Invasion. Lars Burkart

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Invasion - Lars Burkart

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kurzer Ruck, dann ging es stetig nach unten.

      Nur Minuten später tauchten wir ein in die Atmosphäre.

      Dieselbe Schwerkraft wie auf der Erde. Auch die Luft hatte dieselbe Zusammensetzung.

      Als wir das Raumschiff verließen, atmeten wir einige Male tief ein und aus. Unsere Landezone lag am Fuße eines gewaltigen Gebirges. Zum einen hatten wir so die Berge im Rücken, und zum anderen vor uns eine riesige, flache Ebene.

      Falls es doch zu etwas Unvorhergesehenem kommen sollte, bräuchten wir uns nur in eine Richtung zu verteidigen. So der Plan. Aber ich machte mir keine Sorgen deswegen. Nach Aussagen unserer Aufklärungstrupps sollten die größten Tiere hier die Größe von Rehen haben. Nicht sehr furchteinflößend, wie ich fand.

      Wir hätten unter der Erde nachsehen sollen.

      Die ersten Tage und Wochen verliefen ohne Zwischenfall. Wir beförderten unsere Wohneinheiten aus dem Bauch des Raumschiffs, bauten ein paar Pflanzen an, Kartoffeln und Mais, um zu sehen, wie unsere heimischen Pflanzen auf EK-12 gediehen und um etwas zu Spachteln zu kriegen.

      In regelmäßigen Abständen schickte ich Erkundungstrupps los. Vorwiegend in die Ebene, die sich viele hundert Kilometer vor uns erstreckte, aber auch in das Gebirge in unserem Rücken. Jedes Mal kamen sie mit Erkenntnissen zurück, die die der anderen Trupps bestätigten: Es gab keine Gefahr für uns.

      Nach weiteren zwei Monaten startete ein Team aus vier Flugjägern, die einmal über den gesamten Kontinent fliegen sollten. Die Jäger waren Spezialanfertigungen, sie flogen nur mit Sonnenlicht. Schließlich konnten sie für diesen Trip keinen Treibstoff mitnehmen. Der einzige Nachteil war, dass sie nur am Tag fliegen konnten. Nachts standen sie am Boden, waren für ihre Flightcrew Schlafplatz.

      Nach zwei Wochen waren sie zurück, mit Daten, die wirklich außergewöhnlich waren. Ich warf einen kurzen Blick drauf. Sie hatten den gesamten Kontinent ausgemessen. Den genauen Standort der hiesigen Bodenschätze entdeckt. Gewaltig, schätzungsweise das Hundertfache des ehemaligen Reichtums der Erde. Beinahe achtzig Prozent der Gesamtfläche war für den Ackerbau geeignet. Kein Mensch müsste fortan Hunger leiden.

      Ich schickte die Daten zur Erde. Das Missionsprotokoll sah vor, nach Abschluss dieses kleinen Ausfluges ein weiteres Raumschiff von der Erde hierher zu starten. Diesmal würden jedoch keine Soldaten an Bord sein, sondern Siedler und das, was sie zur Urbarmachung bräuchten: die Samen unserer heimischen Nutzpflanzen. Ausnahmslos aller Nutzpflanzen. Und Tiere. Sie ahnen es bereits: Auch die sollten in ausreichender Anzahl mitgenommen werden.

      Eine Nachricht über solche Distanzen zu schicken, war etwas ganz anderes, als sie innerhalb unseres Sonnensystems zu versenden. Auch sie musste den Hyperraum passieren, und selbst dann war sie noch mehrere Wochen unterwegs. Acht, um genau zu sein. Acht bis zur Erde, und dann noch weitere fünf Monate, bis das Raumschiff hier sein würde.

      Zeit, aufzuräumen.

      Kapitel 3

      Phase Zwei

      Phase Zwei begann, als der Nachschub von der Erde ankam.

      Es war anscheinend zu einer geringfügigen Änderung des Planes gekommen. Falls ihnen der süffisante Ton des Wortes „geringfügig“ entgangen ist: Stimmt, ich meinte es eher sarkastisch.

