Die drei Sherlock's. Ann Bexhill
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Читать онлайн книгу Die drei Sherlock's - Ann Bexhill страница 3
»Ja das ist doch gut?«, sagte Bird. »Zuhause bekommen wir auch nicht mehr herein na ja bis auf die Funkamateure im weißen Rauschen!«
Die Jungen nickten, stundenlang hatten sie vor dem schwarz-weiß Fernseher gesessen und die rege Funkamateur Tätigkeit für Botschaften von Außerirdischen gehalten. Bis sie herausfanden, dass Charlie 456 keine Landekoordinate für irgendwelche interstellaren Raumschiffe war, sondern der Amateurfunkername von Birds Nachbarn, Mister Biggelow.
»Ja aber das ist, weil ihr zu arm seid, euch einen Fernseher zu kaufen, der mehr als zwei Programme speichern kann«, erklärte Dickerchen.
»Stimmt«, sagte Bird und winkte ab, »wer braucht schon mehr als zwei Fernsehsender?«, sagte er leichthin.
Dickerchen sah ihn mitleidig an. Er selber verbrachte Stunden am Tag und in der Nacht vor der Glotze, später würde er mal irgendetwas beim Fernsehen machen, Testzuseher schwebte ihm vor. Man verdiente bestimmt gut und konnte sich hoffentlich durch Tausende spannender Serien und Dokumentationen zappen.
Calvin stöhnte leise. »Ein Kaff in Cumberland, sehr schön …«
Stirnrunzelnd stand er auf ging zum Schreibtisch und notierte sich etwas auf einer Liste. »Kein Internet kein Handynetz ...«
Dickerchen bekam große leuchtende Augen und ergänzte: »Kein vernünftiges Fernsehen! Mit den 333 Pfund könnte ich mir den DVD-Rekorder kaufen und muss nicht auf Weihnachten warten. 700 Stunden automatisches Aufzeichnen!«
»Wir sollten die Walkie-Talkies von deinem verrückten Opa mitnehmen«, sagte Bird.
Calvin nickte: »Schon nicht schlecht, wenn man einen Opa mit einer Klatsche hat. Eigener Bunker im Garten und jede Menge Fressalien in Dosen eingeschweißt in Kupferblech, noch in 100 Jahre genießbar. Und nicht zu vergessen Armee Walkie-Takies und Batterien!«
Mister Blackwell Senior war ein 76 jähriger Greis mit schlohweißen Haaren der manchmal das Haus zusammen schrie und den Einmarsch der russischen Armee nach Bexhill verkündete. Im Nu stand er dann im Pyjama und mit Stahlhelm und seinem Gehstock und einer Taschenlampe zur Verteidigung vor dem Rathaus von Bexhill Wache. Die Leute riefen dann bei Calvins Dad an und sagten ihm er solle seinen Vater abholen. Bis auf die gelegentlichen Aussetzer war er aber der freundlichste Opa, den man sich wünschen konnte.
»Außerdem brauchen wir Kompass und Landkarte und was zu Futtern«, ergänzte Abel.
»Vollkommen richtig«, stimmte Calvin zu. Er sah auf seine Uhr und sagte: »um null siebenhundert im HQ!« Er meinte um sieben Uhr im Bunker.
Reise
Um halb zehn am nächsten Vormittag betraten die Jungen die schäbige Bushaltestelle von Bexhill. Nachdem sie ihre Karten gezeigt hatten, begaben sie sich mit ihren Rucksäcken zum Fahrzeug. Calvin sah sich im Bus um und sagte: »Eines ist auf alle Fälle ganz klar Freunde ... kein Reisender ist in Mead Meadows willkommen.«
»Zumindest nicht bei den Busunternehmen«, präzisierte Dickerchen mit düsterer Miene. Er hatte gerade erfahren, dass man in der Buslinie den Passagieren während der ganzen langen Fahrt kein Essen reichte. Wenig später ertönte der rumpelnde und stotternde Motor des alten Vehikels. Schwarze Dampfwolken ausstoßend schob sich der bejahrte Bus aus dem Busbahnhof. Eine Angestellte des Bahnhofes sah den Jungs mitleidig hinterher. Außer ihnen saßen nur noch alte Leute mit an Bord. Die Jungs saßen nebeneinander. Die Fahrt würde von Bexhill über London nach Eastgreenwich und direkt nach Cumberland gehen und etwa sechs Stunden dauern.
