Die Schwarze Biene. Jean-Pierre Kermanchec

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Die Schwarze Biene - Jean-Pierre Kermanchec

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Mitbringsel schenken.

      Jetzt, da es langsam wieder der Heimreise zuging, war Ewen deutlich besser gelaunt. Carla trug es mit Gelassenheit. Ewen war glücklich in seinem Büro. Sie wusste sehr genau, dass es kein Affront ihr gegenüber war. Ewen war nun einmal mit Leib und Seele Kriminalist. Sie hoffte inständig auf eine Veränderung nach seiner Pensionierung. Ansonsten wäre es bestimmt schwer auszuhalten mit ihm. Vielleicht würde er sich ja schriftstellerisch betätigen können und aus seiner langjährigen Erfahrung eine, vielleicht sogar einträgliche, Nebenbeschäftigung entwickeln. Aber bis dahin war noch eine Wegstrecke zurückzulegen. Am Vorabend ihrer Rückreise war Ewen in die Bar des Hotels gegangen, er wollte sich noch einmal mit Tanguy Kerlann unterhalten und seinen kleinen Aperitif genießen. Carla kümmerte sich um das Kofferpacken.

      „Bonjour Monsieur Kerlann, bitte einen Rosé, wie immer!“, sagte Ewen und setzte sich zu ihm an die Bar, auf einen der drei Barhocker. Er hatte in den vergangenen Tagen mehrere Flaschen Rosé geleert.

      „Was sagt der Wetterbericht für morgen?“, fragte er den Hotelier.

      „Leider nichts Gutes. Der Wind wird in der Nacht auffrischen, und es kann sein, dass wir morgen Windstärken von sieben bis acht bekommen.“

      „Was…, sieben bis acht? Das ist ja schon fast Orkanstärke!“ Ewen hätte beinahe sein Glas Rosé fallen lassen.

      „Och, von einem Orkan ist der Wind noch weit entfernt. Es wird etwas ungemütlicher auf dem Schiff sein auf ihrer Überfahrt.“

      Ewen wollte erst gar nicht daran denken. Windstärke acht war jedenfalls deutlich stürmischer als auf der Fahrt hierher. Schon da hatte sich sein Gleichgewichtsorgan gemeldet und ihm das aufkommende Unwohlsein signalisiert. Was würde erst passieren, wenn das Schiff noch stärker schaukelte? Ewen widmete sich erneut seinem Glas Rosé und versuchte, sich damit zu trösten, dass sich auch ein erfahrener Inselbewohner mit den Wettervorhersagen irren konnte.

      „Hat es Ihnen auf unserer Insel gefallen?“

      „Ja, ganz gut sogar. Es ist ruhig und erholsam gewesen, vielleicht etwas zu beschaulich für mich. Meiner Frau schienen die Hektik und der Rummel einer größeren Stadt jedenfalls nicht gefehlt zu haben. Die Bäume haben mir gefehlt. Ich habe so gut wie keinen Baum gesehen.“

      „Ja, das stimmt, Bäume gibt es auf Ouessant nicht. Aber dafür haben wir mindestens zweimal im Jahr Winde von über 180 km/Std. Dann sind wir für einige Tage völlig isoliert.“

      „Das wäre nichts für mich.“

      „Sie können ja im nächsten Jahr wiederkommen.“

      „Wir werden bestimmt darüber nachdenken.

      Sagen Sie Monsieur Kerlann, Sie kennen doch Monsieur Pierre Berthelé?“

      „Pierre, ein guter Freund von mir. Wo haben Sie ihn denn getroffen?“

      „Seine Nichte, Marie, wollte mich sprechen. Er scheint ein engagierter Imker zu sein.“

      „Und einer der größeren, es gibt nicht sehr viele Imker auf der Insel. Die größte Imkerei, ich würde da beinahe schon von einer Art Imkerindustrie sprechen, hat einer Frau gehört, die vor acht Tagen verstorben ist. Ihr Verwalter und ein Notar führen zurzeit die Geschäfte. Der Frau gehören fast 70 Prozent der Bienenvölker. Wir sind alle gespannt, wie es weitergehen wird. Wir wissen noch nicht, wer das Ganze einmal erben wird.“

