Freuds Psychoanalyse - kurz & einfach. Stefan Rogal
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Vom Lustprinzip zur Moral: Es – Ich – Über-Ich
Das topische Modell20 der Seele – nämlich die Einteilung in das Bewusste, das Vorbewusste und das Unbewusste – war lange Zeit die einzige Theorie, mit der Freud arbeitete. Allmählich wurde ihm jedoch klar, dass sich allein damit die Erscheinungen der menschlichen Seele nur unzureichend erklären ließen, und so entwarf er um 1923 eine zweite Modellvorstellung: das „Strukturmodell“ mit den drei psychischen Instanzen des Es, des Ich und des Über-Ich.
Das Es – der dunkle Kern unseres Wesens
Es ist die älteste „psychische Provinz“, wie Freud sich ausdrückte, insofern, als bei der Geburt zunächst nur das Es vorhanden ist, aus dem sich später Ich und Über-Ich entwickeln. Das Es enthält alles Ererbte, unsere primitiven Motive21, die Triebe, Sexualität und Aggression. Es ist ganz unbewusst und funktioniert nach dem Lustprinzip der rücksichtslosen und sofortigen Triebbefriedigung.
Siegfried Elhardt22 beschreibt das Es sehr anschaulich so: „Es kennt keine Vergangenheit und Zukunft, keine Logik und Kausalität23, keine Beständigkeit und Moral. Es ist unbelehrbar und unausrottbar, aber in ihm leben die dynamischen Urkräfte, aus denen heraus unser Leben energetisch gespeist wird.“
Außerdem sammelt sich im Es (das man weitgehend mit dem Unbewussten des topischen Modells gleichsetzen kann) alles, was wir im Laufe unseres Lebens, von frühester Kindheit an, verdrängt haben – es ist also in mehrfacher Hinsicht ein „explosiver“ Ort.
Das Ich – Instanz der Vernunft
Unter dem Einfluss der Außenwelt entwickelt sich ein Teil des Es zum Ich (nicht zu verwechseln mit dem Ich des alltäglichen Sprachgebrauchs!). Das Ich ist gewissermaßen die Instanz der Vernunft. Es vermittelt zwischen den Anforderungen des Es und der Außenwelt, ist das „Anpassungs- und Selbsterhaltungsorgan des Menschen“. Dabei helfen ihm die sogenannten Ich-Funktionen: Gedächtnis, Wahrnehmung, Denken, Muskelkontrolle und Triebsteuerung. Das Ich erfüllt seine Aufgabe, indem es, um mit Freud zu sprechen, „die Reize kennenlernt, Erfahrungen über sie aufspeichert, überstarke Reize vermeidet, mäßigen Reizen begegnet und endlich lernt, die Außenwelt in zweckmäßiger Weise zu seinem Vorteil zu verändern; nach innen gegen das Es, indem es die Herrschaft über die Triebansprüche gewinnt, entscheidet, ob sie zur Befriedigung zugelassen werden sollen, diese Befriedigung auf die in der Außenwelt günstigen Zeiten und Umstände verschiebt oder ihre Erregungen überhaupt unterdrückt“. Ein wichtiger Helfer des Ich ist die Angst, die gewissermaßen ein Signal gibt, wenn Gefahr droht, entweder vom ungestümen Es oder vom überstrengen Über-Ich. Auf das Angstsignal hin kann das Ich die Abwehrmechanismen (die noch näher zu beschreiben sind) einsetzen, um seine Pflicht zu erfüllen, nämlich: gleichzeitig den Ansprüchen des Es, des Über-Ich und der Realität zu genügen und unter diesen Umständen auch noch die höchstmögliche Triebbefriedigung zu erreichen. Diese Fähigkeit des Ich wird Realitätsprüfung genannt. Das Ich ist weitgehend bewusst; viele Ängste und die Abwehrmechanismen laufen jedoch im Bereich des Unbewussten ab.
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