Zarin der Vampire. Blut der Sünde + Böse Spiele: Doppelband. Tatana Fedorovna

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Zarin der Vampire. Blut der Sünde + Böse Spiele: Doppelband - Tatana Fedorovna страница 14

Автор:
Серия:
Издательство:
Zarin der Vampire. Blut der Sünde + Böse Spiele: Doppelband - Tatana Fedorovna

Скачать книгу

trat nun kaltherzig zu diesem, hielt seinen Revolver an dessen Ohr und drückt erneut ab. Der Kopf zuckte unter dem Schuss und krachte laut auf die Dielen.

      Trotzdem wimmerte Ljoschka immer noch unerträglich. Bitte, bitte, lasst ihn leben und tötet stattdessen alle anderen!

      Jurowski schoss ihm ein zweites Mal in die gleiche Stelle ins Ohr. Er stöhnte nicht mehr.

      „Sterbt endlich!“, schrie der Anführer der Henker und entlud nun den Rest seines Pistolenmagazins auf Anastasija. Die Geschosse schienen sie nicht zu verletzen.

      Die eingenähten Juwelen verzögerten ihre Pein. Selbst Morden ist zuweilen nicht so einfach, wie viele glauben.

      „Ein Wunder! Die Kugeln prallen ab!“, rief einer der russischen Schergen und bekreuzigte sich entsetzt. Er wagte nicht mehr zu schießen. Auch die anderen stellten erschrocken das Feuer ein. Der Raum war voll Gewimmer und Stöhnen.

      „Bekreuzigst du Narr dich noch?“, schrie Jurowski außer sich und riss dem Soldaten den Karabiner aus den Händen.

      „Schaut her, wie man das macht!“

      Er stach mit aller Wut auf die wimmernde Anastasija ein. Das Bajonett drang aber nicht ganz durch und blieb im eingenähten Goldschmuck des Mieders stecken. Der Raum war voller Nebelschwaden, was die Sicht erschwerte. Jurowski versuchte nun das Messer herauszuziehen und schliff dabei meine Schwester durch den halben Raum. Blut verschmierte den Boden. Das Bajonett steckte jedoch weiter im Schmuck und den Rippen fest. Die wilde Bestie musste Anastasija mit einem Fußtritt von dem Stahl lösen.

      Die Soldaten wirkten konsterniert und wussten nicht, was sie tun sollten. Auch Tatjana und meine Mutter stöhnten noch. Ich stellte mich tot.

      „Vielleicht ist das ein Zeichen von Gott!“, wagte ein anderer Russe einzuwenden.

      „Noch ein Wort und du liegst auch da!“, schrie der rasende Kommandant diesen an.

      „Nur gut, dass ich noch die Ungarn mitgenommen habe.“

      Er kramte in der Tasche nach seinem Taschenmesser und zog dieses heraus. Es hatte eine recht kurze rostige Klinge. Ich hatte gesehen, wie er sich mit diesem schmutzigen Ding manchmal einen Apfel schälte oder die langen Nägel reinigte.

      „Bitte nicht!“, stöhnte die kleine Maria eindringlich, die ihm am nächsten lag. Das Monster ließ von Anastsija ab und machte bei der Kleinen weiter.

      Jurowski griff kalt in ihre Haare, als töte er nur ein Tier, und begann mit dem Messer an ihrer Halsschlagader zu säbeln. Es dauerte ein wenig, bis das erste Blut hervorsprudelte. In irrer Raserei begann er ungeduldig die kurze Klinge in ihren kleinen Hals zu stoßen. Es war ein bestialisches Meucheln.

      Mit weit aufgerissenen erschrockenen Augen beobachteten die anderen Häscher sein wahnsinniges Tun. Maria war immer noch nicht ganz tot, als er sich vorerst zufrieden mit seinem Werk den Männern zuwandte. Der hohe Blutverlust ließ aber den baldigen Tod meiner jüngeren Schwester erahnen.

      „Soll ich das alles allein machen? Los!“ Mit seinem Stiefel trat er meinem toten Vater ins Gesicht. Ein Zahn brach dabei aus dessen Kiefer. Durch diesen Schwung verlor der Henker aber auf den blutverschmierten Dielen das Gleichgewicht und rutschte aus.

      Puterrot versuchte er sich zu erheben, rutschte aber erneut auf dem glitschigen Blut aus.

      Ein Ungar lachte darüber und reichte ihm die Hand.

      „Ist nicht so leicht!“, sagte er auf Deutsch zu den anderen.