      „Das hört sich nach einem größeren Vermögen an?“

      „Vermögen? Nun, es ist natürlich schon sein Geld wert. Es erfordert auch eine Menge Einsatz von dem zukünftigen Besitzer. Mit dem Honig kann man nicht sehr reich werden. Selbst wenn man den besten Honig der Welt herstellt, sind die Preise für das Produkt doch begrenzt.“

      „Wie hieß die Frau?“

      „Julie Malgorn, sie hat die Bienenstöcke von ihrem Vater Tanguy geerbt und hat es fertiggebracht, ihre Anzahl zu verzehnfachen. Zum Teil hat sie ganze Völker hinzugekauft, aber sie hat auch selbst gezüchtet. Sie ist einfach begabt für die Imkerei gewesen. In ihrem Privatleben hat sie weniger Erfolg gehabt. Sie ist nie verheiratet gewesen und hat wohl auch keine Kinder gehabt. Die älteren Bewohner der Insel munkeln zwar, dass sie einmal ein Verhältnis mit einem Mann aus Brest gehabt haben soll, der bei einem seiner zahlreichen Besuch auf der Insel eine Klippe hinuntergestürzt und dabei ums Leben gekommen sein soll. Aber niemand weiß wirklich etwas Genaueres. Ihre Schwester Liliane hat mit ihrem Mann Serge ebenfalls auf der Insel gelebt. Serge ist Fischer gewesen. Er ist vor einigen Jahren verstorben. Liliane ist danach mit ihrem Sohn nach Paris gezogen.“

      „Vielen Dank für die Erläuterungen.“

      Ewen leerte sein Glas, bezahlte die gesamte Rechnung des Aufenthaltes und ging nach oben zu Carla.

      Nach dem Abendessen und einem letzten Spaziergang gingen sie ins Bett, und Ewen bereitete sich seelisch auf die Überfahrt vor.

      Kapitel 9

      Der Tag schien es gut mit Ewen zu meinen. Die Sonne schien kräftig, das Meer war ruhig. Kein Wind, den Monsieur Kerlann gestern noch vorhergesagt hatte. Das Taxi kam pünktlich zum Hotel und die Rückreise konnte beginnen.

      Am Hafen lag wieder die Fromveur II, die sie gleich nach Brest bringen würde. Mit einem mulmigen Gefühl betrat Ewen das Schiff. Es wiegte nur leicht auf dem Wasser hin und her und verbreitete eine gewisse Geborgenheit, durch seine dicken Stahlwände. Dennoch verspürte Ewen ein gewisses Unbehagen.

      In der Hafenbucht hielt sich ein Delphin auf und spielte an den Halteseilen der Boote, machte kleine Kunststücke und gab lustige Kichergeräusche von sich. Vom Boot aus sahen Ewen und Carla dem Tier zu, bis sich die Fromveur II auf den Weg zurück nach Brest machte.

      Die Überfahrt war völlig unproblematisch, der angekündigte Wind kam erst auf, als die Fromveur II bereits in die herrliche Bucht von Brest einfuhr. Ewen war zufrieden mit der Welt, als er den festen Boden des Piers wieder unter den Füßen spürte. Es war bereits 19 Uhr 30. Sie hatten jetzt noch beinahe eine Stunde Autofahrt bis nach Quimper vor sich. Auf der Voie Express wurde er redselig. Carla wunderte sich darüber.

      „Wir haben doch einen wirklich schönen Urlaub verbracht, erholsam und genussreich, findest du nicht auch, Carla?“

      „Das finde ich auch, wir sollten viel öfter Urlaub machen. Im letzten Jahr hast du sogar einige Urlaubstage verschenkt. Das sollte dir nicht noch einmal passieren.“

      „Du hast ja recht, Carla, aber ich vergesse alles um mich herum, wenn es einen schwierigen Fall zu lösen gibt.“

      „Alles? Nur nicht deinen Aperitif, oder?“

      Ewen musste lachen.

      „Dich natürlich auch nicht!“, ergänzte er und lachte erneut.

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