Nebelgeister. K. W. Müller
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„Wäre es nicht!“, widersprach der Penner. „Erstens hätte die sich gewehrt und zweitens wäre das Kind vielleicht nie mehr in einen Zug gestiegen, aber es wäre nicht davor gesprungen!“
„Möglich“, gab der Uniformierte zu. „Aber die Alte war ja nunmal nicht dabei.“
„Tja“, nuschelte der Penner. „Ein einziges Mal war sie nicht dabei, als das Kind zur Schule wollte.“ Er kratzte seine Kopfhaut und versuchte dann, die Haare mit den Fingern zu ordnen.
„Mach dir keine Sorgen, die beiden sind doch längst weg und vergessen“, meinte der Uniformierte und pfiff ein kleines Lied. Dann legte er dem Penner eine Hand auf die Schulter und fügte hinzu: „Nun ist ja alles wieder gut. Schließlich versorge ich dich doch aufs Beste, hm? Und immerhin kannst du hier schlafen, solange du nichts über mich ausquatschst. Von mir aus bis sie das Haus abreißen.“
Sabine hätte sich am liebsten die Ohren abgerissen. Sie fand es unerträglich, wie locker die beiden Männer über Anna und sie redeten. Vor allem, weil es sich anhörte, als seien sie tot.
Ein frostiger Schauer lief ihr über den Rücken. Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren.
Mit großen Schritten versuchte sie, dem Gerede zu entkommen und Anna zu folgen, die bereits auf den Bahnsteig gelaufen war. Sie nahm noch kurz die Sonne wahr, die heiter und friedlich vom hellblauen Himmel strahlte. Trotz der frühen Tageszeit spürte sie die Wärme des Hochsommers aufsteigen. Und doch kam Sabine sich vor, als befände sie sich auf einem Gletscher.
Nein, berichtigte sie sich im Stillen. Nicht auf einem Gletscher, sondern auf einer abgebrochenen, wankenden Eisscholle. Und nichts konnte sie aufhalten, sich auf den festen Gletscher vor ihren Augen zu retten.
Sie griff nach Anna, als sie sprang, aber das Mädchen wand sich aus ihren Fingern.
„Nein!“, schrie Anna. „Du lässt mich sowieso fallen - du machst ja immer alles falsch! Ich will nicht mit dir springen und ich will dich überhaupt nie wieder sehen!“
Dann fuhr der Zug ein und Sabines letzter Gedanke war: 'Anna hat Recht, ich mache alles falsch! Und es ist ein Gleis, kein Gletscher.'
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