Frohes Neues Jahr!. Calimera Soma

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Frohes Neues Jahr! - Calimera Soma

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Beleidigungen getroffen hatte.

      Michaela wusste jedoch, wenn sie ihn darauf aufmerksam machte, würde sie einen Streit herausfordern und der Abend wäre noch mehr ruiniert. Also zog sie es vor zu schweigen und konzentrierte sich auf die Schönheit der Landschaft.

      Sie betrachtete die Statuen entlang des Weges, die die Allee säumten. Diese imposanten Figuren aus Stein und Metall erzählten schon seit Hunderten von Jahren die Entstehungsgeschichte von Michaelas Heimatstadt Pandarro. Bereits in der Schule lauschte sie den spannenden Mythen und Legenden, die sich um die Gründung der Siedlung rankten und von Herrschern und Heldentum erzählten. Diese steinernen Zeitzeugen prägten das mittelalterliche Stadtbild und verkörperten auf bildhauerische Weise die Identität der Gemeinde, auf die die Bewohner überaus stolz waren.

      SKIZZE

      Über den gemeißelten Gesichtern von Herzogen und großen Denkern blitzten immer wieder bunte Lichter am dunklen Nachthimmel auf. „Schau nach oben! Die ersten Feuerwerke. Sind sie nicht wunderschön?“, Michaela zupfte aufgeregt an Lukas´ Ärmel. Damit unterbrach sie nun endlich seinen Monolog. Lukas nickte und lächelte. Das umwerfende Farbenspiel am Firmament berührte sogar sein Herz. Deutlich besser gelaunt beendete er nun endlich sein Gejammer und freute sich doch ein bisschen auf den bevorstehenden Abend. Michaela starrte weiterhin fasziniert nach oben. Sie betrachtete das Feuerwerk dabei, geboren zu werden und zu sterben. Es erschien ihr wie die Allegorie zu ihrem eigenen Leben: Dieses umwerfende Leuchten – das den Betrachter einnimmt, ihn übermannt und das Firmament mit seiner Herrlichkeit erhellt – verpufft nach einem Wimpernschlag zum Schatten seiner selbst. Über bleibt lediglich eine übel riechende Rauchwolke, die nach der beeindruckenden Explosion nur noch auf nostalgische Art an ihren Zauber erinnerte. Welch Ironie auf diese Assoziation ausgerechnet an jenem Tag zu schließen, der gewissermaßen den Beginn einer friedlichen Verbindung markieren sollte.

      „Da vorne stehen deine Freundinnen. Sie haben sogar Sekt mitgebracht – so gefällt mir das“, jäh riss Lukas Michaela aus ihren Gedanken. Ihr Mund formte sich auf der Stelle zu einem strahlenden Lächeln, als sie den zwei Frauen entgegen lief. Sie begrüßten sich herzlich. Die Freundinnen tauschten kichernd Neuigkeiten aus. Sie scherzten und lachten ausgelassen. Besonders Tamara – eine ungezwungene Frohnatur – verstand es, mit ihrer sympathischen Art gute Laune zu verbreiten.

      Selbst Lukas ließ sich von der gelösten Stimmung anstecken und zeigte sich von seiner besten Seite. Im Laufe der Plauderei hielt Nora, Michaelas beste Freundin, plötzlich inne: „Sonderbar. Ist euch aufgefallen, dass die Uhr schon kurz nach elf anzeigt, aber noch keine Feuerwerke abgeschossen werden?“ – „Auf dem Weg in die Innenstadt haben wir bereits ein paar gesehen“, entgegnete Lukas. Michaela bezeugte: „Stimmt. Unterwegs haben einige Leute Raketen gezündet. Hier in der Stadtmitte kann ich mich allerdings auch nicht daran erinnern, eine gesehen zu haben.“ – „Am Stadtrand sind es die Bewohner, die Feuerwerke privat abfeuern. Im Ortskern ist einzig und allein die Behörde zuständig für die Silvester-Show“, deutete Tamara die Gegenbeheiten. Lukas lachte lautstark: „Vielleicht wollen sie es heuer besonders spannend gestalten! Jetzt bin ich richtig neugierig geworden. In knapp einer Stunde werden es wir es spätestens wissen – dann geht es los. Bis dahin: Prost, Mädels!“ Mit dieser Aufforderung beendete der junge Mann das Thema und die Vier stießen miteinander an. Sie unterhielten sich über das alte und das neue Jahr, über Abschluss und Neuanfang. Schnell vergaßen sie Noras Feststellung bezüglich des sternenklaren Himmels, auf dem weiterhin keine einzige farbenfrohe Explosion zu entdecken war.

