Ghost. Melody Adams

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Ghost - Melody Adams Alien Breed Series

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wenn ein Blitz mich treffen würde. Mein Herz setzte für einen Moment aus und mein inneres Biest knurrte leise. Samiras Augen waren so dunkel wie zwei Kohlen und da stand so viel Schmerz und Verwirrung in ihnen geschrieben. Doch auch Intelligenz. Neugier. Ihre Lippen öffneten sich zu einem geschockten Keuchen. Spürte sie es auch? Hatte ich dieselbe Wirkung auf sie, wie sie auf mich?

       Samira

      Ich fühlte mich so seltsam, als ich in die ungewöhnlichen Augen des Alien Breeds starrte. Meine Knie waren ganz zittrig und ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch machte mich ein wenig schwindelig. Mein Herz raste aufgeregt in meiner Brust, die sich plötzlich zu eng anfühlte. Ein erschrockenes Keuchen kam über meine Lippen, als die seltsamen Gefühle mich zu überwältigen drohten. Eine warme Hand legte sich unter mein Kinn, als ich versuchte, hastig den Blick zu senken.

      „Hab keine Angst vor mir, Samira“, sagte der Breed rau. „Ich würde dir niemals ein Leid antun. Niemand hier würde.“

      Ich blinzelte in dem Versuch, die Verwirrung über diese beunruhigende Begegnung abzuschütteln. Sein Blick war so intensiv. Auch wenn da kein Funken von bösen Absichten in ihnen lag, so machte es mich schrecklich nervös. Seine Hand ruhte noch immer unter meinem Kinn. Sein riesenhafter Körper war viel zu nahe. Er war ein Mann. Ein Fremder. Ein Ungläubiger. Diese Nähe zwischen uns war verboten und sündhaft. Doch ich wollte nicht, dass sie endete. Ich mochte unter seinem verwirrenden Einfluss zittern, doch ein Teil von mir genoss dies – was immer es war – zu sehr, um den Bann zu brechen.

      „Geh mit mir für ein Stück. Wir sind mitten in der Siedlung. Nichts kann dir hier passieren.“

      „Ich... ich kenne nicht einmal dei... deinen Namen“, flüsterte ich.

      „Oh! Wo sind meine Manieren?“, erwiderte er mit einem Lächeln. Er trat einen Schritt zurück und hielt mir seine Hand entgegen. Ich vermisste seine Berührung und seine Nähe. Zögernd gab ich ihm meine Hand und Hitze floss durch meinen Leib, als seine große, warme Hand sich um meine zierliche schloss. „Mein Name ist Ghost.“

      „Ghost“, murmelte ich, ihn scheu musternd. „Warum?“

      „Weil ich so bleich bin wie ein Geist“, erwiderte er mit einem Grinsen. „Aber ich bin harmlos. Versprochen.“

      Er entließ meine Hand und erneut vermisste ich augenblicklich seine Berührung. Was war es mit diesem Mann, dass ich ihn ständig berühren wollte? Es war vollkommen unerhört und ich sollte nicht einmal hier stehen und mit ihm reden, geschweige denn ihm erlauben, mich zu berühren oder mich mit seinen blassen Augen so eindringlich anzusehen.

      „Nun“, sagte er in leicht amüsiertem Tonfall. „Wo wir unsere Namen kennen, wirst du ein Stück mit mir gehen?“

      Ich sollte Nein sagen. Ich wusste, ich durfte nicht mit einem Mann, der nicht zu meiner Familie gehörte, allein durch die dunkle Nacht spazieren. Noch dazu eine Kreatur, die von gottlosen Forschern erschaffen worden war. Ein Werk des Teufels. Doch in diesem Moment waren all diese Gedanken so fern. In diesem Moment war ich keine fromme Muslima, die Angst vor ihrem Bruder hatte. Ich war eine junge Frau mit dem Verlangen, zu leben. Freiheit zu atmend und der Anziehung zu diesem Mann – diesem Wesen – nachzugeben.

      „O-okay.“

      Ghost lächelte breit.

      „Wunderbar. Dann komm.“

      Er hielt mir seinen Arm entgegen, wie die Gentlemen in alten Filmen es zu tun pflegten, und ich hakte mich nach kurzem Zögern bei ihm ein. Mein Herz flatterte aufgeregt, als ich mich von ihm den Weg entlang führen ließ. Die Nachtluft war warm. Ein leichter Wind wehte und es war so wundervoll still. Wir waren beide schweigsam, doch es war ein angenehmes Schweigen. Wir kamen an einem Spielplatz und Ghost führte mich zu einer Bank. Wir setzten uns und ich starrte über die im Dunklen liegenden Spielgeräte hinweg zu dem in der Ferne liegenden Gebäude, wo wir unsere Zimmer hatten. Schlief Ahmed bereits? Oder hatte er etwa bemerkt, dass ich verschwunden war. Angst erfasste mich plötzlich und ich versteifte mich.

