Die Beichtkammer. J.P. Conrad

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Die Beichtkammer - J.P. Conrad

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      Sie schüttelte stumm den Kopf.

      »Sicher?«

      »Ja, MacGyver. Sicher!«, kläffte sie.

      »Oh, Sie kennt sich mit TV-Serien der achtziger aus. Toll!«

      Ich strafte Sam mit einem verärgerten Blick. Solche Bemerkungen würden das Mädchen nur noch mehr gegen uns aufbringen.

      »Ich habe auch nichts«, sagte ich und stelle mich wieder vor die Tür. Mit den Händen fühlte ich an der Zarge entlang; keine, Ahnung, warum. Und in der Tat brachte es mir keine neuen Erkenntnisse. Dann ging ich zu der Wand, an der ich zuvor gesessen hatte, klopfte mit der Faust in Augenhöhe gegen die Ziegel. Sie alle waren ordentlich verfugt und klangen solide. Ich wiederholte den Test an mehreren Stellen an allen vier Wänden. Überall das gleiche. Ich sah zur roh verputzten Decke: Dort liefen zwei Stahlträger quer durch den Raum, dazwischen hing die Lampe. Dann ließ ich meinen Blick einmal durch den Raum schweifen.

      »Kein Lüftungsschacht oder ähnliches«, stellte ich mit Unbehagen fest.

      Sam nickte ernst. »Richtig. Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis uns hier drin der Sauerstoff ausgeht.«

      Ich schätzte den Raum auf höchstens zwölf Quadratmeter. Mit drei Personen, die darin atmeten und Kohlenmonoxyd ausstießen, konnte das bald zum Problem werden. Die Frage war nur, ob unsere

      Entführer wirklich beabsichtigten, uns ersticken zu lassen. Ich bezweifelte es.

      »Sicher werden die sich bald mit und befassen.«

      »Die?«

      Ich sah zu Amy herunter. »Was?«

      »Du hast ›die‹ gesagt.«

      »Ja.«

      »Woher weißt du, dass es mehrere sind?«

      Ich zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Vielleicht ist es auch nur einer oder eine. Aber wenn jemand drei Personen kidnappt und einsperrt, würde ich eher von mehreren Tätern ausgehen.«

      »Warum gerade uns?«, fragte Sam nun.

      »Ich weiß es nicht.«

      »Haben wir vielleicht irgendwelche Gemeinsamkeiten?«

      Amy rümpfte die Nase. »Pah. Ich hab mit euch Pennern ganz bestimmt nichts gemeinsam!«

      »Das stimmt nicht ganz«, antwortete ich und versuchte ruhig zu bleiben. »Zumindest stecken wir alle drei hier unten fest. Wir sitzen im selben Boot, wie man so schön sagt.«

      Sam runzelte die Stirn und sah mich fragend an. »Hier unten? Wieso sind sie so sicher, dass wir irgendwo unten sind?«

      Irgendwie hatte ich das Gefühl, von zwei äußerst misstrauischen Individuen in die Zange genommen zu werden. »Naja, sicher bin ich mir natürlich nicht. Aber zum einen ist es recht feucht hier; schauen Sie sich doch nur den Boden an. Und zum anderen scheint mir so ein rustikaler Raum mit Feuerschutztür doch eher zu einem Keller zu passen, als zu etwas anderem, oder?«

      Sam schien das nicht zu überzeugen. »Es könnte ebenso gut ein Lagerraum in einem alten Fabrikgebäude oder so sein.«

      »Ist das nicht scheißegal?«, brüllte Amy plötzlich. »Wenn interessiert‘s, wo wir sind? Wie wir hier raus kommen, darum geht’s. Scheiße nochmal!«

      Ich konnte mir, trotz der sehr angespannten Situation, ein Grinsen nicht verkneifen. »Hören Sie? Sie hat ›wir‹ gesagt.«

      »Immerhin ein Anfang«, brummte Sam.

      »Um nochmal auf Ihre Frage von eben zurück zu kommen: Es wäre vielleicht doch interessant zu wissen, ob wir nicht irgendeine Gemeinsamkeit teilen.«

      »Von mir aus. Also ich bin Sam Greenword, achtundvierzig, wohne in Enfield, bin verheiratet, habe eine Tochter und arbeite in London beim Fremdenverkehrsamt.«

      »Willst du uns nicht noch deine Schuhgröße und deine Schwanzlänge verraten?«

      »Amy!«, schimpfte ich. »Was soll das?« Die Kleine ging mir mit jeder Minute mehr auf die Nerven. Und mit jeder ihrer unnötigen und unqualifizierten Äußerungen verbrauchte sie mehr von dem wertvollen Sauerstoff.

      Sam winkte ab. »Schon gut. Sie ist halt ein Teenager. Eine schwierige Zeit. Ich hab auch so was zuhause. Was ist mit Ihnen?«

      Ich hockte mich wieder an meinen Platz. »Wie schon gesagt, ich bin Tom Wedge, sechsunddreißig. Ich wohne in Brentford und arbeite als freier Lektor.«

      »Ich dachte, Sie sind bei Headmans & Sprouse?«, warf Sam, wie ich fand, ziemlich misstrauisch, ein.

      »Ja, die meiste Zeit bin ich für die tätig. Aber ich übernehme auch Aufträge von anderen Verlagen.« Warum musste ich mich hier erklären, schlimmer noch, rechtfertigen?

      »Was ist ihr Fachbereich?«

      »Belletristik.«

      Amy verzog das Gesicht. »Was?«

      »Romane und so.«

      »Die Kinder lesen ja heutzutage höchstens noch die Bedienungsanleitungen für ihr Handy«, sagte Sam und goss damit erneut Öl ins Feuer.

      »Ja, klar. Du bist er absolute Experte! Wichser!«

      »He!« Jetzt wurde ich richtig sauer. »Schluss jetzt mit diesem Mist! Alle beide!«

      »Sind Sie jetzt hier der Chef, oder wie?«, fragte Sam gereizt.

      Ich atmete tief durch. Es wurde für mich immer schwerer, die Beherrschung nicht zu verlieren. Dies hing wohl auch damit zusammen, dass – zumindest erschien es mir so – die Luft im Raum immer dünner wurde. Ich spürte, wie sich kleine Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten.

      »Nein. Aber wir verbrauchen hier mit diesen unsinnigen Kabbeleien zu viel Sauerstoff.«

      »Schwachsinn!«, entgegnete Amy schroff.

      »Wieso? Was atmest du denn?«

      Das Mädchen rutschte ein wenig zur Seite und legte den Blick auf ein Lüftungsgitter in der Wand, direkt über dem Boden, frei.

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