Romantische Realisten & melancholische Millionäre. ANDRE AMISIUS

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Romantische Realisten & melancholische Millionäre - ANDRE AMISIUS

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mit gemeinsamen oder getrennten Wohnungen.

       176. Ob man auch ohne Geld ein Mann von Format sein könne?

      Völlig ausgeschlossen! Zum Trost sei allerdings gesagt, es müssen nicht unbedingt 50.000 oder noch mehr Euro für ein Auto sein, die man haben sollte. Manchmal reichen auch schon wenige Euro für ein Maniküre Etui, das man für alle Fälle stets mit sich führt (und bei Bedarf vor allem auch benutzt).

       177. Ob die Idee der Nächstenliebe naiv sei?

      Keinesfalls, es täte ihr nur gut, bzw. besser, wenn sie ein wenig realitätsbezogener modifiziert würde, zum Beispiel so: Liebe die Wahrheit wie dich selbst – und liebe die Höflichkeit wie deinen Nächsten!

       178. Weshalb die Eifersucht Ausdruck mangelnden Einsichtsvermögens sei?

      Weil der Eifersüchtige offenbar nicht in der Lage ist, Anlass von Ursache zu unterscheiden. Es sei denn, er ist der befremdlichen Ansicht, der eigene Partner/Partnerin nicht in der Lage ist, selber zu entscheiden, was er tun (oder lassen) möchte.

       179. Was an der stillen Genugtuung so tröstlich sei?

      Dass es scheinbar nur eine einzige Möglichkeit gibt, einen Dilettanten von seinem Irrtum zu überzeugen: indem man ihn nämlich schlicht gewähren lässt.

       180. Weshalb so viele Menschen ein eher ambivalentes Verhältnis zur Wahrheit hätten?

      Nun, weil die Wahrheit zwar von allen Kostbarkeiten des Lebens eine der größten ist; aber zugleich auch diejenige mit der oftmals geringsten Rendite.

       181. Was man dem körperlichen Abbau im Alter entgegnen könne?

      Im Prinzip gar nichts, allenfalls kann er etwas verlangsamt werden. Allerdings kann man ihn wunderbar kompensieren – durch das Erblühen lassen der eigenen Seele. Denn während der Körper spätestens nach Ablauf der ersten beiden Lebensjahrzehnte sein Wachstum ein für alle Mal einstellt, tut die Seele dies gerade nicht, sie vermag ein Leben lang zu wachsen – es sei denn, dass der zu ihr gehörende Mensch aus Gründen der Angst es ihr bedauerlicherweise nicht gestattet.

       182. Wieso das menschliche Bewusstsein eine demokratische Einrichtung sei?

      Weil in ihm die Vernunft ein großes Maß an Respekt genießt; aber die Gefühle die weitaus größere Popularität.

       183. Wie eine Welt ohne Moralisierer aussehe könne?

      Nun, möglicherweise gäbe es mehr Verbrechen – aber in jedem Fall wären wesentlich weniger Heucheleien und Selbstbetrug in so einer Welt anzutreffen.

       184. Das oberste Gebot der Vorsicht im menschlichen Miteinander?

      Üben Sie so oft es geht vor allem Nachsicht!

       185. Der Wortbruch mit den verheerendsten Auswirkungen?

      Zweifelsohne der Bruch eines Wortes, das man sich selbst gegenüber gegeben hatte.

       186. Die mächtigste Macht?

      Angstfrei zu sein vor allen anderen Mächten – weil man unabhängig von ihnen ist.

       187. Warum viele Männer lieber ein Held als ein guter Gatte wären?

      Weil es zum Heldenstatus in den meisten Fällen lediglich einer einzigen außergewöhnlichen Tat bedarf. Für den guten Gatten braucht es dagegen oftmals ein ganzes Leben voll gewöhnlicher Taten.

       188. Die sicherste Methode für eine wirklich gelungene Überraschung?

      Uneigennützige Güte im zwischenmenschlichen Alltagsverkehr.

       189. Warum wirklich niemand perfekt sein könne?

      Weil selbst für den Fall, dass es einen Menschen gäbe, der über alle erdenklichen edlen Vorzüge verfügen würde, ihm fehlten immer noch die unverzichtbaren Laster, die das geglückte Leben erst abrunden. Die wichtigste Voraussetzung zur Erlangung persönlichen Perfektion ist und bleibt die Einsicht in die unvermeidliche eigene Unvollkommenheit. Von daher durchaus ein Ja zum Perfektionismus – allerdings nur zu einem durchschnittlichen!

       190. Ein alltagstaugliches Indiz für aufrichtiges Handeln?

      Wenn jemand ganz unbefangen etwas tut, was im Widerspruch zu dem steht, was er zuvor einmal gesagt hat.

       191. Wer der sorgloseste Mensch sei?

      Derjenige, der sich seine Sorgen selbst wählen kann.

       192. Ob man Menschen immer nehmen solle wie sie nun mal seien?

      In den meisten Fällen schon; es gibt allerdings gelegentlich auch Situationen, in denen es vorteilhafter sein kann, die Menschen vor allem so zu nehmen, wie sie gern wären.

       193. Ob -und wenn ja, wo- es einen Geschlechterunterschied bei der Eitelkeit gäbe?

      Allerdings: eine eitle Frau schaut wo sie kann in jeden Spiegel, der ihr begegnet – demgegenüber ist ein eitler Mann felsenfest davon überzeugt, gerade so etwas nicht im Geringsten überhaupt nötig zu haben.

       194. Ob das Glück eher ein Geschenk oder aber eine Kunst sei?

      Je nachdem; das Glück zu zweit ist eine gleichermaßen aufwändige wie mühevolle Kunst. Das Glück ein Solitär sein zu können, ist hingegen eines der kostbarsten Geschenke überhaupt: ist es doch die einzige Existenzform, in der man nach seinem höchst eigenen Geschmack leben kann und zugleich niemanden beschränken muss.

       195. Ob man zum eigenen Glück vor allem seine Grenzen kennen sollte?

      Nicht nur das, darüber hinaus ist man in den meisten Fällen auch noch gezwungen, diese Grenzen auch noch lieben zu lernen

       196. Wie viel Romantik mit Pragmatismus zu tun habe?

      In etwa ähnlich viel wie Verliebtheit mit Liebe. Beide beruhen schließlich auf einer Mixtur von Gefühl und Verantwortung, allerdings mit jeweils unterschiedlichem Schwerpunkt.

       197. Warum Toleranz seit je her schwer fiele?

      Weil die Geisteshaltung der Toleranz neben vielen anderen Eigenschaften auf unverzichtbare Weise geknüpft ist an eine genügend große Selbstachtung desjenigen, der die Toleranz ausüben will. Denn die Toleranz ist leider nicht von Natur aus dem Menschen angeboren, glücklicherweise aber immerhin erlernbar. Und wie es sich mit allem Erlernbaren verhält: es ist für jeden anstrengend und zugleich bleibt es für einige letztlich doch unerreichbar.

       198. Die effektivste Immunisierung gegen Beleidigungen durch Andere?

      Sich zuvor

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