      „Was ist?“, fragte Ghost, mich sanft aber bestimmt beim Arm fassend. „Hast du etwas gesehen, was dich beunruhigt?“

      „Mein Bruder. Was, wenn er meine Abwesenheit bemerkt?“

      „Warum hast du solche Angst vor deinem Bruder? Du bist eine erwachsene Frau. Er hat kein Recht über dich zu bestimmen.“

      „Du verstehst das nicht“, erwiderte ich verzweifelt.

      „Nein. Du hast recht. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, wie ein Mann seine erwachsene Schwester so behandeln kann. Ich verstehe nicht, warum irgendjemand das Recht haben sollte, darüber zu bestimmen, was eine erwachsene Frau zu tun und zu lassen hat!“

      „Das ist nun einmal unser Glaube. Unsere Kultur...“

      „Unsinn! Wir haben ein anderes muslimisches Paar hier und die verhalten sich nicht so. Mohammed behandelt seine Frau Fatima nicht wie eine Sklavin oder als wäre sie weniger wert als er. Fatima ist eine intelligente und selbstbewusste Frau. Und sie kleidet sich normal. Nicht aufreizend oder so, aber sie versteckt sich nicht von Kopf bis Fuß unter ihrer Kleidung. Du bist eine junge Frau. Eine wunderschöne junge Frau. Warum versteckst du dich?“

      „Es ist nur zu meinem Besten“, verteidigte ich mich. „Es gibt Männern nicht die Idee, sie könnten sich – Freiheiten herausnehmen. Es steht auch keinem Mann außer meinem Ehemann zu, mich... mich zu sehen.“

      „Hast du einen Ehemann?“

      „Nein. Noch nicht, aber...“

      Meine Stimme brach, als Ghost erneut mein Kinn umfasste und mich zwang, ihn anzusehen. Angst schürte mir die Kehle zu. Ich hatte einen Fehler gemacht, als ich diesem Wesen vertraut hatte. Ich hätte nicht mit ihm allein hierher kommen sollen. Jetzt würde er sich mir aufzwingen und...

      „Samira“, sagte Ghost leise aber bestimmt. „Fuck.“ Er ließ mich los und rückte ein Stück weit von mir ab. „Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast. Ich hab nicht vor, dir Gewalt anzutun, doch du siehst mich an, als wäre ich ein wildes Tier, das kurz davor steht, dich in Stücke zu reißen.“

      „Ich... ich bin es nicht gewohnt, an... angefasst zu werden.“

      „Sorry. Es ist so... Ich bin... Für uns ist es normal. Ich hab dich nicht an Stellen berührt, die ungehörig sind. Nur dein Arm, deine Hand, dein Gesicht. Ich würde nie... Nicht ohne deine...“

      „Wir sind verschieden“, sagte ich gequält. „Ich... ich gehe besser.“

      Ich sprang auf und eilte so schnell ich konnte den Weg zurück, den wir gekommen waren. Mein Herz raste und ich brach in Schweiß aus. Die Begegnung mit Ghost hatte mich aufgewühlt und so viele verschieden Emotionen rasten auf mich ein, dass mir ganz schwindelig wurde. Es stimmte, was ich zu Ghost gesagt hatte. Wir waren verschieden. Zu verschieden. Wir lebten buchstäblich in verschiedenen Welten. Ich war ein Mensch, er war – nun, nicht menschlich. Ich war eine Frau, er ein Mann. Ich lebte in strengen religiösen Fesseln, die mein ganzes Leben bestimmten, während er keine Glauben besaß. Ich hatte heute Nacht so viele Regeln gebrochen. Ich würde die Begegnung vergessen müssen. Natürlich nachdem ich Allah um Vergebung gebeten hatte. Ich durfte Ghost nie wieder sehen. Die Gefühle, die er in mir ausgelöst hatte, waren sündhaft und gefährlich. Der Teufel war ein Verführer. Er lockte uns mit Sehnsüchten und heute Nacht war ich ihm in die Falle gegangen. Meine Sehnsucht nach Nähe, nach

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