Die Earanna Chroniken. Wolfgang Seibert
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Читать онлайн книгу Die Earanna Chroniken - Wolfgang Seibert страница 4
Ardun ließ sich nicht beeindrucken, sondern ging zur Theke, stützte sich ebenfalls mit einer Hand auf und beugte sich etwas vor. Während er mit der anderen Hand nach dem Halsband der Schürze griff, sagte er mit leiser Stimme: „Du trägst zwar seine Schürze, aber Du bist nicht Henz! Was tust du also hier? Und wo ist Henz?“
„Ich bin sein Bruder Kuhn, aus Hohejm und Euch statt seiner heut zu Diensten, Herr!“ antwortete er mit einem Seitenblick auf Narael, die neben Ardun an die Theke getreten war.
Er hatte die Ordenstracht erkannt und nun, da er vermutete, dass dieser junge Hitzkopf, der mit Daumen und Zeigefinger sein Schürzenhalsband festhielt, der Begleiter der Ordensschwester war, befand er sich in einer Zwickmühle. Einerseits konnte er vor der Ordensschwester einfach nicht lügen, auch wenn er sich in Gedanken einen abergläubischen Einfaltspinsel schimpfte. Andererseits durfte er kein Wort darüber verlieren, wo Henz nun sein mochte.
„Bitte Herr, fragt nicht mehr!“ flüsterte er mit flehendem Gesichtsausdruck. Immer wieder zuckte sein Blick durch den Schankraum und es kam Ardun so vor, als ob Kuhn besonders oft zu dem schlafenden Fremden, dessen Gesicht allerdings unter einem großen, seltsamen Hut verborgen war, herüber schaute.
„Bitte Herr, was kann ich für euch tun?“
„Nun, zuerst einmal eine Kammer mit Vorraum für die Nacht!“ antwortete Ardun und ließ das Schürzenband los. „Ein Abendessen wäre ebenso wünschenswert! Und eine Frage muss ich stellen: Ich suche einen Freund, Jengar ist sein Name! Seid ihr ihm begegnet?“
„Nein Herr, leider nicht! Vielleicht kennen die jungen Burschen aus dem Dorf euren Freund? Es sollten noch einige Gäste kommen für den Abend, vielleicht habt ihr ja später Glück!“ während Kuhn so antwortete, händigte er ihnen die Schlüssel zu ihren Kammern aus.
„Zum Abendessen läuten wir die Glocke!“ rief er ihnen nach und zeigte auf eine Handglocke die hinter ihm auf einem Regal stand.
Da Ardun den ‚besoffenen Ork’ von früheren Besuchen schon recht gut kannte, brauchte er nur eine knappe Beschreibung um den Weg zu ihren Kammern zu finden. Sie machten sich gleich auf den Weg, während sich Kuhn den anderen Gästen widmete.
„Irgendwas ist hier faul!“ meinte Ardun, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
„Ja, ich kann es auch riechen!“ neckte Narael, nachdem sie einmal schnupperte und dann die Fensterläden öffnete, „Vielleicht war es früher anders, als der König noch lebte - vielleicht war Durn da noch lebhafter - und frischer...“
„Ach was, Durn war immer schon ein unbedeutendes Dorf an einer unbedeutenden Kreuzung an der alles was wichtig ist sowieso nur vorüber fährt! Auch wenn einige Durner der guten alten Zeit nachtrauern, als ihr Markt noch größer, aber Durn selbst keineswegs bedeutender war!“ Abrupt wechselte er das Thema:
„Er hatte Angst - hast du das nicht gesehen? Er wollte meine Frage nach Henz nicht beantworten und schaute um sich, als könnte jemand ihn belauschen! Mir schien es fast so als beunruhigte ihn der Fremde in der Ecke ganz besonders!“
Narael hatte zustimmend genickt als er Kuhns Angst erwähnte und fragte ihn:
„Was willst du nun tun?“
„Ein wenig warten, dann wieder hinunter gehen und gut zu Abend essen. Danach werden sicherlich genug Gäste da sein, die man nach Jengar fragen könnte. - Ach ja und wundere dich nicht weiter über das Benehmen der Hiesigen!“ fügte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
„Was meinst du?“
„Sicher wird die eine oder andere Frau zu dir kommen, dich um Rat fragen oder deinen Segen erbitten. Der Orden genießt großen Respekt und hohes Ansehen bei den einfachen Leuten hier draußen und die guten Schwestern gelten als weise und hilfreich.“ Erklärte Ardun.
„Na ja, ich werde währenddessen die Gelegenheit nutzen und mich unters Volk mischen und meine Fragen stellen.“
„Was hättest du nur ohne mich angefangen?“
„Wahrhaftig eine gute Frage! Ich glaube so interessant war es in Durn noch nie!“
Sie machten sich daran ihre Betten für die Nacht herzurichten, Ardun in einem Alkoven im Vorraum und Narael im eigentlichen Zimmer. Zu ihrer Freude fand sie das Waschgeschirr sauber und die Kanne voller Wasser, also wusch sie sich und überredete Ardun es ihr gleichzutun.
„Na ja, du hast schon Recht!“ meinte er, „Es passt schon zur Rolle des wichtigtuerischen Begleiters einer Ordensschwester frisch gewaschen und wohlriechend zum Abendessen zu erscheinen. - Also dann!“ sprach er und machte ein sehr ernstes und Schicksalsergebenes Gesicht. „Die Rolle verlangt es!“
„Ich wusste, du würdest es so sehen!“ lachte Narael.
Nicht lange danach läutete die Glocke zum Abendessen.
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