Das Alter Ego der Protagonisten. Hans Müller-Jüngst

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Das Alter Ego der Protagonisten - Hans Müller-Jüngst

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geblieben.

      In der Modewelt ist dem Narziss Tür und Tor geöffnet, auf regelmäßig stattfindenden Modenschauen geben sich die Schönen der Welt ein Stelldichein und präsentieren die Kretaionen der angesagten Modeschöpfer. Ich gehe oft in die Umkleide der und schaue mir ihre schönen Körper an. Oft sind die Models aber so abgemagert, dass sie einem leid tun können. Der ganze Moderummel übt eine solche Faszination aus, dass die Modenschauen von sehr vielen Menschen besucht werden, die für den Eintritt viel Geld bezahlen. Manchmal laufe ich mit den Models über den Catwalk und beobachte sie von der Seite. Sie wirken in ihrem Gesichtsausdruck sehr starr und schauen geradeaus. Die Besucher der Modenschauen klatschen Beifall und nicken anerkennend mit ihren Köpfen, wenn ihnen das Model in seiner Darbietung gefällt. Mode versucht, den Begriff des Schönen in der Kleidung Wirklichkeit werden zu lassen. Sie ist permanenten Wandlungen unterworfen, weil sich auch die Auffassung davon, was schön ist, ändert. Vielfach bleibt die vorgeführte Kleidung für Normalsterbliche unerschwinglich, oder sie ist in ihrem Aussehen so exaltiert, dass kaum jemand sie in der Öffentlichkeit tragen würde. Antonio und Clara haben mit ihren Kindern Gianna und Andrea die Mailänder Modenschau besucht. Nachdem sie nach dem Ende der Vorführungen zu ihrem Parkplatz zurückgelaufen sind, hat Andrea noch einmal zur Toilette gemusst, er ist nie wieder zurückgekehrt.

      Das AE von Peter Globisch

      Das AE ist Handlungsbegleiter, es überprüft Paulos Handlungsintentionen auf ihre Sinnhaftigkeit hin. Es begleitet Paulos Werdegang.

      Das AE hat die Fähigkeit, sich mit jemandem zu verständigen, ohne dass dieser bei seiner Antwort den Mund öffnen muss, seine Gedanken werden zum AE übertragen wie ein gesprochenes Wort. Gleichzeitig merkt das Gegenüber, dass mit ihm gesprochen wird, ohne dass er den Absender der Worte sieht.

      Als Peter in Templin seine Mechatroniker-Ausbildung gemacht hat, fragte das Das AE ihn einmal:

      „Wie fühlst Du Dich in Deiner Ausbildung?“, und Peter antwortete:

      „Es ist ungewohnt für mich, immer so früh aufzustehen und mich den Anweisungen des Ausbildungsleiters beugen zu müssen, aber es geht schon!“

      Peter lebt mit seinen Eltern in der Kantstraße und hat dort ein eigenes Zimmer, er hat eigentlich ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern. Sein Vater war Rentner, und er kam oft spät von seinen Treffen mit Freunden nach Hause Peters Mutter saß dann meistens vor dem Fernseher und Peter machte feuertechnische Versuche zumeist im Keller. Eines Tages geschah es aber aus einer Unachtsamkeit heraus, dass Peter sein Versuch entglitt, und der Keller in Brand geriet, ein Nachbar konnte gerade noch mit seinem Feuerlöscher das Schlimmste verhindern.

      „Woher stammt eigentlich Deine Liebe zu Feuer?“

      „Ich weiß es auch nicht so genau, ich glaube, dass mein Großvater ein Feuerteufel gewesen ist und ich das von ihm geerbt habe.“

      Als Peter nach Beendigung seiner Ausbildung ohne Job dagestanden ist, hat er zunächst nicht weiter gewusst, bis Verwandte ihm den Rat gegeben haben, sich im Westen um Arbeit zu bemühen und Firmen anzuschreiben, die in den großen Tageszeitungen annonciert haben. Er hat sich daraufhin ein paar Tage lang die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung gekauft und die Stellenanzeigen studiert, und anschließend hat er Briefe aufgesetzt. Von Weinlinden, wo er sein ganzes Leben lang noch nie gewesen war, hat er schließlich Post erhalten und sich bei, Hopfenbauern Herbert Zacher vorgestellt.

      „Hast Du nicht von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei Herbert Zacher gehabt?“

      „Nein, in dem Moment, als ich mich bei ihm vorgestellt habe, bin ich froh gewesen, eine Zusage zu bekommen, noch dazu ist mir das Problem mit der Wohnung abgenommen worden.“ Von den politischen Querelen, die zwischen Leopoldsau und Weinlinden bestanden haben, hat Peter nichts mitbekommen, er hat seine Arbeit gemacht und sich aus allem anderen herausgehalten. Da die Tochter von Miriam und Herbert Zacher voltigiert hat, hat sie durch die gesamte Bundesrepublik zu Wettkämpfen gefahren werden müssen, und sie hat ihren ebenfalls reitende Freundin immer mitgenommen. Peter hat sich bemüht, die Mädchen auf Auslieferungsfahrten des Hopfens immer mitzunehmen und machte zu den Wettkampforten einen kleinen Umweg.

