Juniluft. Anna Kosak
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Köster machte ein undefinierbares Geräusch, sagte aber nichts.
„Mit Lily Delevigne habe ich heute Vormittag gesprochen“, fuhr Jasper fort. „Ihre Eckdaten sind: zweiunddreißig, geboren im gleichen Jahr wie das Opfer und auch im selben Ort aufgewachsen. War mit ihm zwei Jahre zusammen, bevor er spurlos verschwand. Ging dann mit achtzehn auf die Schauspielschule und hatte bereits mit zweiundzwanzig ihre erste große Rolle. Lebt nun hier in der Stadt, alleine, kein Mann oder Kinder, wenn sie nicht gerade auf Dreharbeiten ist.“
„Und?“ Die junge Kollegin blickte ihn gespannt an. „Was hat sie so gesagt?“
Jasper legte seine Notizen beiseite und seufzte.
„Nicht viel. Sie schien leicht nervös zu sein, konnte es aber ganz gut hinter Distanziertheit und Höflichkeit verstecken. Hat nichts gesehen oder gehört und hat das Haus am zwölften auch nicht mehr verlassen… Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von ihr halten soll.“
Pia ließ sich die Worte ihres Chefs nochmal durch den Kopf gehen.
„Weshalb war sie nervös?“
„Wer?“
„Na, Lily Delevigne. Die Freundin unseres Opfers.“
Falko beobachtete neidisch, wie sie sich eine Zigarette anzündete und genüsslich inhalierte.
„Willst du auch eine?“
„Nein, ich halte es schon aus! Bin schon zwei Wochen rauchfrei!“
„Wie du meinst.“
Sie setzten sich auf eine Bank im Innenhof des Präsidiums, eine der wenigen Schattenplätze. Pia zog die Jacke aus und krempelte die Ärmel ihrer Bluse hoch.
„Die Uniform ist so verdammt heiß!“ Sie nahm noch einen Zug und wiederholte dann ihre Frage. „Warum sollte sie nervös sein?“
Ihr Kollege zuckte die Schultern.
„Dafür gibt’s viele Gründe. Die meisten Leute sind in Gegenwart der Polizei nervös, vor allem diejenigen, die ein reines Gewissen haben.“
„Verrückt, oder!?“
„Dabei sind wir doch der Freund und Helfer“, grinste er.
„Aber wenn es wirklich Mord oder Totschlag war, dann ist’s vorbei mit der Gemütlichkeit!“ Sie drückte unvermutet heftig ihre Zigarette mit dem Stiefelabsatz aus. „André Güter war so alt wie mein Bruder jetzt, als er starb!“
Als der Applaus aufbrandete, war alles vergessen. Die Angst, die Trauer, die Sorge; alles weggespült vom berauschten Publikum. Lily verbeugte sich ein letztes Mal, dann schloss sich der Vorhang und die Aufführung war vorüber.
In ihrer Garderobe war es kühl und ruhig. Durch die Wand konnte sie ihre Kollegen in der Nachbargarderobe hören. Lily war auf vertraute Weise müde und aufgekratzt zugleich, wie nach jeder Theateraufführung. Sie setzte sich in den Sessel und goss sich ein Glas Sekt ein.
Genau dafür hatte sie immer gekämpft.
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