Ein Zivi im Asylbewerberheim. Martin A. Mayer

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Ein Zivi im Asylbewerberheim - Martin A. Mayer

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Zivi. Und es war in den knapp fünf Monaten, seit der Zivi in der Asylbewerberunterkunft seinen Dienst verrichtete, auch nie ein Thema gewesen.

      3

      Die meisten Nahrungsmittel musste der Leiter des Asylbewerberheimes nicht selbst einkaufen: sie wurden geliefert. Vor allem von einem Gastronomiegroßhändler. Zudem von einem Bauern aus dem Nachbarort, der mit seinem alten, weiß-cremefarbigen Diesel-Mercedes die Kartoffeln in die Unterkunft brachte.

      Zudem kam wöchentlich der Brotmann. Wobei der Brotmann eigentlich kein richtiger Bäcker war, sondern ein recht freundlicher Herr mittleren Alters, der einen LKW-Führerschein und einen kleinen Sprachfehler besaß und täglich Brote und Backwaren für seinen Arbeitgeber, eine mittelgroße Bäckerei ausfuhr. Und eben einmal in der Woche auch die Gemeinschaftsunterkunft ansteuerte. Um wenige Minuten später - mit einer neuen Bestellliste für die nächste Woche in der Hand – die Asylbewerberunterkunft wieder zu verlassen: also wieder vom Hof fuhr - auf die Dorfstraße und weiter.

      Was irgendwie auch Sinn machte. Da es in dem Dorf, in der sich die Asylbewerberunterkunft befand, keinen einzigen Laden, keine Bäckerei, kein Lebensmittel- und auch kein anderes Geschäft gab.

      Es gab auch keine Schule oder Kirche, es gab eigentlich nur eine ziemlich lange Straße – und links und rechts davon standen Häuser, insgesamt wohl vier oder fünf Dutzend Gebäude, darunter mehrere Bauernhöfe.

      In ihnen lebten Menschen. Teilweise auch Kühe, Hasen, Hühner. Manchmal konnte man auch eine Sau grunzen hören.

      Aus der Schule, aus dem Geographie- bzw. Erdkundeunterricht hatte der Zivi noch die Begriffe Haufen- und Straßendorf in Erinnerung. Seit März lebte er nun selbst erstmals in einem Straßendorf: bei einem alleinstehenden Landwirt, etwa fünf Minuten Fußweg von seiner Dienststelle, der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber entfernt.

      „Sind Sie Perser oder Arier?“, hatte der Landwirt und Vermieter ihn am Tag seines Einzugs in einem eher scherzhaften Tonfall gefragt.

      Der Zivi wusste nicht mehr - wusste noch nicht -, dass Ethnologen die Perser und Nordinder zu den Ariern zählten.

      Er wusste auch nicht, dass man in Norddeutschland teilweise noch mit Kohlebriketts heizte.

      Und dass Hunderte von Gänse bald nach seinem Einzug, nur wenige Meter von seinem „neuen“ Haus entfernt, ebenfalls Rast machen würden: allerdings nur für ein paar Stunden oder Tage, auf ihrem Weg zu ihrem Sommerquartier - in Skandinavien?

      Für die Gänse war das Dorf wohl ziemlich ideal. Denn es gab einen recht großen See. Und direkt am Ufer reichlich grüne Wiesen - die für Kühe wohl zu morastig waren, für Gänsefüße und -Schnäbel aber perfekt.

      Auch deshalb wurde diese Gegend wohl als Holsteinische Schweiz bezeichnet. Vor allem aufgrund der Gewässer, der zahlreichen Seen – wohl kaum wegen der Kühe, Rinder oder Zugvögel?!

      Aber hohe, permanente Berge gab es keine im Dorf. So wenig wie in der Umgebung. Nicht einen einzigen richtigen Berg hatte der Zivi entdecken können, während seiner gesamten Dienstzeit nicht, die an einem Montag im Januar begonnen hatte, und in der er zwischen Hamburg und Kiel, zwischen Neumünster und Lübeck mehrere Hügel und viele, viele dunkle Wolken am Horizont und am Himmel gesehen hatte – und einige Seen und Flüsse darunter. Aber keine Erhebungen, die nur im Entferntesten an die Alpen erinnerten.

      Auch bewegten sich in der Holsteinischen-Schweiz die Flüsse und Bäche ganz anders als die Wasserläufe, die er einst in Mittelgebirgen oder in der Schweiz vor Augen hatte: Im Tessin, in Schaffhausen oder Rheinfelden, in Bern oder Zürich schienen die Fließgewässer nicht nur heller, blauer, bewegter und sauerstoffreicher als in Schleswig-Holstein zu sein. Sie hatten auch eine Richtung – die man in sekundenschnelle erkennen konnte.

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