Noras Tod. Michael Wagner J.

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      Michael Wagner

      Noras Tod

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Epilog

       Nachwort

       Impressum neobooks

      Prolog

      Endlich Urlaub. Mitte der neunziger Jahre fuhr ich zusammen mit drei weiteren Personen aus Deutschland an den französischen Atlantik. Unser Ziel war der Campingplatz Le Pin Sec. Wir, das waren zwei Frauen und zwei Männer, meisterten die Tour in einem alten, klapperigen VW Passat. Das Auto gehörte Gerd, einem selbstgefälligen Mittdreißiger, dem es schwerfiel, andere Meinungen gelten zu lassen. Er arbeitete in der Erwachsenenbildung. Ob es daran lag, dass er eine sehr pessimistische Ader besaß, vermag ich nicht zu sagen. Ach ja, keiner hätte seinen VW als klapperig bezeichnen dürfen.

      Eine der beiden Frauen war Simona. Ende zwanzig, Architekturstudentin. Sie war eine gemeinsame Freundin. Die andere Frau war Sonja, meine Ex-Freundin, Mitte zwanzig, ebenfalls Studentin. Ich, Michael, studierte auch, aber schon ein paar Jahre zu viel. Zusammen wollten wir dort einen entspannten Urlaub erleben. Der Platz war in ganz Europa einer der letzten Campingplätze, auf dem man sich noch wirklich frei bewegen konnte. Kein Strom, kaum Regeln. Deshalb wollten wir dorthin. Es mag sein, dass ich außerdem noch aus einem sehr speziellen Grund dorthin fuhr. Nein, es mag nicht nur sein, es war so. Dieser Grund hieß Sonja. Ich weiß nicht, ob das zu meinen besten Ideen zählte, aber wer weiß das schon im Voraus. Leben passiert. So oder so.

      Kapitel 1

      Eine bleierne Hitze lag über dem Strand. Die Atlantikküste nördlich von Bordeaux, die ohnehin durch den Golfstrom, der warmes Wasser aus der Karibik mit sich führt, begünstigt ist, erlebte einen Traumsommer. Im August konnte man häufig mit erfrischendem Wind rechnen. Doch seit Tagen war es windstill. Nur selten türmten sich die Wellen zu Kronen auf, meist dümpelten sie träge gegen den Strand. Wellen brachten nur die westlichen Winde. Die blieben aus. Die Sonne schien von einem bleichen Himmel herab. Der Sand glühte und die Pinien, die den Strand säumten, flirrten in der Bullenhitze und schienen über dem heißen Sand zu schweben. Draußen auf dem Meer, weit hinter den beiden kleinen Sandbänken, die jetzt aus dem Wasser ragten, sah man ein paar bunte Segel der Surfer. Auch die hatten Probleme und bewegten sich nicht wie gewohnt pfeilschnell über das Wasser. Es war eher ein Kampf gegen die Windstille. Trotzdem waren sie unermüdlich draußen auf dem Meer. Wohl auch wegen der Erfrischung, die man dort hatte.

      An Land war jede Bewegung anstrengend und trieb kleine Schweißperlen aus den Poren. Ich lag auf dem Rücken. Das nasse Handtuch, was ich mir über das Gesicht gelegt hatte, war bereits teilweise getrocknet. Ich legte es beiseite und richtete mich auf. Die anderen neben mir rührten sich nicht.

      Ich legte mich auf den Bauch und sah einen kleinen Käfer sich mühsam durch den Sand fortbewegen. Er löste kleine Sandlawinenaus. Er hielt einen winzigen Halm mit seinen Zangen umklammert, der ihn beim Vorankommen behinderte. Aber er blieb standhaft und kämpfte sich weiter durch den Sand zu einem imaginären Ziel. Wo auch immer das sein sollte. Er taumelte weiter, fiel fast um, als er über ein kleines Holzstück kletterte. Er rappelte sich wieder hoch und taumelte weiter über den heißen Sand. Ihn schien das nicht zu stören.

      Kafka. Ich war kein Käfer. Mir war einfach nur heiß. Ein Blick auf die schlaff herabhängende Signalfahne des Wachturmes verriet, dass das Schwimmen ungefährlich war. Der Wachturm stand oberhalb des geteilten Weges zum Strand. Weiße Pfähle, eine quadratische Aussichtsplattform, ein kleines, flaches Dach darüber. Daran angelehnt war das Gebäude der Rettungsschwimmer. Ebenfalls weiß gestrichen beherbergte es die Strandfahrzeuge und die Boote, verschaffte den Rettungsschwimmern Unterkunft.

      Der jetzt so träge in der Sonne daliegende Strand galt als gefährlich. Vor Jahren hatte es tödliche Unfälle gegeben. Bei starkem Wellengang gab es tückische Unterströmungen, die für ungeübte Schwimmer riskant sein konnten. Jetzt war es die Aufgabe der Rettungsschwimmer für Sicherheit zu sorgen. Aber heute hatten auch sie nichts zu tun. Auf dem Wachturm saß eine junge Frau, weiter hinten am Gebäude lehnte ein Mann tatenlos am Geländer. Sie unterhielten sich.

      Kaum jemand war im Meer. Dennoch machte ich mich auf, zog die Trekkingsandalen an und ging über den glühenden Sand zum Wasser. Wie erfrischend war es, ich tauchte unter, schwamm ein wenig gegen die Strömung und kam wieder an die Oberfläche. Schon war ich ein Stück weg vom Strand. In Toter-Mann-Stellung lag ich auf dem Wasser, kniff die Augen zusammen und versuchte, unsere Handtücher auszumachen. Ohne Kontaktlinsen und ohne Brille sah ich aber nicht viel. Meine weichen Kontaktlinsen hielten dem Salzgehalt des Meerwassers nicht lange stand. Deshalb hatte ich sie nicht eingesetzt. Meine Brille lag auf dem Handtuch am Strand. Ich ignorierte meine Sehschwäche und begann parallel zum Strand zu

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