Scanning. Peter Schmidt

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Scanning - Peter Schmidt

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zu erzielen. Hätte I. H. Schulz, der Begründer des Autogenen Trainings, die Vorzüge dieser modernen Mentaltechnik gekannt, dann würde er sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in seinen Übungsablauf einbezogen haben.

      Ähnliches gilt für die Progressive Muskelentspannung. Auch hier lässt sich die Aufmerksamkeit viel leichter auf die subtilen inneren Phänomene lenken, wie wir Muskelanspannungen loslassen, wenn wir eine kurze Phase Scanning vorschalten.

      Doch wie die Oberstufe des Autogenen Trainings und viele andere – oft östlich inspirierte – Meditationsformen bietet Scanning viel mehr als „nur“ Entspannung. Man kann davon ausgehen, dass Sie nach und nach mit großer Wahrscheinlichkeit folgende Effekte bei sich entdecken:

      – Gefühls- und Stimmungsveränderungen in Richtung von mehr Positivität, Verminderung negativen Fühlens

      – Verbesserte Konzentration

      – Lösung von unerwünschten gedanklichen Einstellungen, z.B. hinderlichen Bewertungen, Zwängen, Ängsten und Blockaden

      – Impulskontrolle, verbesserte Kontrolle negativer und positiver Gefühle

      – Klarere Interpretation unserer Werterfahrungen und Ziele, Umorientierung im Sinne „emotionaler Klugheit“

      – Reduzierung zu hohen Blutdrucks

      – Schnellere Erholung sowohl in seelischer wie in körperlicher Hinsicht

      – Besserer Umgang mit traumatischen Erfahrungen

      – Wer täglich „scannt“, wirkt ausgeglichener, wacher, flexibler, kommunikativer, verständnisvoller

      Gerade der letztgenannte Punkt stellt in unserer Leistungsgesellschaft einen nicht geringen Wettbewerbsvorteil dar. Scanning eignet sich gleichermaßen für Manager, Künstler, Wissenschaftler, Schüler, Angestellte und Arbeiter, aber auch für Menschen, die nicht im Berufsleben stehen. Kranke profitieren von Scanning, weil sie besser mit ihrer Krankheit umzugehen lernen und schneller genesen. Viele Alltagserfahrungen mit Scanning sprechen darüber hinaus dafür, dass besonders geistig arbeitende und kreative Menschen schwierige Zusammenhänge leichter durchschauen, mehr Ideen haben und klarer und treffender formulieren können.

       Und was noch überraschender erscheinen mag: Sie müssen nicht an Scanning glauben. Scanning wirkt vollkommen mechanisch, wenn Sie seine einfachen Regeln befolgen.

      Wie überall begünstigen natürlich auch bei dieser Technik Glauben und Vertrauen den Erfolg des Übens. Aber haben wir erst einmal hautnah diesen einfachen und dabei so wohltuenden Ausstieg aus dem Alltagsstress erlebt, dann wachsen Glauben und Vertrauen ganz von selbst. Wir spüren, dass wir viel mehr Handlungsspielraum und Möglichkeiten mentaler Veränderung besitzen, als uns vorher bewusst war.

      Es wäre nicht überraschend, wenn Scanning schon bald zu Ihrer täglichen Lebenspraxis würde. Ein- oder zweimal zehn bis fünfzehn Minuten am Tag reichen völlig aus, um diesen faszinierenden und lohnende Weg nach innen anzutreten – der darüber hinaus oft spannender ist als manches Fernsehprogramm …

       Denn auf dieser Bühne sind Sie selbst der Hauptakteur. Es geht um Ihr Leben.

      Scanning lässt sich mit jeder Weltanschauung und jeder Glaubensrichtung vereinbaren. Eine Ausnahme machen eigentlich nur jene Überzeugungen, die es Ihnen verbieten, Ihre positiven Erfahrungen in dieser Welt (und eben nicht erst in einem fernen Jenseits) zu fördern und Ihre negativen Erfahrungen schon in dieser Welt zu vermindern.

       Scanning in Kurzform:

      Beim Scanning wird die Aufmerksamkeit einige Minuten lang wiederholt und in natürlichem Rhythmus rein betrachtend und zulassend auf die sich ohne willentliches Zutun einstellenden Körperempfindungen und Gefühle ausgerichtet – und zwar unabhängig davon, ob solche Wahrnehmungen angenehm oder unangenehm sind.

      Unsere Hauptaktivität ist dabei Leichtigkeit: wir lassen sich alle inneren Phänomene so leicht ereignen, wie dies jeweils möglich ist.

      Negative Gefühlseindrücke werden nicht gesucht, aber auch nicht unterdrückt oder geflohen, sondern gegebenenfalls kurz neutral betrachtend mit wahrgenommen, wohingegen die Aufmerksamkeit sich den subtileren, von allein einstellenden Körperempfindungen und angenehmen Gefühlen zuwendet, falls dies ohne Anstrengung und Konzentration möglich ist.

      Auch dies wiederum rein betrachtend und zulassend, ohne solche positiven Gefühle festzuhalten oder willentlich zu verstärken.

      Andernfalls beschränkt Scanning sich auf jene Körperempfindungen, die sich natürlich einstellen und mühelos zulassend wahrgenommen werden können.

      Spontan neigt unsere Aufmerksamkeit eher dazu, sich den angenehmen Gefühlen zuzuwenden. So ist unser Gehirn programmiert. Unangenehme Körperempfindungen werden dagegen, wenn unserem Nervensystem keine besonderen Gründe dafür sprechen, ebenso spontan gemieden. Meist folgen wir unbewusst dem Angenehmsein der Gefühle und vermeiden unbewusst das Unangenehmsein der Gefühle.

      Beim Scanning als Grundübung wird diese natürlich Tendenz unserer Aufmerksamkeit ein wenig korrigiert: Wir suchen zwar nicht nach negativen Gefühlen, wir versuchen negative Gefühle nicht längere Zeit anzuschauen und festzuhalten (wie z.B. bei Techniken der „Desensibilisierung“). Aber wir weichen ihnen auch nicht aus. Wir nehmen sie einen Moment lang ohne weitere Bewertung zur Kenntnis und wenden uns dann wieder den anderen, sich spontan einstellenden subtilen Körperempfindungen zu.

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