungelgeschichten - Edgar Rice Burroughs

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      LUNATA

Tarzans Dschungelgeschichten

      Tarzans Dschungelgeschichten

      Band 6

      © 1925 Edgar Rice Burroughs

      Originaltitel Jungle Tales of Tarzan

      Aus dem Englischen von Eduard Pfeiffer

      Umschlagbild James Allen St. John

      © Lunata Berlin 2021

      Inhalt

       Tarzans erste Liebe

       Tarzan gefangen

       Der Kampf um das Affenbaby

       Tarzans Gott

       Tarzan und der Negerjunge

       Der Zauberer sucht sich zu rächen

       Bukawais Ende

       Der Löwe

       Das Alpdrücken

       Der Kampf um Teeka

       Ein Dschungelstreich

       Tarzan rettet den Mond

      Tarzans erste Liebe

      Teeka, in üppiger Behaglichkeit hingestreckt im Schatten eines Baumes, bot unzweifelhaft ein höchst anziehendes Bild junger, weiblicher Lieblichkeit. Wenigstens kam es dem Affentarzan so vor, der im tiefherabgebogenen Zweige eines benachbarten Baumes saß und zu ihr hinuntersah.

      So mußte man ihn sehen, wie er sich auf dem schwanken Zweig eines Urwaldriesen schaukelte. Die leuchtende Sonne des Äquators durchbrach den grünen Baldachin über ihm wie ein Gewebe und überstreute seine braune Haut mit Lichtpünktchen, sein schön gemeißelter Körper bog sich in leichter Anmut, in Betrachtung versunken neigte er das Haupt und verschlang den Gegenstand seiner Anbetung mit den klugen grauen Augen – wie die Wiedergeburt eines Halbgottes der Vorzeit sah er aus.

      Wer hätte annehmen können, daß er seine Kindheit an der Brust einer häßlichen, behaarten Äffin verbracht hatte und daß er (seit dem Tode seiner Eltern in jener kleinen Hütte vor dem landumschlossenen Hafen am Dschungelrand) in seiner ihm bewußten Vergangenheit keine anderen Genossen gekannt hatte als die mürrischen Bullen und die knurrenden Weibchen von Kerschaks, des großen Affen, Horde!

      Wer umgekehrt die Gedanken in seinem scharfsinnigen, fähigen Gehirn hätte lesen können, das Verlangen, die Wünsche und Hoffnungen, welche Teekas Anblick bei ihm erweckte, würde ebensowenig an die wahre Abstammung des Affenmenschen geglaubt haben. Daß er der Sohn einer edlen, englischen Dame war, dessen Vater sich rühmen konnte, dem englischen Hochadel anzugehören, das hätte aus seiner Gedankenwelt niemand schließen können.

      Dem Affentarzan war seine Herkunft unbekannt. Daß er John Clayton, Lord Greystoke, Mitglied des Oberhauses war, wußte er nicht. Aber wenn er es auch gewußt hatte, hätte er es doch nicht verstanden.

      Ach, Teeka war wirklich schön!

      Kala war natürlich auch schön gewesen – die Mutter erscheint uns immer schön – aber Teeka war schön in ganz anderem, eigenem Sinne, in einem unerklärbaren Sinne, den Tarzan gerade um diese Zeit in noch recht unbestimmter und traumhafter Form zu empfinden begann.

      Seit Jahren waren Tarzan und Teeka Spielgefährten gewesen und Teeka blieb immer noch mutwillig und zum Spielen geneigt, während die gleichaltrigen jungen Bullen bereits sauertöpfisch und mürrisch wurden. Falls sich Tarzan überhaupt darüber Gedanken machte, konnte er seine wachsende Vorliebe für das junge Weibchen leicht damit begründen, daß sie allein von allen früheren Spielkameraden mit ihm zusammen weiter Spaß an den bisherigen Streichen hatte.

      Aber als er heute zu ihr hinabspähte, fand er sich in Bewunderung von Teekas Gestalt und Gesicht – was er früher nicht getan hätte, denn keine von diesen Eigenschaften hatte etwas mit Teekas Geschicklichkeit zu tun, die sie beim Springen durch die unteren Waldterrassen oder bei dem urwüchsigen Abschlagen oder Versteckensuchen entwickelte, Spiele, welche Tarzans fruchtbares Gehirn ersonnen hatte.

      Tarzan kratzte sich auf dem Kopf, wühlte mit den Fingern tief in dem schwarzen Haarschopf, der sein wohlgeformtes Jungengesicht einrahmte – er kratzte sich auf dem Kopf und seufzte. Teekas neuentdeckte Schönheit verursachte ihm plötzlich Verzweiflung. Er beneidete sie um den hübschen Rock aus Haaren, der ihren Körper bedeckte. Er haßte seine eigene, glatte, braune Haut mit einer Mischung aus Abscheu und Verachtung. Vor Jahren hatte er noch die Hoffnung gehegt, er werde eines Tages doch wie alle seine Brüder und Schwestern ein Haarkleid bekommen, aber er hatte aus diesem tröstlichen Traum schließlich erwachen müssen.

      Dann besaß Teeka große Zähne, natürlich nicht so große wie die Männchen, aber immerhin mächtige, hübsche Dinger im Vergleich zu seinen armseligen, weißen. Und erst ihre hervorstehenden Brauen, ihre breite, flache Nase und ihr Mund!

      Wie oft hatte Tarzan versucht, seinen Mund zu einem kleinen, runden Kreis zu ziehen und dann die Backen aufzublasen und rasch mit den Augen zu zwinkern; aber er bekam doch nie einen so verschmitzten und unwiderstehlichen Ausdruck heraus, wie ihn Teeka fertigbrachte.

      Als er sie an diesem Nachmittag bewundernd belauschte, kam ein junger Affe, der bisher träge unter der feuchten, verfilzten Matte aus verwesenden Pflanzen in der Nähe nach Nahrung gesucht hatte, plump in der Richtung auf Teeka angewackelt. Die übrigen Affen von Kerschaks Horde trieben sich sorglos herum oder lagen träge in der heißen Mittagshitze der Tropendschungel herum. Ab und zu war einer davon nahe vor Teeka vorbeigegangen, ohne daß Tarzan ihm Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Warum zog er aber jetzt die Brauen zusammen und spannte die Muskeln, als Taug vor der jungen Äffin anhielt und sich dicht neben ihr niederhockte?

      Tarzan hatte den Taug stets gerne gehabt. Seit der Kindheit hatten sie sich gebalgt, Seite an Seite hatten sie am Wasser gehockt, um mit ihren raschen, starken Fingern Pisah, den Fisch, herauszufangen, wenn dieser schlaue Bewohner der kühlen Tiefe nach dem Köder von Insekten heraufkam, den Tarzan auf den Wasserspiegel des Tümpels geworfen hatte.

      Sie beide hatten zusammen Tublat geplagt und den Löwen Numa gehänselt. Warum fühlte also Tarzan, daß sich seine kurzen Nackenhaare sträubten, nur weil sich Taug nahe zu Teeka hockte?

      Allerdings war Taug nicht mehr der lustige Affe von gestern. Wenn seine Backenmuskeln die

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