Beende deine offenen Baustellen. Dieter M. Hörner

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Beende deine offenen Baustellen - Dieter M. Hörner

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riskieren. Doch deine Befürchtung, nicht verstanden oder gar ausgelacht zu werden, wenn du die Herausforderungen deines Lebens ­angehst, oder die Sorge zu versagen, es nicht zu schaffen, alle Steine aus dem Weg zu räumen, sollten dich nicht davon abhalten, einen Versuch zu wagen.

      Natürlich kannst du es dir in einer offenen Baustelle auch gemütlich machen. Du kannst dich ­einrichten, deinen Gewohnheiten folgen und dich in Ausreden flüchten. Doch dann solltest du bereit sein, die vermeintliche Sicherheit deiner Offene-Baustellen-Komfortzone mit deiner Freiheit zu ­bezahlen, die du erst dann zurückerhältst, wenn du aktiv wirst.

      Wenn du dir vor Augen führst, dass dich aller Wahrscheinlichkeit nach nur deine Angst, also ein banges, beklemmendes Gefühl vor etwas, das noch nicht Realität ist, daran hindert, deine offenen Baustellen ins Reine zu bringen, fällt es dir vielleicht leichter, mutig zu sein.

      Sobald du deinen Ängsten ins Auge schaust, besteht die Chance sie zu besiegen.

      Neben der Gemütlichkeit, oder ab und an auch der Faulheit, bis hin zur Gleichgültigkeit (im ­negativen Sinn) gibt es drei Ängste, die uns vor oder in einer offenen Baustelle verharren lassen.

      1. Die Angst vor der Anstrengung

      Eine offene Baustelle an sich und das Drumherumschleichen kostet Kraft, Zeit und Nerven. Der Baustellen-Beenden-Verweigerer lebt damit, weil er glaubt, dass er nicht die Energie aufbringen kann, die ihm mit dem Betreten der Baustelle abverlangt wird. Dabei übersieht er aber, was und wie viel ihn das an nicht gelebter Fröhlichkeit, Lebendigkeit und Glücklichsein jeden Tag kostet. Das ist vergleichbar mit Übergewicht: Die über lange Zeit angefutterten Kilos scheinen den Körper, rein vom Gewicht her, kaum zu belasten. Sind die überflüssigen Pfunde erst einmal weg, kann man sich nicht mehr vorstellen, jede Sekunde 10, 20 oder mehr Kilos mit sich herumgeschleppt zu haben.

      2. Die Angst zu versagen

      Letztendlich ist diese Angst eine Angst vor der Veränderung, weil befürchtet wird, das Neue und Unbekannte nicht zu meistern. Viele Menschen verbinden Veränderungen mit etwas Negativem. So sehen sie leider nur die Risiken, anstatt die enormen Chancen, die in einem Neuanfang beinhaltet sind, wahrzunehmen. Sie haben keinen Sinn für den ­Zauber des Neubeginns, jedenfalls nicht vom ­Standpunkt vor ihrer Baustelle aus. Sobald der Schritt getan und ein Zugang zur Baustelle gefunden ist, beginnt das Wunder der Erneuerung. Wenn dann alle Aufgaben erledigt sind, eröffnet sich mit dem Schritt aus der Baustelle heraus die Magie des Neuen.

      Mir persönlich macht es deutlich mehr Angst, im Leben festzustecken und langweilige Tage zu verbringen, als immer wieder Neues zu wagen und auch mal viel Energie in etwas zu investieren, dessen Ausgang ich nicht abschätzen kann. Wenn ich eines ganz sicher gelernt habe, dann ist es das Wissen um die permanente Veränderung – ob ich sie will oder nicht.

      3. Die Angst, es nicht wert zu sein

      An meinen Seminaren schreibe ich das Wort Komfortzone so an die Tafel: „Komm-Vor-Zone!“ Dazu den Satz: Dein Leben beginnt am Ende der ­offenen Baustelle!

      Das ist, was geschieht, sobald man sich dazu entschließt, seine offene Baustelle anzugehen und zu beenden, um dann durch die offene Türe am Ende der Baustelle zu schreiten. Man tritt vor, wird sichtbar! Leben ist Aktion und Sichtbarkeit!

      Die Angst zurückgewiesen zu werden, wenn man sich in seiner ganzen Pracht und Fülle sich selbst und den anderen zeigt, ist ein nicht zu unterschätzendes Hemmnis bei der Beendung offener Baustellen. Sobald man aus der Baustelle auftaucht und sichtbar wird, wird das Umfeld einen (neu) entdecken und (wieder) wahrnehmen. Das kann beide Seiten im ersten Moment auch mal erschrecken. Trotzdem sollte uns das nicht daran hindern, unsere wahre Natur in Freude zu entfalten!