      „Halts Maul!“, befahl Jurowski auf Russisch und stand allein auf.

      Das Kommando machte sich nun erneut an die befohlene Schlachtarbeit. Ich hörte die kleine Maria immer noch durch den geöffneten Hals nach Luft keuchen. Wahre Bestien waren das. Wer konnte Kinder morden? Das waren keine Menschen, sondern Höllenwesen, die selbst den Tod verdienten.

      Zwei Tschekisten stachen nun um die Wette auf Tatjana ein. Diese jammerte bei jedem Einstich laut.

      Das Bajonett des einen Schergen verfing sich wie zuvor bei ihrem Anführer in der Kleidung und ließ sich nicht mehr herausziehen.

      Durch die Versuche, es doch zu schaffen, riss er den noch lebenden Körper meiner blutenden Schwester von links nach rechts. Dadurch verfehlte wiederum der andere Bandit mit seinen Stößen das Ziel und dessen Bajonett landete mal im Bein, mal im Bauch von Tatjana, die jedes Mal trotz des hohen Blutverlustes leidvoll aufschrie.

      Nichts ist schlimmer als diese Laute eines gequälten Kindes, das nicht erfassen kann, zu was Menschen fähig sind. Selbst wilde Wölfe erscheinen nach solchen Taten harmlos. Aller Schmerz, alle Verzweiflung und alles erschütterte Vertrauen lagen in diesen Schreien. Ich werde sie niemals vergessen.

      Tränen des unermesslichen Mitgefühls rannen aus meinen Augen. Das Leid war nicht mit Worten zu beschreiben. Mein Körper wurde katatonisch.

      Ich wirkte tot konnte jedoch noch immer meine Umwelt irgendwie wahrnehmen. Pawel Medwedew stieß mir probeweise das Bajonett ins Bein. Ich spürte den Schmerz nicht, so als wäre ich narkotisiert. Er stach ein weiteres Mal in die Brust. Hier spürte ich den Stahl noch etwas, doch schwieg.

      „Die ist hinüber!“, schrie er zufrieden.

      Dann wandte er sich Anastasija zu.

      Ihr Stöhnen zeigte ihm, dass noch Leben in ihr war.

      „Diese lebt dagegen noch!“, schrie er den anderen zu.

      Er musterte sie neugierig, wie ein Schlachter das Lamm. In seinen Augen stand weder Mitleid noch ein schlechtes Gewissen. Der Henkersknecht dachte nur nach, wie er seinen Mord am besten bewerkstelligen konnte. Höhnisch auflachend stieß er ihr das Bajonett direkt zwischen die Beine. Sie wimmerte. Sein Kommandant trat hinzu und riss ihm das Gewehr aus der Hand.

      „Du sollst sie umlegen!“, keuchte er und stieß das Bajonett in Richtung ihres Halses, um dort die Halsschlagader zu treffen, verfehlte diese jedoch. Angstvoll versuchte meine Schwester fortzukriechen. Ein weiterer Bajonettstich nagelte jedoch ihr Bein am Holzfußboden fest.

      Der Ungar Imre Nagy, der dies getan hatte, sah meine blutende Schwester wie eine Schlange an, die man im Garten auf eine Forke spießte. Er lachte sogar auf, als sie sich krümmte und wand. Sie konnte nun nicht mehr fort. Ihn belustigte das.

      Ein wahnsinniger Schmerz breitete sich vom Magen her in meinen restlichen Körper aus. Das Mittel schien mehr einer Säure zu ähneln. War es vielleicht bloß Gift, das mich lähmte?

      In diesem Moment des Todes und der Erniedrigung schwor ich Gott ab und gelobte Rache. Wie konnte er dies alles zulassen? Ich schwor, nicht eher zu ruhen, bis das Menschengeschlecht von Bestien dieser Art befreit war. Blut für Blut, den Guten zuliebe. Dafür war ich bereit, selbst zu einem Monster zu werden.

      Jurowski drückte das Gewehr wieder Pawel Medwedew in die Hand. Meine Schwester konnte ja nun nicht mehr entkommen. An einer anderen Stelle war für ihn wohl mehr zu tun.

      „Du wirst schon sterben, Schlange!“, schrie Medwedew. „Hab nur Geduld! Und schönen Dank noch für den Kuchen!“

      Erneut stieß er mit dem Bajonett zu. Ein weiterer hilfsbereiter Ungar, der sein Mordgeschäft schon erfolgreich

Скачать книгу