Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin. Julianne Becker
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Und noch eine Sache war mir aufgefallen: Je näher ein Mensch dem Massenbewusstsein stand und je niedriger seine Schwingung, desto langsamer liefen die Dinge in seinem Leben, desto zäher verhielten sich auch die erwünschten Zufälle, ihr Mitschöpferpotential wirkte sich viel langsamer aus und konnte sich auch nur weniger durchsetzen. Mein Lehrer sagte mir dazu irgendwann:
"Willst du das Maximale für deine Schöpfungen tun, dann sieh zu, dass du in den höchsten Schwingungen bleibst und dich nicht mehr überlagern lässt. Aber komme damit auch nur in die Gleichgültigkeit, habe damit kein Ziel. Sei dir nur immer deiner sehr hohen Schwingung bewusst und weise andere Felder ab."
Und je höher eine Schwingung daherkam, um so heiliger und erhabener, weiser und liebevoller wurde sie wahrgenommen. Auch die Magie alles Lebendigen erschloss sich einem Menschen erst ganz, wenn er sich dazu entschied, nicht nur Einhörner, Propheten, Kraftplätze und Reliquien sondern sogar verhaltensgestörte Kinder als heilig anzusehen. Mir selbst war das allerdings bei diesen Kindern trotz Absicht leider nur sehr selten gelungen, weil die mich immer wieder so erfolgreich in ihre Muster und Drehbücher zogen. Ich hatte wirklich die besten Trainer gewählt. In der Heiligkeit lag die Magie, die jede Situation verändern konnte zu mehr Liebe und Bewusstsein. Und wenn man an einem Ort diese heilige hohe Schwingung nicht vorfand, dann konnte man sie zumindest absichtsvoll durch die eigene Wahrnehmung erzeugen und dahin tragen.
Seitdem ich das übte, brauchte ich keine heiligen Plätze mehr aufzusuchen, denn wie mein Schnecken-Wohnmobil führte ich den heiligen Ort nun einfach huckepack mit mir. Früher überkam mich dieses Gefühl von Heiligkeit einfach, ausgelöst von Dingen, Plätzen, Menschen, Büchern oder Musik, aber es ging mir nun darum, mich dahin zu entwickeln, es in meinem Inneren bewusst zu erzeugen und auf alles auszudehnen.
Und dieses Gefühl ließ sich viel leichter ausweiten und die ganze Schöpfung kam dadurch auch mehr in Balance, wenn ich mich bei allen Erfahrungen bedankte, auch wenn mir etwas auf den Tisch gebracht wurde, das ich so nicht ganz bestellt hatte. Denn selbst, wenn mir das dann Spanisch vorkam, irgendwie musste ich es bestellt haben, und nur wenn ich das im Auge behielt, übernahm ich auch die Verantwortung und lernte gleichzeitig, es noch besser zu machen. Und auf der spanischen Insel war mir das einige Male passiert, dass mir merkwürdige Mahlzeiten gebracht wurden, einfach, weil die Verständigung noch nicht so wirklich klappte.
Und bei den Erfahrungen, die mir gut gefielen, fühlte ich mich ebenso dankbar und dehnte mich ganz hinein in die Erfahrung und spürte, dass ich offen dafür war, dass sich diese wunderbaren und schon sauber bestellten Erfahrungen vermehrten. Vielleicht war ja auch der Fünfzig-Quadratmeter-Balkon in Sonnenlage auf Gran Canaria schon das Ergebnis des Wohlfühlens mit meiner inneren Sonne.
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