Wintergrauen. Gabriele Seewald
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Wintergrauen - Gabriele Seewald страница 7
„Aber ich begleite Frau Hamilton auf die Kö zum shoppen“, beharrte Miriam. „Und zum Friseur und zur Kosmetikerin.“
„Und was ist mit dem Killermörder?“, fragte Olli.
„Falls er auftaucht,“ Nick blies demonstrativ gegen seinen erhobenen Zeigefinger, „legen wir ihn um.“
Olli hieb begeistert seine Faust auf die Stuhllehne. „Also diesmal mit Wummen.“
„Zur Vorsicht, ja!“, sagte Julius ernst. „Aber merkt euch eins. Wir dürfen der Mordkommission nicht ins Handwerk pfuschen.“
Nick lachte laut. „Sonst ist der Kommissar Dieter gaaaanz böse.“
Miriam verzog spöttisch ihre Lippen. „Ihr werdet zumindest versuchen, euch nicht in ihre Ermittlungen einzumischen.“
Nick grinste sarkastisch. „Und wie üblich, wird es uns kaum gelingen.“
Julius blickte von einem zum anderen. „Die Hamiltons sind unsere Auftraggeber. Und sie bestimmen, was wir zu tun und zu lassen haben.“
„Wenn ich mich an ihren letzten Auftrag erinnere“, warf Nick grübelnd ein, „war die Familie untereinander recht zerstritten. Wer von denen ist jetzt unser Boss?“
„Wie immer“, sagte Julius. „Alle!“
Columbo bemerkte die Aufbruchstimmung, und sah sich irritiert um. Aber dann erhob er sich und drehte schwanzwedelnd ein paar Runden um den Schreibtisch.
Olli grätschte sich von seinem Stuhl. „Wer übernimmt die erste Schicht im Gästehaus bei den Hamiltons?“
Julius griff nach seiner Lederjacke. „Miriam und ich.“
„Da braucht ihr beiden ja nur ein Bett“, witzelte Olli.
Miriam fixierte Julius scharf. „Das muss ich mir aber schwer überlegen. Chef, du hast mich um meinen Urlaub gebracht. Du schläfst besser auf dem Boden.“
Julius seufzte. „Ich ahne schon, das wird ein heikler Fall!“
6. Liane
Hauptkommissar Dieter Schwenk saß hinter seinem vor Akten überquellenden Schreibtisch. Als Liane eintrat, sah er gespannt auf. Sie stellte sich höflich vor und nahm ihm gegenüber Platz.
Schwenk schaltete das Aufnahmegerät an und zückte seinen Notizblock. „Sie sind also George Hamiltons Freundin.“
Liane blickte den Kommissar aus großen rehbraunen Augen an und nickte eifrig.
„Und Sie waren vorgestern, am Freitag mit ihm zusammen in Nürnberg?“
„Isch studiere und musste lernen für die Examen. Am Freitag, isch habe im Wohnzimmer mit meine Unterlagen gearbeitet, George in die Arbeitszimmer von seine Papa. So wir konnten immer in unsere Nähe sein. Und nachts auch zusammen.“ Sie lächelte, zwischen schamhaft und spitzbübisch.
Schwenk lächelte freundlich zurück. „Wann haben Sie George Hamilton kennen gelernt und wo?“
„Oh, es war vor sechs Monate. In die Vernissage von Jean Grasson in Straßburg. Erst, isch hatte nischt die Kopf für eine Liebelei, aber George war so charmant, hatte geschickt immer Blumen. Und er hatte so schöne Ideen, wie die Ballonfahrt oder die Reise nach Monaco.“
Schwenk musterte sie unauffällig. Liane Bergerac war in Paris geboren, ihre Eltern, Leute mit solidem Lebenswandel, betrieben einen kleinen Laden, Geschwister hatte sie keine. Vor sechs Jahren starb erst ihr Vater und ein Jahr darauf ihre Mutter. Nach dem Schulabschluss begann sie Pharmazie zu studieren. Die dreiundzwanzigjährige Französin war auffallend hübsch, brünettes, welliges langes Haar, ein apartes Gesicht, grazil, schlank, nicht allzu groß. Sie war kein mondäner, aufgetakelter Typ, sondern trug eine mädchenhafte Garderobe, zum dezenten Blümchenmusterkleid mit Klöppelspitzenkrägelchen eine bescheidene Silberkette mit Amulett. Keine dicken Stiefel oder High Heels, sondern eine Art Mary Janes, schwarze Spangenschuhe mit halbhohem Absatz. Liane war gut erzogen und ehrgeizig in ihrem beruflichen Ziel, fleißig und mit Bestnoten, wie George bewundernd geäußert hatte. Mit dem reichen Hamilton-Erben hatte sie zusätzlich den Bock geschossen.
Schwenk wagte einen Vorsprung. „Ihr Verehrer ist gut betucht. Da lässt man sich gerne zu einer Beziehung hinreißen, oder?“
„Isch an die Anfang nischt hatte gewusst, wer er war. George erwähnte, er arbeite