Geliebter Wächter 2: Wolfsherz. Billy Remie
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Читать онлайн книгу Geliebter Wächter 2: Wolfsherz - Billy Remie страница 19
Xaith lächelte dankbar, aber er fühlte sich nicht wirklich besser. Sein Blick fiel auf Vaaks` halb entblößte Brust und er betastete die nackte, leicht behaarte Haut mit seinen Augen. »Ich hatte solche Angst, Vaaks. Um Vater. Die habe ich noch.«
»Ihm geht es gut, du hast Sarsar doch gehört«, beruhigte Vaaks ihn und schmiegte das Gesicht an seines, rieb mit Nase und Mund über Xaiths gerötete Wange. »Alles ist gut, er ist bald wieder da.«
»Ich weiß«, flüsterte er und atmete bebend aus, noch immer waren die Spuren der letzten Nacht nicht vergangen. »Aber als wir dachten … verdammt, ich glaubte wirklich, es sei zu spät. Von jetzt auf gleich war er einfach … fort. Niemand von uns konnte damit rechnen.« Ratlos schüttelte er den Kopf und nestelte weiter an Vaaks` Hemd herum, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.
Langsam wurde es stickig unter der Decke, aber Vaaks lüftete sie nicht, obwohl ihnen beiden der Schweiß auf der Oberlippe stand.
»Vielleicht ist das der Unterschied zwischen dir und mir«, meinte Vaaks nachdenklich, und Xaith sah wieder zu ihm auf. »Wie wahrscheinlich ist es schon, dass er das überlebt hat? Du bist eben … pragmatisch. Ich bin ein dummer Träumer, der die Hoffnung nicht aufgeben wollte, während dein schlaues Köpfchen eben einfach die Fakten sah und sich bereits ausrechnete, dass kaum noch Hoffnung besteht. Deshalb bist du erstarrt, und deshalb bin ich losgestürmt. Ich wollte es nicht wahrhaben, während du nicht mehr hoffen konntest.«
Xaith lächelte zerknirscht. »Aber er hats überlebt.«
Vaaks atmete erleichtert aus. »Das hat er. Und wenn die Legenden über ihn stimmen, hat er auch schon viel Schlimmeres überstanden. Er wird lachen, wenn er hört, dass wir uns Sorgen machten.«
Doch Xaith konnte den Schrecken noch nicht ganz abschütteln. »Als ich dachte, er kommt nicht zurück, war ich noch nie so verzweifelt gewesen, Vaaks.«
»Ich weiß. Ich auch.«
»Nein, ich meine, wirklich verzweifelt. Ich habe mich so leer gefühlt, so unwirklich. Als wäre der Boden unter mir weggebrochen. Und alles um mich herum war wie in einem Alptraum, vernebelt und seltsam fremd.« Er schloss die Augen und schauderte. »Ich kann und will mir eine Welt ohne unseren Vater nicht vorstellen. Gestern Nacht wurde mir so richtig bewusst, dass ich nicht bereit wäre, sollte ihm etwas zustoßen.«
Vaaks erwiderte mit dünner Stimme: »Ich auch nicht.«
Aber das glaubte Xaith ihm nicht. Natürlich wäre Vaaks traurig, May und Sarsar wären auch traurig, aber Xaith glaubte nicht, dass sie diese tiefe Verzweiflung spürten, wie er sie gespürt hatte. Seine gesamte Welt war zusammengebrochen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er gefühlt, was es wirklich bedeutete, völlig allein zu sein. Denn so fühlte er sich ohne Vater. Allein und irgendwie verloren. Während Vaaks einfach dieser Fels in der Brandung war, immer stark und fürsorglich, der sich um alle kümmerte und Xaith die ganze Zeit über aufrechtgehalten hatte.
Nein, Vaaks würde ganz sicher ohne Vater auskommen. Er würde trauern wie jeder Sohn, aber darüber hinwegkommen und sein Leben führen. Xaith würde einfach den Halt verlieren und sich vorkommen wie ein Blinder im Irrgarten. Denn als er dachte, sein Vater wäre tot, hatte auch er sterben wollen.
»Es geht ihm gut«, beschwor ihn Vaaks, als er Xaiths düsteren Blick bemerkte und stupste ihn aufmunternd mit der Nase an. »Er ist bestimmt schon auf dem Weg hier her. Und wie gesagt, er übersteht doch immer alles.«
Xaith rang sich ein Lächeln ab, aber nur, weil Vaaks damit anfing, mit seinem verführerischen Mund an Xaiths Lippen zu zupfen.