      Sobald du den Schritt durch die Tür am Ende ­deiner Baustelle gegangen bist, wird sich dein Selbstbewusstsein enorm steigern – versprochen! Denn dann bist du dir und deinem Inneren Selbst bewusst.

      Dein Verstand wünscht sich Sicherheit und Beständigkeit, aber deine Seele sehnt sich nach neuen Erfahrungen.

      Wenn du durch die Türen des Lebens gehst, öffnest du dich für das Neue, das Unbekannte. Du entfaltest dich und deine EVOLVERE-Schriftrolle. Du kommst vor, wirst sichtbar, wirst frei!

      Eine Baustelle zu beenden ist das bewusste Loslassen von teilweise selbst eingeredeten Befürchtungen und behindernden Glaubenssätzen. Loslassen bedeutet zu vertrauen – sich selbst, seinem Kern und seinem vollkommenen Potential.

      Es ist normal, Angst vor Neuem zu haben. Wenn du spürst, dass du Angst hast, kannst du das als Hinweis sehen, dass sich etwas in deinem Leben bewegt oder bewegen sollte. Auch wenn es sich im Moment etwas unangenehm gut anfühlt, es führt dich dorthin, was du schon lange als Sehnsucht in deinem Herzen trägst.

      Ich versuche, in solchen Momenten ganz bewusst innezuhalten, mein Herz zu fühlen und dem Leben zu vertrauen. Ich vertraue auf meine Kraft, die Türe zu meiner Baustelle zu öffnen und die Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind und die Gespräche zu führen, die geführt werden sollten. Ich akzeptiere, dass ich Dinge, die bereits gelebt sind, loslassen und dann meinen Blick auf das Neue, Lebendige richten kann.

      Wenn wir wissen und spüren, da liegt etwas im Argen in unserem Leben, wenn eine innere Stimme uns mitteilt, dass wir etwas unternehmen müssen, wir aber schlichtweg keine Lust haben oder meinen, die notwendige Energie nicht mehr aufbringen zu können oder zu wollen, dann haben wir eine offene Lebens-Baustelle.

      Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeit, Lebens-Baustellen zu eröffnen, doch die jetzt beschriebene ist äußerst erfolgreich, recht weit verbreitet und auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar.

      Offene-Baustellen-Menschen wundern sich, ­warum die Dinge nicht so funktionieren, wie sie es sich wünschen und fragen sich, warum ihnen ständig komische Sachen passieren.

      Das sind jene Mitmenschen, die sich selbst oder ihrem Umfeld gegenüber ­unverbindlich bleiben, regelmäßig das Hobby ­oder ihren Job wechseln, ihre Beziehungen nicht klären oder endgültig und liebevoll beenden, sondern erst einmal den nächsten Partner austesten, um sich dann zu wundern, dass sie irgendwann wieder alleine dastehen.

      Sie sind sich (leider) nicht bewusst, dass ihr „Ich muss doch erst mal schauen und testen“, ihr ­Nichthandeln, ihre Träg- und Faulheit, ihre Erklärungsversuche und das Rumlabern, ihr Raus- und Schönreden ihnen genau die Handlungsenergie raubt, die sie für das Beenden ihrer offenen Baustellen so dringend benötigten. Sie drehen sich immer im Kreis und finden kein Stopp, keinen Anfang, keinen Zugang zu ihren Baustellen. Oftmals sehen sie nicht einmal, dass sie welche haben, denn sie glauben, das Leben funktioniere mit Unverbindlichkeit.

      Ich schreibe hier von diesen sympathischen Menschen, die selten Dinge zu Ende bringen und immer wieder etwas Neues anfangen. Zu Beginn mit enormer Begeisterung und großem Elan, um dann doch bald wieder die Lust zu verlieren. Selbstverständlich gibt es immer einen Grund, warum und wieso meistens tragen die anderen Schuld daran.

      Unverbindlich zu bleiben ist eine wunderbare Strategie, sich selbst zu boykottieren. Dahinter steckt eine enorme Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Weil diese Menschen recht aktiv sind, gibt es meistens Dinge, von denen sie erzählen können, doch sie bringen diese nicht zu Ende. Sie produzieren eine offene Baustelle nach der anderen und entwickeln keinen Blick dafür. Der entscheidende Punkt dabei ist: Erst wenn ein Projekt, eine Lebensaufgabe beendet wird, zeigt sich, ob die Entscheidungen, das Handeln ein Erfolg war – oder eben nicht! Ein nicht beendetes Projekt, eine nicht abgeschlossene Lebensaufgabe bleibt offen, weil der Ausgang und die Beurteilung gefürchtet werden! Einerseits ist da die Sehnsucht gesehen, anerkannt und geliebt zu werden, anderseits die Angst, nicht genug geleistet zu haben oder

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