Westtürkei. Helga Henschel

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Westtürkei - Helga Henschel

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Istanbul – nie völlig entdeckt

      Aber Istanbul ist allemal eine Reise wert. Die Stadt pulsiert. Zwei Tage Istanbul ist eindeutig zu wenig. Es gibt mehr zu sehen und Plätze zu entdecken. Die Stadt wurde etwa 660 v. Chr. von den Griechen gegründet und seitdem fanden viele Völker diese einmalige Lage mit einem natürlichen Hafen am Bosporus attraktiv. Es war die Hauptstadt des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches. Natürlich kamen auch die Kreuzfahrer auf ihrem Weg nach Jerusalem an Konstantinopel vorbei.

      Heute macht die Stadt einen sehr westlichen Eindruck. Ein Fünftel der türkischen Bevölkerung lebt in Istanbul. Auf der Straße ist man nie allein, sondern immer von vielen Menschen umgeben. Doch es gibt Ruhezonen. In kleinen Cafés bei dem üblichen Glas Tee (türkisch: Cha) lässt sich den Menschen gut zuschauen.

      Sehenswürdigkeiten in Istanbul

      Westtuerkei-istanbulDie Stadt ist eine Metropole. Schon beim Landen auf dem Airport und bei der Einfahrt in die Stadt ist das mehr als deutlich zu erkennen. Lange dauert die Fahrt durch die Vororte und Gewerbe-Gebiete von Istanbul. Die Autobahnen und Brücken sind voller Pkws und Lastwagen. Die Stadt pulsiert. Hier schlägt die Wirtschaft ihren ganz eigenen Takt.

      Sehenswürdigkeiten gibt es viele in Istanbul. Die Hauptattraktionen wie die ehrwürdige und etwas monströs aussehende Sophien-Kirche, besser bekannt unter dem Namen Hagia Sophia, oder die unterirdische Zisterne. Große Moscheen sind zu besichtigen. Istanbul ist eine moderne Stadt und hält für jeden Anspruch etwas Passendes bereit.

      Für Entspannung sorgt ein Besuch im türkischen Bad, einem Haman. Shoppen nach Herzenslust im Großen Basar oder Gewürzbasar. Steht der Sinn mehr nach Designer-Bekleidung? Türkische Designer wurden mutiger und entwickelten ihre eigenen Vorstellungen von Mode. In bestimmten Stadtteilen sind Edel-Boutiquen zu finden. Auch türkische Frauen mit und ohne Kopftuch wollen modisch aussehen.

      Museen sind in Istanbul reichlich vorhanden. Natürlich gehört der Topkapi-Palast mit seinen Ausstellungen unbedingt dazu. In vielen Hotels liegt auf dem Zimmer eine kostenlose Illustrierte, die viele Informationen bereithält. Nicht zuletzt erlaubt eine Bosporus-Fahrt den ganz großen Überblick. Die asiatische und die europäische Seite der Stadt sind nicht zu unterscheiden. Auf beiden Kontinenten stehen alte Paläste und wunderschöne Privat-Häuser. Istanbul ist eine Reise wert.

      Topkapi Palast mit Harem

      westtuerkei-istanbul-topkapiTopkapi Sarayi Müsezi war der ehemalige Sultanspalast mit Harem. Als Herrscher-Residenz wurde er Anfang des 20. Jahrhunderts aufgeben und in ein Museum umgewandelt. Die Pracht des Osmanischen Reiches zu sehen, ist für jeden Istanbul-Besucher Pflicht. Auch schon Anfang Mai strömen viele Menschen an die Museums-Kassen. Es ist voll. Jährlich kommen 4,7 Millionen Menschen aus der ganzen Welt, um einmal im Topkapi gewesen zu sein. Es regnet ungemütlich.

       Topkapi – leben und herrschen

      Bild 176134 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.Gleich am Tor zum Palastgelände sind Nischen. Dort wurden Verurteilte zur Abschreckung und Mahnung aufgehängt. Der Topkapi-Palast ist ein grünes Park-Areal mit vielen ein- oder zweistöckigen Gebäuden aus Marmor. Zur Tulpenzeit sind die Blumen-Beete voller farbenprächtiger Tulpen. Diese Blume stammte zwar nicht aus der Türkei, wurde aber von den Palast-Gärtnern weitergezüchtet. Das Tulpenmotiv kehrt auf Kacheln, in Stoffmustern und nicht zuletzt in der Form der Teegläser beständig wieder.