      „Was soll das heißen, ich bin meines Kommandos entbunden? Wollen Sie mich verarschen?“

      „Mäßigen Sie sich“, entgegnete mein Gegenüber. Allein dafür hätte ich ihm schon in die Fresse hauen können. „Der Präsident ist von Ihrer bisherigen Arbeit sehr angetan. Er findet nur, dass es jetzt an der Zeit ist, die immense Verantwortung in erfahrenere Hände zu legen.“

      „So ein Blödsinn. Als ob Sie Erfahrung bei der Kolonisierung eines Planeten hätten!“

      „Die brauche ich auch nicht“, dabei wippte sein Bauch auf und ab. Der Scheißkerl sah aus, als wolle er sich eher früher als später über unsere Vorräte hermachen. Und der sollte hier das Kommando haben? „Ich bekleide eine höhere Rangposition als Sie. Allein das zeichnet mich aus.“

      „Blödsinn“, wiederholte ich ein weiteres Mal, aber der Dicke winkte nur verächtlich mit der Hand, als verscheuche er ein lästiges Insekt.

      „Was haben Sie denn geglaubt? Dass ein junges Küken wie Sie tatsächlich das Kommando über eine derart wichtige Mission behält? Jungchen, Sie sind gut! Aber nicht so gut. Sie sollten sich freuen, das Kommando zumindest für eine gewisse Zeit gehabt zu haben. Das verdanken Sie nur ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ein anderer wäre nicht halb so weit gekommen. Aber auch Ihre Zeit wird noch kommen. Schon bald bekommen Sie ein weiteres. Doch ab jetzt habe ich es über EK-12.Wegtreten!“

      Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich stürmte wie ein Derwisch aus der Kommandoeinheit, in der ich noch bis vor wenigen Minuten das Sagen gehabt hatte.

      „Können die das denn so einfach machen?“, fragte Jim, als ich mein Team kurze Zeit später über die Änderung in der Befehlshierarchie in Kenntnis setzte.

      „Anscheinend ja“, kommentierte Sandy mein Dilemma.

      Sie strahlte wie immer eine unglaubliche Ruhe aus. Ich war alles andere als ruhig. Ich fühlte mich verraten, verkauft, verarscht, enttäuscht. Vor allem kam ich mir unglaublich dumm vor. Ich hatte doch gewusst, dass das eines Tages kommen würde. Aber so schnell? Wie hatte ich annehmen können, ein junger, unerfahrener Spund wie ich würde das Kommando über diese Geschichte hier immer behalten? Ich hätte mich ohrfeigen können. Doch ich war Profi genug. mir nichts anmerken zu lassen. Nicht einmal Jim bemerkte etwas – vielleicht versteckte er es auch nur geschickt.

      „Ihr habt es gehört, Leute“, schloss ich meinen Bericht, „General Brandner ist ab jetzt der Befehlshaber. Wir alle unterstehen seinem Kommando.“

      Nicht nur die Befehlskette war fortan eine andere – nein, die Änderungen waren noch viel weitreichender. Die Nachhut sollte eigentlich aus einem Raumkreuzer bestehen, bestückt mit Landmaschinen, weiteren Pflanzensamen und Farmern. Sechstausend Farmer, so sah es der Missionsplan vor. Nun, der Raumkreuzer kam tatsächlich, und er hatte auch das an Bord, was ich erwartet hatte. Doch neben ihm kam noch ein zweiter. Und der war nur mit militärischem Material beladen. Zuzüglich einer Sturmtruppe von tausendfünfhundert Mann. Und General Brandner.

      Wie nicht anders zu erwarten, ordnete mein Team sich den neuen Bedingungen unter. Es unterstand immer noch mir – doch wir waren nicht mehr allein. Brandner unterteilte seine Leute (ich zähle auch uns dazu) in kleinere Gruppen zwischen fünfzehn und hundert Mann Stärke. Züge nannte er das. Ich sprach ihn einmal darauf an, und er sagte nur: „Wir sind so mobiler, agiler, schneller.“

      „Aha“, sagte ich darauf. Bei was denn agiler? Etwa bei der Jagd?

      Ich war nun schon fast ein halbes Jahr auf EK-12, und noch immer hatte ich nichts Gefährlicheres gesehen als ein Tier, das in etwa die Größe eines Rehs gehabt hatte. Es erschrak vor mir und verschwand. Und dafür brauchten wir eine Sturmtruppe von tausendfünfhundert Mann?

      Kapitel 4

      Phase Drei

      Für die nächsten Monate sah das Missionsprotokoll

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