      Während sich das Gespräch immer noch um die diversen guten Vorsätze drehte, die sich die Freunde gefasst hatten, unterhielt sich Lukas besonders angeregt mit Tamara. Nora nutzte diese Gelegenheit, um Michaela zur Seite zu ziehen. Das Verhältnis der beiden Frauen war wesentlich inniger als das zur kindlichen Tamara. Als engste Vertraute wusste Nora um die angespannte Beziehungssituation nach der sie sich aus Sorge um ihre Freundin regelmäßig erkundigte: „Heute hat Lukas ziemlich gute Laune.“ – „Zum Glück ist er jetzt freundlich. Zuhause hat es noch nicht danach ausgesehen“, antwortete Michaela. Nora schüttelte den Kopf: „Als hätte ich es geahnt. Freie Fahrt für Nörgeleien à la Lukas. Ich bin froh, dass er sich wenigstens jetzt am Riemen reißt und nicht an allem herum mosert. Ich weiß ja, wie unausstehlich er sein kann. Wie hältst du diese Launen nur aus?“ Mit gesenktem Haupt stimmte Michaela ihrer Freundin zu: „Er kann wirklich anstrengend sein, aber die Stimmung daheim hat sich in letzter Zeit wesentlich besser. Ich vertraue darauf, dass es bald wie früher sein wird“ Nora entgegnete auf ihre typisch bestimmte Art: „Die Stimmung ist nur deshalb besser, weil du deinen Ärger hinunter schluckst. Du hältst dein Leben auch nur deshalb durch, weil du dich mit diesen Happy-Pills vollstopfst und deine Emotionen abtötest. Diese Beziehung bekommt dir nicht. Jede andere hätte sich schon vor Jahren getrennt!“ – „Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie perfekt unsere Verbindung einmal war. Ich bin überzeugt, wir können dort wieder hin gelangen. Du weißt genau, dass eine Trennung für mich nicht in Frage kommt,“ konterte Michaela. Nora: „Du und deine Prinzipien! Nur weil du andere Menschen nicht wie ein Konsumgut behandeln willst, musst du nicht alles ertragen. Das beste Beispiel bin ich selber. Es geht mir wesentlich besser, seitdem ich nicht getrennt habe. Ich war ebenfalls viele Jahre mit meinem Ex zusammen und es hat mich enorme Überwindung gekostet, diesen Schritt zu gehen. Im Nachhinein war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Er nutzt dich nur aus. Denke beispielsweise an deinen letzten Geburtstag: Wir haben eine Feier für dich organisiert und als er anrief – angeblich wegen einer Geburtstagsüberraschung – sprangst du ohne zu Zögern auf und warst schon auf dem Weg zu ihm. Erinnerst du dich an das Ende vom Lied? Du hast bis vier Uhr früh allein gewartet, weil er unterwegs seine Kumpels getroffen hat und es bevorzugte, mit ihnen um die Häuser zu ziehen. Nicht einmal abgesagt hat er. Dass er dir seit Jahren nichts mehr geschenkt hat, brauche ich nicht erwähnen. Oder darf ich dir ins Gedächtnis rufen, wie er dich damals am Sterbebett deines Vaters im Stich gelassen hat? Er hat es bevorzugt, zum Fußball zu gehen. Ich kann dir tausende dieser Beispiele nennen. Das Theater veranstaltet er nur, damit du scheiterst und er noch mehr auf dir herum hacken kann. Er braucht das für sein Ego. Wie hast du dich für diesen Menschen aufgeopfert und wie oft hat er dich enttäuscht? Er belügt und bestiehlt dich und zum Dank dafür finanzierst du noch sein süßes Leben auf der Couch. Er nutzt jede Gelegenheit, um dir das Leben schwer zu machen. Wie viele Tränen hast du für diesen Mann vergossen? Wie lange willst du das noch ertragen? Lukas ist nicht gut für dich. Er missbraucht dich als seinen Fußabtreter.“ Michaela war es seit langer Zeit leid, diese Diskussion wieder und wieder mit ihrer Freundin führen zu müssen: „Er meint es nicht böse und es ist mein Schicksal, ihn zu unterstützen. Ich bin davon überzeugt, dass er bald wieder der Alte sein wird. Bis dahin bleibt mir nichts anderes über als durchzuhalten. Für mich wäre es schrecklich so zu leben wie Tamara. Jeden Tag neue oberflächliche Bekanntschaften schließen, Partys am Fließband feiern und den ganzen Tag mit Shopping verschwenden. Sie kann sich doch nicht einmal mehr an die Namen ihrer Eroberungen erinnern. Das ist ein trauriges und verschwendetes Leben. Ich möchte in meinem etwas Sinnvolles vollbringen.“ – „Du sollst auch nicht vom Extrem-Beispiel ausgehen“, schoss Nora zurück: „Es verlangt niemand von dir, ein so ausschweifendes Leben zu führen wie Tamara. Ich wünschte nur, dass du endlich aus diesem ewige Gefühlskarussell aussteigst.“ Die enervierte Michaela brachte ihre Freundin mit einem Totschlag-Argument zum Schweigen: „Der Satz `in guten wie in schlechten Zeiten´ hat für mich noch eine Bedeutung, auch wenn wir nicht verheiratet sind.“

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