Calvin sagte: »Auf einer Internetseite des Internationalen Parapsychologischen Instituts von Professor Hans de Frittenboudd in Clestershire habe ich einiges zu Mead Meadows entdeckt. Moment …«, er entfaltete einen Ausdruck. »Also: Im August des Jahres 1922 verschwanden alle Einwohner spurlos. Alles sah aus wie immer die Betten waren gemacht auf den Tischen in den Häusern stand noch das warme Essen, frische Blumen steckten in den Vasen, nur von den Einwohnern fehlte jede Spur!«
Abel starrte ihn an: »Alle weg?«, rief er so laut das sich einige Buspassagiere zu ihnen umdrehten.
»Alle bis auf einen Säugling. Alle 456 Einwohner Mead Meadows haben sich im August 1922 in Luft aufgelöst!« Calvin steckte die Notiz in seine Hosentasche.
»Wer hat das denn festgestellt?«, wollte Bird wissen.
»Der Steuereintreiber!«, erklärte Calvin. Als er davon gestern Nacht las, hatte er eine Gänsehaut bekommen. Warum konnte sich Doktor Gidifordi keinen anderen Platz aussuchen. Eines war klar sobald der Doktor irgendwo auftauchte stolperte er mitten hinein in ein Abenteuer! Warum nicht zur Abwechslung einmal da, wo man seine Sommerferien wirklich gerne verbrachte!
»Dann ist doch alles klar!«, erklärte Bird als wäre das Verschwinden von Hunderten Menschen gar nichts.
»Was ist dir klar?«, fragte Abel stirnrunzelnd.
»Das Verschwinden, natürlich«, antwortete Bird. »Stell dir mal vor, die Ernte ist nicht so gut und deine Kuh ist krank und dann kommt so ein Steuereintreiber und will dir das letzte Krümelchen Brot wegholen. Die haben die Mücke gemacht und sich irgendwo verkrochen.«
»Ja das ist durchaus möglich«, gab Abel zu.
»Ja hoffen wir das es so war«, sagte Calvin. »Erst in den Sechzigerjahren wurden in dem Ort Strom- und Wasserleitungen und das erste Telefonkabel verlegt. Davor hatte man noch ein eigenes Gaswerk, das die Bewohner mit Licht versorgte, deshalb auch der Fabrikbrand! Kommuniziert wurde bis 1967 mittels Telegrafen. Es scheint ein ganz besonderes Völkchen zu sein.«
Nachdenklich blickte Abel durch das Fenster auf die blitzende Autolawine auf der Autobahn. Ein Strom aus Blech auf vier Rädern schob sich zäh wie geschmolzenes Metall zu beiden Seiten entlang und der Bus steckte mitten darin.
»Eine Insel ohne Strom Fast Food Shops und Fernsehen. Kann man da eigentlich noch von Zivilisation sprechen?«, fragte Abel melancholisch.
»Eine wirklich zutreffende Bemerkung«, erwiderte Bird. »Ich frage mich, warum die Leute überhaupt wiedergekommen sind, nachdem 1922 der Steuereintreiber unverrichteter Dinge abgeritten ist?«
»Wegen des vergessenen Säuglings nehme ich mal an!«, sagte Calvin.
»Es gibt eine Menge Witze über Leute aus Cumberland!«, sagte Abel. »Wie viel Cumberländer braucht es um eine Glühbirne einzuschrauben ...«
»Ja und die Leute aus Cumberland machen ihre Witze von den Dorftrotteln über die Leute aus Mead Meadows!«, sagte Calvin und alle drei mussten Lachen.
»Mead Meadows stammt eben aus einer alten Zeit und hat sich seitdem nicht verändert«, entgegnete Bird weise nickend. »Da bin ich ja mal gespannt, wie die auf uns reagieren …«
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