Tim und die Gespenster. Ela Feller
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Читать онлайн книгу Tim und die Gespenster - Ela Feller страница 3
Noch immer ärgerte Tim sich darüber, dass der Grobian von heute morgen mit von der Partie war. Aber er war der Bruder der netten Maja und sie hatte darauf bestanden, ihn mitzunehmen. Allerdings hob sich Tims Stimmung schnell, als er sah, was Maik und Maja dabei hatten: Einen kleinen, bunten Hund, der Tim sofort bellend entgegen sprang und ihm die Hände abschleckte. Naja, wer einen Hund hat, kann doch vielleicht gar nicht so übel sein, oder? Außerdem war Maik Majas Zwilling, wie Tim kurz darauf erfuhr. Da musste er es wohl einfach in Kauf nehmen, dass es die beiden nur zusammen gab. Denn auch wenn Maik sich ständig blöd benahm und Maja immer genau das Gegenteil von ihm tat, waren die beiden doch ein Herz und eine Seele und unternahmen so viel wie möglich zusammen. Natürlich glichen Maik und Maja sich nicht wie ein Ei dem anderen, schließlich waren sie Junge und Mädchen. Doch wenn man sie genau ansah, lag es eigentlich auf der Hand: Beide waren gleich groß, hatten grüne Feenaugen mit goldenen Sprenkeln darin und dicke, blonde Haare. Maja hatte sie wieder im Zopf gebändigt, während Maik es offenbar ziemlich lässig fand, sie einfach kreuz und quer in alle Richtungen stehen zu lassen.
„Wie heißt denn der Hund?“, wollte Tim wissen. Das Tier gefiel ihm, außerdem war es immer leicht, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, wenn man ein Thema hatte.
„Das ist Jimbobo“, antwortete Maja und erklärte auch gleich, wie dieser komische Name zustande kam. „Der Hund gehört uns beiden. Maik wollte ihn unbedingt Jim nennen und ich fand Bobo toll. Also haben wir einfach beide Namen genommen und er heißt jetzt Jimbobo. Wir haben ihn als ganz kleinen Welpen aus dem Tierheim abgeholt.“
In der nächsten Stunde spielte Jimbobo die Hauptrolle beim Trio. Zuerst einmal unternahmen sie einen Spaziergang über den Kirmesplatz, auf dem überall schon fast fertige Buden und Fahrgeschäfte standen. Tim kannte die meisten Schausteller schon von anderen Jahrmärkten und konnte Maik und Maja deshalb ziemlich gut erklären, wem welches Fahrgeschäft gehörte, welcher Besitzer auch einmal ein Auge zudrückte und einen noch eine zweite Runde fahren ließ und um wen man besser einen Bogen machte. Maja hörte Tim aufgeregt zu und selbst Maik nickte hin und wieder anerkennend, offenbar begeistert über das viele Wissen, das Tim über den Jahrmarkt besaß. Es gelang ihnen sogar, sich ein Stück Pizza zu ergattern, das der Pizzabäcker Toni zur Probe gebacken hatte. Morgen würde die Kirmes losgehen und da musste man ja unbedingt prüfen, ob der Pizzaofen auch funktioniert. Schließlich sollten die Menschen am nächsten Tag auch etwas zu essen kaufen können.
Nachdem Tim und seine beiden Klassenkameraden die Runde beendet hatten, gingen sie auf eine nahe gelegene Wiese und warfen Stöckchen für Jimbobo. Der kleine Mischlingshund konnte gar nicht genug davon bekommen und rannte immer wieder zwischen den Kindern hin und her, die sich den Stock nun gegenseitig zuwarfen. Laut kläffend forderte er den Stock ein und sprang den Kindern immer wieder an die Beine, um sie so auf sein Begehren aufmerksam zu machen.
Zwei Stunden verbrachten die Kinder so schon, ehe Papa auf der Wiese erschien.
„Tim! Tim, ich suche dich schon lange. Ihr wolltet mir doch helfen“, rief er schon von Weitem. „Oder muss ich das doch alleine machen?“
Oh nein. Vor lauter Spaß mit den Zwillingen hatte er Papas Bitte um Hilfe ganz vergessen. Schnell erklärte er den beiden, warum Papa so laut rief und so aufgeregt winkte und begeistert sagten sie ja. Also rannten sie zum Kirmesplatz hinüber, Jimbobo immer im Schlepptau. Vor der mittlerweile fertig aufgebauten Geisterbahn blieben sie atemlos stehen und sahen Papa voller Erwartung an. Was er wohl wollte?