      Im Topkapi-Palast wohnten 5000 Menschen – Verwaltung, Herrscher-Familie, Personal, Gerichte, Wächter. Es gibt keine Gräber innerhalb der Palastmauern. Tote wurden vor den Toren beerdigt. Tote gab es mehr als genug, denn mehrere Male brannte der Palast ab. Denkbare Brandherde könnten die Küchen gewesen sein. Denn für das leibliche Wohl der Palastbewohner sorgten 20 Küchen. Janitscharen (Elite-Soldaten), Harem, Herrscher und Bedienstete erhielten separates Essen. Um den Sultan vor vergiftetem Essen zu schützen, mussten 15 Personen vorkosten. Dieses Prozedere und ein 80-Gänge-Menü dauerten den ganzen Tag. Die Speisen stammten aus den vielen Provinzen des Reiches. Abgesandte brachten Rezepte mit und in den Palastküchen verfeinerten Köche die Gerichte. An Gewürzen und exotischen Lebensmitteln herrschte kein Mangel, denn in Konstantinopel trafen sich die Handelswege für Seide, Stoffe, Edelsteine, Diamanten, Gold, Silber und seltenen Hölzern.

       Palastsammlungen

      Die Schätze der Sultane sind in einzelnen Räumen untergebracht. Viel Geduld ist erforderlich, denn vor jedem Raum bilden sich Warteschlangen. Wer müde Beine hat, setzt sich auf eine Bank und beobachtet unauffällig die Menschenschlange – sehr interessant. Fotografieren ist in den Schatzkammern verboten. Präsentiert ist nur ein kleiner Teil der erhaltenen Kostbarkeiten. Ein zusätzliches Museum für die unermesslichen Schätze ist in Planung.

      Die Sammlungen zeigen Diplomatengeschenke und in Auftrag gegebene Kunstwerke. In den einzelnen Räumen sind die unterschiedlichsten Alltagsgegenstände oder Bekleidung für festliche Anlässe zu bewundern. Gold und Edelsteine sowie kunstvolle handwerkliche Arbeiten stehen hier versammelt. Konstantinopel war reich und lag ob zu Wasser oder zu Land an den Handelsstraßen. Beim Durchschieben durch die Palastsammlungen sollte man sich weniger von den vielen Menschen stören lassen, sondern sich auf die Schätze konzentrieren. So schnell wird man so etwas nicht wieder sehen.

       Weitere Informationen:

       Internet: http://www.muze.gov.tr/topkapi-en, Öffnungszeiten: April bis Oktober von 9.00 bis 19.00 Uhr, November bis März von 9.00 bis 17.00 Uhr, Dienstag geschlossen, Eintritt: 30 Türkische Lire

       Harem – leben und dienen

      wetstuerkei-topkapi-haremDie Besichtigung des Harems kostet Extra-Eintrittsgeld. Im Harem wohnten 300 Frauen und Kinder inklusive Diener. Dafür erscheint es sehr eng und nicht sonderlich erstrebenswert, sein Leben hier zu verbringen. Schwarze Eunuchen hielten Wache. Als „geraubte“ Jungfrauen kamen Mädchen in den Harem und erhielten Erziehung und Ausbildung. Für gute „Dienste“ oder einen Sohn bekamen die Frauen Schmuck geschenkt. Für damalige Verhältnisse war es ein gutes und sicheres Leben mit genügend Essen. Das war nicht selbstverständlich. Gut erzogene Harem-Mädchen und Sultan-Töchter wurden gerne von hohen Würdenträgern geheiratet. Reiche, osmanische Familien gaben allerdings ihre Töchter nicht in den Harem.

      westtuerkei-topkapi-haremDie Söhne des Sultans lebten einige Jahre bei der Mutter im Harem. Es ist auch von einem Käfig zur Aufbewahrung der Sultan-Söhne zu lesen. Wurde ein neuer Sultan gebraucht, war Vorrat vorhanden. Waren die debil, übernahmen die Mutter oder Hofbeamte die nötigen Regierungsgeschäfte. Im Topkapi-Shop gibt es ein Buch zum Thema „Leben im Harem“ zu kaufen.

      Die Räume des Harems sind aufwendig ausgestattet - Marmor,

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