»Komm schon«, drängte Vaaks gurrend und stieß das Becken gegen Xaiths Schenkel, »lass uns nicht über den Tod reden, lass uns das Leben feiern. Vater lebt, und wir …« Er brach ab und küsste Xaith stattdessen sacht auf den Mund. Nicht, um ihn zu küssen, es fühlte sich mehr nach einer Frage an.
Xaith genoss die Nähe. Wie könnte er nicht, nachdem er sich das all die Jahre gewünscht hatte? Doch richtig glauben konnte er es noch nicht, aber er würde sich davon ganz sicher nicht aufhalten lassen. Sein ganzer Leib lechzte nach Vaaks` harten, warmen Körper, und das würde er sich nicht durch seinen Selbsthass zerstören lassen.
»Ich habe es dem Drachen wirklich übelgenommen«, schnurrte Vaaks mit einem Lächeln, während er sich über Xaiths Gesicht hermachte und sich über den Mundwinkel zur Wange küsste. »Dass er uns gestört hat, meine ich.«
Xaiths Augen waren geschlossen, sein Atem kam stoßweise, während die leichten Berührungen bereits genügten, um seinen Körper in Flammen zu hüllen. Er grub eine Hand in Vaaks` dunkle Locken und kraulte die Kopfhaut darunter. »Gestört?«
Vaaks gluckste und biss ihm sacht in die Wange. Seine Zähne und Kiefern waren so kraftvoll wie alles an ihm und bescherten Xaith einen wohligen Schauer. »Ich dachte, dort unter dem Sternenzelt, hätte ich dich endlich«, raunte er Xaith ins Ohr und ließ die Decke fallen, die nur noch von seinem Kopf gehalten wurde, um spielerisch die Hand über Xaiths flachen Bauch nach unten gleiten zu lassen, wo er…
Xaith zog scharf die Luft ein, was beinahe nach einem erregten Fauchen klang.
Leise lachend massierte Vaaks das halbsteife Glied durch die Hose. »Habe mich nicht getäuscht, dein Körper spricht offener, als du es je getan hast«, neckte er ihn und rieb wieder genüsslich die Nase über seine Wange. »Hm, deine Haut riecht so gut.«
Xaith wurde rot, seine Hände hatten sich längst verkrampft an Vaaks` Hemd geklammert, und auch sonst lag er stocksteif da, während sein Körper ihn regelrecht verriet und nur noch daran denken konnte, sich intensiver an Vaaks` Hand zu reiben.
»Du bist nicht so, wie ich dachte, dass du bist«, presste er angestrengt hervor und versuchte an etwas Belangloses zu denken, Sträucher, Hauswände, Ratten, Kuhscheiße… es klappte nicht. Er keuchte und versuchte, die Schenkel zusammenzudrücken, wodurch er sein Geschlecht nur noch mehr in Vaaks` gönnerhafte Handfläche schmiegte.
Doch da hielt dieser inne und sah verwundert auf ihn herab. »Schlechter oder besser als du dachtest?«
Jetzt hatte er ihn gekränkt. Mal wieder. Xaith schimpfte sich einen Dummkopf, einen vorlauten Dummkopf und schüttelte schnell den Kopf. »Nein, nicht schlechter, nicht besser, nur anders.«
Vaaks legte amüsiert den Kopf schief.
»Verdammt«, seufzte Xaith und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. »Ich mein doch nur, du bist immer der Ruhige. Ich habe einfach nicht gedacht, dass du so …«, fordernd, »forsch dabei bist.«
Das brachte Vaaks nur noch mehr zum Schmunzeln. Über sich selbst fluchend, versteckte Xaith wieder das Gesicht an Vaaks` schöner Brust. Er schämte sich ja so für seine Unerfahrenheit.
Vaaks hingegen schien schon genau zu wissen, was er tat. Und auch, was er wollte. Das schüchterte Xaith etwas ein, zumal er sich verbieten musste, darüber nachzudenken, mit wem Vaaks bereits…
Jedenfalls hätte er nie erwartet, dass Vaaks so … leidenschaftlich sein konnte. Liebevoll, gewiss, aber auch so voller Feuer. Und gierig, sehr gierig. Das hatten sie wohl gemein. Ob es am Alter lag? Xaith wusste es nicht, er konnte nur für sich sprechen, und schon seit Jahren war die Fleischeslust das interessanteste Thema, vor allem im Zusammenhang mit Vaaks. Liebe