Die Neun meistverkauften Bücher der Literaturgeschichte. A.D. Astinus
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Ketuwim
Zu den „Schriften“ (Ketuwim) gehören, in dieser Reihenfolge:
• Psalmen
• Buch Ijob
• Buch der Sprichwörter
• Buch Rut
• Hoheslied
• Kohelet
• Klagelieder Jeremias
• Buch Ester
• Daniel (kein Prophet)
• Buch Esra und Nehemia
• Erstes und Zweites Chronikbuch
In diesen Werken ist eher wörtliche Rede von Menschen als von Gott überliefert. Sie sind vermutlich alle nach dem Exil und später als die vorherigen Propheten entstanden, überwiegend anzunehmen ab 200 v. d. Z. Einige könnten vor oder parallel zu den zwölf kleinen Propheten entstanden sein. Dennoch ist ihre Bedeutung diesen nachgeordnet. Das zweite Chronikbuch endet mit dem Ausblick auf den Neubau des 3. Jerusalemer Tempels und die Anerkennung JHWHs als Herrn der ganzen Erde. Ihre Kanonisierung geschah vermutlich spät. Für das Buch Daniel wird von Bibelkritikern eine Kanonisierung erst für 135 n. d. Z., zusammen mit dem Abschluss des Tanach, angenommen.
Fünf dieser Bücher werden als „Festrollen“ (Megillot) im Synagogengottesdienst verlesen und sind bestimmten Feiertagen zugeordnet:
• Ruth: Wochenfest
• Hoheslied: Pessach
• Kohelet: Laubhüttenfest
• Klagelieder: Gedenktag der Tempelzerstörung
• Esther: Purimfest
Christliche Bibel
AT
Dem Urchristentum galten diese Schriften als Wort Gottes, das Jesus Christus als Messias Israels und der Völker ankündige und in seiner Auslegung erweise. Darum verteidigte die Alte Kirche ihre Geltung als Offenbarungszeugnisse gegen christliche Minderheiten, die diese Geltung ablehnten. Ihre Auswahl und Anordnung wurden bis 350 endgültig festgelegt; das Alte Testament wurde zusammen mit dem Neuen Testament (abgekürzt NT) zur christlichen Bibel.
Der Bibelkanon des Alten Testaments unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen: Während der Protestantismus ihn auf die 39 Bücher des Tanach begrenzte, behielten Katholizismus und Orthodoxie darüber hinaus Bücher aus der Septuaginta, sodass ihr Kanon 46 Bücher umfasst.
Urchristentum
Das hellenistische Judentum hatte den noch nicht kanonisierten Tanach bis 250 v. Chr. in die griechische Verkehrssprache, die Koiné, übersetzt. Diese Septuaginta genannte Übersetzung lag auch dem Urchristentum großenteils schon vor, wurde um 100 n. Chr. abgeschlossen und bildete dann die Grundlage für das christliche AT.
Das NT setzt die ganze jüdische Bibel als Basis des jüdischen Gottesdienstes voraus, etwa bei Jesu Antrittspredigt in Nazareth, die nach Lk 4,14–21 EU mit einer Lesung der „Schrift“ begann. Vom „Gesetz“ ist oft im Zusammenhang mit Tora-Auslegungen Jesu die Rede, etwa zu Beginn der Bergpredigt. Mt 5,18 EU bekräftigt die kanonische Geltung der Tora bis zur Parusie:
„Wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis alles geschieht.“
Häufig stehen „Gesetz und Propheten“ als Kürzel für die Gesamtheit der biblischen Überlieferung vom Bundeswillen Gottes. Auch eine dreigliedrige Form des Tanach wird im Mund des Auferstandenen für die Christen verbindlich gemacht (Lk 24,44 EU):
„Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“
Konfessionelle Kanonunterschiede
Alle christlichen Konfessionen haben die Schriften des Tanach durch ihre Aufnahme in das AT als gültiges Wort Gottes anerkannt. Zudem erkennen die Römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen auch jene Schriften der Septuaginta als kanonisch an, die das Judentum aus dem Tanach ausgeschlossen hatte:
• Buch Judit
• Buch Tobit
• Makkabäer
• Makkabäer
• Buch Baruch
• Weisheit Salomos
• Jesus Sirach
• Anhänge zum Buch Ester und zum Buch Daniel.
Diese sogenannten deuterokanonischen Schriften wurden in die Vulgata, die lateinische Übersetzung der Septuaginta aufgenommen. Daher enthält das römisch-katholische AT 46 Bücher.
Der orthodoxe Bibelkanon umfasst zudem das Gebet des Manasse, ein sogenanntes 1. Buch Esra, so dass das hebräische Esra-Buch als 2. Buch Esra gilt, 3. Makkabäer, Psalm 151, 4. Makkabäer und in den slawischen Kirchen eine Esra-Apokalypse (auch bekannt als 4. Esra).
Die evangelischen Kirchen dagegen erkennen im Anschluss an die Lutherbibel nur den Tanach als kanonisch an, teilen ihn aber in 39 Bücher ein (mit dem NT also 66) und ordnen sie anders an. In dieser Form blieb der jüdische Kanon im Protestantismus gültig. Martin Luther stellte weitere von ihm übersetzte Schriften der Septuaginta als „Apokryphen“ ans Ende des AT und bewertete sie als „der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen“. In überkonfessionellen oder ökumenischen Bibelübersetzungen stehen diese Bücher optisch abgesetzt am Ende des AT.
NT
Das Neue Testament, abgekürzt NT, ist eine Sammlung von 27 Schriften des Urchristentums in griechischer Sprache, die Jesus Christus als den zur Rettung Israels und des Kosmos gekommenen Messias und Sohn Gottes verkünden. Diese neutestamentlichen Schriften beziehen sich oft auf das Alte Testament, die heiligen Schriften der Juden. Die Schriften des Alten und Neuen Testaments bilden insgesamt die Bibel; diese wird von allen Richtungen des Christentums als Wort Gottes und Grundlage des Glaubens betrachtet.
Die Schriften des NT lassen sich in vier Textgattungen unterscheiden: Erstens die vier Evangelien, die Jesu Leben, Sterben und Auferstehen erzählend entfalten, zweitens die Apostelgeschichte, drittens 21 Briefe an christliche Gemeinden und Mitarbeiter sowie viertens eine Apokalypse, die Johannesoffenbarung. Insgesamt enthält das NT rund 140.000 Wörter.
Handschriften
Reste von Papyruskodices mit griechischen alt- und neutestamentlichen Texten