Der Domschatz zu Aachen. Erik Schreiber

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Der Domschatz zu Aachen - Erik Schreiber historisches Deutschland

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Rohheit in der Anordnung der Figuren, auch nur annähernd zu sehen, wie auf der schmäleren der in Rede stehenden Tafeln. (W. Meyer, a. a. O. Tafel III.) Es macht sich hier ein Missverständniss und eine Ungeschicklichkeit in der Raumbehandlung geltend, wie sie nur im Mittelalter zu finden ist. Im Alterthume bis herab zum 7. Jahrhundert war in Italien, von Konstantinopel gar nicht zu reden, eine solche Unbehilflichkeit in Bezug auf die Raumbehandlung ganz undenkbar. Die Nachwirkungen der Werke aus der klassischen Zeit waren noch aller Orten zu lebendig, ja das Studium derselben wurde, wie wir gesehen, noch überall eifrig betrieben und von den Königen, wie z. B. Theoderich, in jeder Weise gefördert, so dass eine solche Arbeit höchstens in Gallien etwa im 6. oder 7. Jahrhundert hätte entstehen können. Dafür aber ist die Technik und sind die Gestalten an sich, vor Allem die Charakteristik der Köpfe wieder viel zu gut. Kurz die beiden Tafeln sind in Anlehnung an antike Vorbilder im Mittelalter entstanden; dies zeigen namentlich die Details. Da steht auf der grösseren Tafel zunächst eine männliche Gestalt in reicher Kleidung, welche in höchst ungeschickter Weise die Trabea nachahmt. Ganz abgesehen von dem Wurfe der einzelnen Stücke, ist das gestickte Ornament, welches aus in Kreise eingeschlossenen Sternen besteht, in so missverstandener Weise angebracht, dass man auf den ersten Blick den Nachahmer erkennt. Der Schnitzer hat, nachdem das Gewand fertig war, den Zirkel angesetzt und die Kreise in der ungenirtesten Weise gleich über mehrere Gewandstücke hingezogen, von der Nichtbeachtung der Falten gar nicht zu reden. Wilh. Meyer meint zwar, dem Künstler sei die Anbringung des Ornamentes noch ungewohnt gewesen. Allein zu der Zeit, in welcher diese reiche Tracht für die Konsuldarstellungen typisch wurde, um die Mitte des 5. Jahrhunderts, stand gerade die Elfenbeinschnitzerei auf einer sehr hohen Stufe, wie ich oben des Weiteren ausgeführt habe. Hinter dieser Gestalt die irgend etwas in dem Mantel trägt, (Meyer hält den Gegenstand für eine Rolle; ein antiker Künstler hätte eine solche sicher nicht so gross gebildet.) wird ein Gegenstand sichtbar, der schwerlich etwas Anderes als die missverstandene Nachbildung eines kurulischen Sessels sein kann. Oberhalb dieses Sessels, aus ihm gleichsam herauswachsend, sieht man endlich eine männliche Figur mit Speer, welche den Kopf stark seitwärts neigt, was wieder nur einer späteren Zeit entspricht. Ähnlich unverstanden und ungeschickt ist die Darstellung der zweiten Tafel. Auf dieser sieht man unten einen Mann in langem Talare, einen Stock in der Rechten; aus ihm herauswachsend befindet sich dann nach oben hin eine Victoria, welche in einem Kranze ein männliches Brustbild über ihrem Kopfe emporhält. Einer solchen Anordnung der Figuren begegnet man auf keinem antiken Elfenbeinrelief. Kurz, die beiden Skulpturen zeigen so viel Anomalien, dass sie der römischen Zeit nicht zugeschrieben werden können. Ich würde sie als das Machwerk eines lombardischen oder fränkischen Elfenbeinschnitzers ansehen, wenn nicht die technische Ausführung und die Charakteristik der Köpfe sowie die Gestalten an sich hie für zu gut wären. Man sieht auf den ersten Blick, der betreffende Elfenbeinschnitzer hat für jede Figur ein antikes Vorbild benützt und daher stammt die relative Schönheit der Gestalten; in ihrer Anordnung aber war er auf sein eigenes Unvermögen angewiesen.

      Es lässt sich daher für die Entstehung der betreffenden Reliefs keine bessere Zeit angeben, als das 11. oder 12. Jahrhundert, in welchem sich gerade in der Elfenbeinschnitzerei der Einfluss der Antike wieder geltend zu machen begann. Die betreffenden Elfenbeintafeln stellen sich demnach in eine Reihe mit jenen, welche auf antiker Grundlage entstanden sind. Die wichtigsten dieser interessanten Denkmäler sind die Elfenbeinreliefs an der Kanzel des Doms zu Aachen, von welchen im Folgenden die Rede sein wird.

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