      „Hast Du auf Deinen Fahrten daran gedacht, dass Du pädophil bist?“

      „Woher weißt Du das, ja, ich habe in meiner Jugend einmal ein Negativerlebnis mit der Nachbarstochter gehabt, weshalb ich fürchterlichen Krach mit meinen Eltern bekommen habe.“ Es ist aber nie zu sexuellen Annäherungen an die Mädchen gekommen, Peter hat sie sogar anschließend immer auf ihr Zimmer getragen und sie auf ihr Bett gelegt. Peter macht seine Arbeit gut und Herbert Zacher ernennt ihn zu seinem Vorarbeiter.

      „Wie hast Du Dich gefühlt, als Du zum Vorarbeiter befördert worden bist und den Neid Deiner Kollegen heraufbeschworen hast?“

      „Ich glaube, dass das ein ganz normaler Vorgang gewesen ist, an meine Arbeitskollegen habe ich dabei überhaupt nicht gedacht.“ Zwischen Weinlinden und Leopoldsau liegt die Berger Mühle, sie gehört als Liegenschaft zu Leopoldsau und soll, wenn der Pachtvertrag ausgelaufen ist, zu einem Fortbildungszentrum der SPD werden, so der einstimmige Beschluss des Leopoldsauer Stadtrates. Leooldsau ist zutiefst sozialdemokratisch geprägt, während Weinlinden CSU-dominiert ist. Das Vorhaben der Leopoldsauer stößt deshalb bei den Weinlindenern auf erheblichen Widerstand,man will in seiner Nachbarschaft keine „linke Kaderschmiede“ haben, auf keinen Fall. Eines Tages kommt Herbert Zacher zu Peter und bittet ihn, Feuer an die Berger Mühle zu legen, damit die Pläne der Leopoldsauer vorerst zunichte gemacht werden. Herbert Zacher stellt Peter für für das Gelingen des Brandanschlages 10000 Euro Belohnung in Aussicht. Peter überlegt nur eine kurze Zeit, bis er sein Einverständnis gibt und den Brandanschlag penibel vorbereitet. Er erinnert sich an seine Versuche mit selbst hergestelltem Napalm und besorgt sich die dazu nötigen Dinge unter anderem in einem Baumarkt in Ingolstadt.

      „Bist Du Dir nicht im Klaren darüber gewesen, dass zu einer kriminellen Handlung überredet worden bist?“

      „Ich habe daran überhaupt keinen Gedanken verschwendet, ich habe nur im Kopf gehabt, ein Feuer zu entzünden, und der Gedanke hat mich fasziniert.“ Er ist zur Berger Mühle gefahren und hat dort alle Dinge, die er für das Feuer brauchte, abgelegt. Dabei wird er allerdings von Rosi Huber und Hans Diekmann beobachtet, die auf dem Parkplatz der Berger Mühle ein Schäferstündchen halten. Die beiden denken sich aber nichts dabei, dass Peter Globisch dort Kanister und einen Karton mit Kernseife deponiert. Bei dem Feuer wird die gesamte Mühle in Mitleidenschaft gezogen und, was Peter nicht beabsichtigt hat, die behinderte Mutter von Dieter Mertens, dem ehemaligen Pächter, getötet. Auf die Leiche der alten Frau stoßen die Mitarbeiter der Brandursachenerforschung, für sie ist auch der Hergang der Brandlegung schnell klar dargelegt. Rosi Huber stellt Peter Globisch im „Black Rose“,einer angesagten Diskothek in Weinlinden, zur Rede und Peter fühlt sich von ihr überführt. Er sieht seinen einzigen Ausweg darin, Rosi zu töten und macht das auf eine abscheuliche Weise.

      „Warum hast Du Rosi Huber umgebracht?“

      „Sie hat mich beobachtet, wie ich die Utensilien für den Brand bei der Mühle abgelegt habe und dann natürlich schnell geschlossen, dass ich der Brandstifter und Mörder gewesen bin.“ Hans Diekmann, der Redakteur beim Leopoldsauer Anzeiger ist, schreibt einen Artikel über die Berger Mühle und bringt Peter Globischs Tat zur Anzeige. Die Polizei kommt Peter deshalb schnell auf die Schliche und findet Rosis Blut an Peters Hose und auch das Messer, dessen Fund ihn schließlich zur Strecke bringt.

      „Das hat Dir doch klar sein müssen, dass die Polizei Dich kriegt, wenn sie Deine blutverschmierte Hose und auch noch Dein Springmesser findet!“

      „Ich

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