Destiny. Melody Adams
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“Komm doch herein, Blue”, sagte ich sarkastisch.
Razor lachte und folgte seiner Gefährtin. Sie pflanzten sich beide auf mein Sofa, als gehörte das Haus ihnen. Mit einem Kopfschütteln schloss ich die Tür und ging zurück zur Bar, um meinen ungebetenen Gästen einen Drink einzuschenken.
“Sooo”, sagte Razor, nachdem er einen Schluck von seinem Wodka genommen hatte. “Habe ich richtig gehört? Du hast deine Maticia gefunden?”
“Wer hat dir das erzählt? Darkness?”
“Nein, Ice”, erwiderte Razor mit einem Grinsen.
Ich seufzte und leerte mein Glas. Nachdem ich es erneut gefüllt hatte, starrte ich eine Weile in die klare Flüssigkeit. Dass Neuigkeiten sich in der Kolonie in Windeseile ausbreiteten, war nichts Neues. Doch was, wenn die Neuigkeit meine Gefährtin erreichte? Würde es hilfreich für mich sein? Oder ein weiterer Grund für sie, mich zu bekämpfen? Unseren Bund zu bekämpfen?
“Es stimmt”, sagte ich schließlich. “Destiny ist meine Maticia.”
Blue lachte.
“Sie wird dich eher kastrieren, als dass sie dich an sich heranlässt”, sagte sie mit diebischer Freude.
“Hmm, da hast du wahrscheinlich recht”, stimmte ich zu, einen Schluck von meinem Drink nehmend. “Aber mein Bruder hat es geschafft, dich zu überzeugen. – Obwohl du versucht hast, ihn zu töten.”
“Ich hab nicht...”, begann sie. “Okay, ich hab es vielleicht vorgehabt, aber...”
Jetzt war es an mir zu lachen. Razor grinste und legte einen Arm um seine Gefährtin. Blue funkelte ihn zornig an, doch mein Bruder grinste nur noch breiter.
“Er hat recht. Ich hab dich am Ende überzeugt.”
Blue rollte mit den Augen.
“Bilde dir darauf nur nichts ein.”
Ich lachte leise. Mein Bruder mochte sie für sich gewonnen haben, aber das bedeutete noch lange nicht, dass seine Maticia es ihm bequem machte. Sie würde sich ihm niemals unterordnen und ihm stets Kontra geben. Destiny würde genau so sein, doch das störte mich nicht. Ich glaubte nicht, dass eine unterwürfige Gefährtin mich auf Dauer glücklich machen konnte.
“Wo ist Flower? Warum habt ihr sie nicht mitgebracht?”
“Tiny hat sich angeboten, sie heute Nacht zu nehmen”, erklärte Blue. “Razor und ich haben vor, uns einen schönen Abend zu machen. Zuerst gehen wir essen und dann sehen wir uns einen Film im Kino an. Danach gehen wir tanzen, bis mir die Füße abfallen.”
“Willst du mitkommen?”, fragte Razor.
“Nee. Das würde die ganze Idee, dass ihr einen schönen Abend allein habt zunichtemachen.”
“Du könntest nach dem Film zu uns stoßen”, bot Blue an. “Heute ist Ladies-Night im Starlight.”
“Wann ist der Film denn vorbei?”, fragte ich.
“Gegen zehn”, erwiderte Razor.
“Ich weiß noch nicht, doch vielleicht schaue ich im Starlight vorbei.”
“Okay, dann gehen wir jetzt besser”, sagte Blue, sich vom Sofa erhebend. “Wir müssen uns noch fertig machen.”
“Viel Spaß. Genießt den freien Abend.”
Nachdem die beiden gegangen waren, schaute ich in den Kühlschrank auf der Suche nach etwas zu essen. Verdammt. Wie es aussah war ein Einkauf lange überfällig. Das Einzige was ich im Kühlschrank hatte war abgelaufene Milch, schimmeliger Toast, zwei Eier, Ketchup und ein fast leeres Glas mit Gurken von dem ich nicht wusste, wie alt es war. Das Gurkenwasser sah bereits unappetitlich trübe aus. Seufzend schloss ich den Kühlschrank. Ich sollte den Toast und die Milch entsorgen, aber ich konnte mich nicht dazu aufraffen. Verdammt. Ich brauchte eine Frau in meinem Leben, die mir in den Arsch trat. Das Junggesellenleben bekam mir nicht. Ich hatte Lust auf Pizza, aber ich wollte nicht riskieren, Razor und Blue im Restaurant über den Weg zu laufen, wenn sie ihren romantischen Abend hatten. Sie sollten ihren freien Abend genießen. Ich wusste, wie sehr die beiden ihre kleine Tochter Flower liebten, doch die Kleine hielt die beiden auch ganz schön auf Trap. Sie war gerade erst ein Jahr geworden und hatte angefangen zu laufen und zu sprechen. Sie war süß, aber eine Handvoll. Ich würde mir einfach ein Burger Menü im MacEden gönnen. Ich hatte schon lange keinen Burger mehr gehabt. Ich schnappte mir meine Credit-Card und schlüpfte in meine Schuhe. Dann verließ ich mein Haus, um mich auf dem Weg zum Freizeit- und Shoppingcenter zu machen.
Destiny
Das Freizeitcenter war fantastisch. Ich hatte es mir nicht so riesig vorgestellt. Ich hatte zwei große Einkaufstaschen voll mit neuen Klamotten, Schuhen und Accessoires neben mir stehen. Die Sachen waren gar nichts so teuer hier, wie ich befürchtet hatte. Ich hatte nach der ausgiebigen Shoppingtour noch immer mehr als die Hälfte meiner Credits übrig. Nun saß ich in einem Fast Food Restaurant, dem MacEden und genoss meine Spicy Chicken Wings, Fries und einen Erdbeer-Milchshake. Ich fühlte mich einfach super. Jeder Breed oder Mensch dem ich über den Weg lief, grüßte freundlich, doch keiner versuchte, mich in ein Gespräch zu verwickeln, was ich schätzte. Ich wollte einfach nur mein neues Leben genießen und ein Gefühl für die Dinge hier bekommen.
“Hey”, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. “Du musst Destiny sein, hab ich recht?”
Die Frau, die neben meinem Tisch stand, hatte blonde Locken, blaue Augen und ein freundliches Lächeln. Sie trug eine Papiertüte mit Take-away in der Hand.
“Ich bin Jessie”, stellte sie sich vor, mir die Hand reichend.
Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie.
“Ja, ich bin Destiny”, beantwortete ich ihre Frage von zuvor.
“Und? Wie gefällt es dir bei uns? Ich hab gehört, die East-Colony hat kein Freizeitcenter wie dieses.”
“Das