„Die Geisterbahn ist fertig, und bevor wir morgen aufmachen, müssen wir sie natürlich noch ausprobieren. Habt ihr Lust?“. Und wie die Kinder Lust hatten! Schnell kletterten sie in eine der Gondeln und der alte Heinz, der bestimmt schon seit hundert Jahren mit der Geisterbahn mitreiste, setzte die Maschine in Gang. Ratternd ging es in die Dunkelheit. Was hatten die drei für einen Spaß, wenn nach jeder Ecke ein neuer Geist mit kreischenden Geräuschen auf ihren Wagen zuflog, wenn die Gondel rüttelte und schüttelte und einmal sogar zu kippen drohte. Maja erschreckte sich dabei sehr, aber Tim als alter Geisterbahnhase wusste natürlich, dass das Absicht war und die Gondel nicht entgleisen würde.
Fünf Minuten später kamen sie wieder aus der Geisterbahn, mit lachenden Gesichtern sahen sie einander an. Und das war noch nicht die einzige Überraschung, die Mama und Papa sich ausgedacht hatten.
„Mama wartet mit heißem Kakao und Keksen im Wohnwagen auf Euch. Und dann müssen Maik und Maja langsam nach Hause gehen.“
Als die beiden neuen Freunde wieder heim gegangen waren – auch Maik war eigentlich ein guter Kumpel, wenn man es sich recht überlegte – wurde es still im Wohnwagen. Was für einen Spaß der Tag mit Jimbobo heute gemacht hatte! Ach wenn Tim doch auch einen Hund hätte, der ihn immer begleiten konnte. Der Gedanke daran, seine neu gewonnenen Freunde in ein paar Wochen wieder zu verlieren, machte ihn ganz traurig. Selbst Mama bemerkte seine enttäuschte Miene und war überrascht. Der Tag war doch so schön gewesen?
„Ach, Mama. Ich hätte so gern einen Hund, der immer mitkommt. Damit ich wenigstens einen Freund habe, egal wo ich bin.“, klagte Tim seiner Mutter sein Leid.
Mama verstand das Problem, denn auch wenn es unter den anderen Schaustellern ebenfalls Kinder gab, so war doch niemand darunter, den man das ganze Jahr über sehen konnte. Außerdem konnte Tim die anderen Kinder nicht so gut leiden. Achterbahnkinder hielten sich irgendwie für was Besseres. Aber ein Hund, das ging einfach nicht. Dazu war der Wohnwagen zu klein und der Jahrmarkt verlangte von Mama und Papa alle Aufmerksamkeit. Wer sollte sich da noch um den Hund kümmern? Kopfschüttelnd musste sie Tims Wunsch eine Absage erteilen. Es ging einfach nicht. Doch es ging ihr sehr zu Herzen, dass ihr Sohn so traurig aussah. Deshalb hatte sie abends, als sie ihre Kinder ins Bett brachte, eine kleine Überraschung für Tim: Als er in seinem blauen Schlafanzug im Bett lag und noch einen Becher Kakao trank, reichte sie ihm ein rotes Samtbeutelchen.
„Was ist das?“, fragte Tim sogleich und stellte seinen Becher auf das Nachtschränkchen, um den Beutel zu nehmen und hinein zu sehen. Drin glitzerte etwas, ein sehr feines Pulver.
„Das ist Wunschpulver“, sagte Mama. „Eine alte Hellseherin hat es mir einmal geschenkt und ich denke, du sollst es haben. Schütte es dir gleich auf die Hand und puste es davon. Und wenn du pustest, wünschst du dir ganz fest etwas. Du wirst sehen, dein Wunsch wird in Erfüllung gehen.“
Und Tim tat, wie ihm geheißen. Nachdem Mama ihm und Antonia einen Gutenachtkuss gegeben hatte, schüttete er das glitzernde Pulver auf seine Hand, pustete und wünschte sich ganz fest: „Ich hätte so gerne Freunde für immer“. Allein die Vorstellung davon tröstete den Jungen. Wieder ein bisschen besser gelaunt kuschelte Tim sich schließlich in sein Bett. Er wusste nicht, wann sein Wunsch in Erfüllung gehen würde. Aber er wusste, dass Mama ihn nicht anlügen würde. Er musste einfach nur warten. Und mit diesem Gedanken schlief er ein.
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