Serva II. Arik Steen

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Serva II - Arik Steen Serva Reihe

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Stärke er die Stadt verteidigt hatte. Es ging nur um den Sieg. Ob der schmutzig war, das war egal. Die Nehataner hatten gewonnen und das war das einzige was zählte. Mit dem Mut der Verzweiflung hatten sich die Pravin gegen die Angreifer gestellt. Eigentlich verdienten sie jeglichen militärischen Respekt. Sie hatten strategisch klug gehandelt und die richtigen militärischen Entscheidungen getroffen. Sie hatten mit dem Mut der Verzweiflung gekämpft und keine Gnade gekannt.

      Der Hauptmann der Garnison lebte noch. Aber er würde hingerichtet werden. Noch am heutigen Tag. Er, der wohl als militärischer Führer mehr taktisches Gefühl und Verständnis bewiesen hatte, als die ganzen führenden Köpfe der Nehataner. Er würde sterben, weil die Nehataner es so wollten. Weil er ein Feind war. Und Mixtli war es ein besonderes Anliegen diesen Mann zu töten. Aus Hass und vor allem aus Wut. Aber insbesondere aus Wut gegenüber sich selbst. Weil er sich dabei ertappte, dass er diesem Mann Respekt und Anerkennung zollte. Die Entscheidungen des Hauptmanns waren alle richtig gewesen, was man von seinen eigenen Entscheidungen nicht behaupten konnte. Zweihundert Mann hatten die Pravin im Endeffekt verloren. Auch wenn noch einige lebten, sie würden bald ihren Kameraden in den Tod folgen. Aber sie hatten sich für ihr eigenes Volk aufgeopfert. Konnte man das bei den Nehatanern auch behaupten? Sage und schreibe vierhundert nehatanische Soldaten hatten ihr Leben verloren. Die Armee der Nehataner war von einst dreitausend auf fast zweitausendfünfhundert Mann geschrumpft. Rechnete man die Verluste bei der ersten und vor allem zweiten Siedlung mit. Das war eine Katastrophe. Fünfzehn Prozent Verlust in ein paar wenigen Tagen. Aber im Moment war das alles egal. Was zählte war der Sieg. Über eine Stadt, die sich mutig verteidigt hatte.

      «Die nächste Stadt wird schwerer einzunehmen sein!», meinte Chantico.

      Mixtli drehte sich um. Er wusste es nicht. Es war schwer zu sagen. Denn hier hatten sie Fehler gemacht, die sie nicht wiederholen durften. Aber der Feldherr hatte recht, was die Theorie anging. Die nächste und letzte größere Stadt hier Küstenstreifen war Lios. Sie war nicht nur größer, sondern vor allem durch einen Schutzwall umgeben. Ja, das war eine größere Herausforderung. Deshalb nickte er: «Ihr habt recht. Aber wir werden dennoch siegen!»

      «Wie viele Soldaten erwarten uns dort?», fragte Chantico.

      «Einer der Pravin hat geplaudert!», erwiderte Mixtli: «Und wir gehen von dreihundert Mann aus!»

      «Wir müssen klüger in unseren Entscheidungen werden!», der Feldherr kickte einen Stein auf dem Boden.

      Mixtli nickte stumm. Auf der einen Seite hatte der Feldherr und Bruder des Königs recht. Auf der anderen Seite hörte man die Kritik heraus. Er, der Feldmarschall musste klüger werden. Der Feldherr und eigentliche Befehlshaber hatte keine einzige Entscheidung getroffen. Da konnte man auch keinen Fehler machen.

      «Wie geht es Euch, Feldherr?», fragte Mixtli und blickte auf die Wunde. Man hatte sie verbunden.

      «Alles in Ordnung. Es war nur ein Streifschuss!»

      «Dafür habt Ihr aber wie ein Mädchen geweint!», dachte sich Mixtli spöttisch. Aber er sprach es natürlich nicht aus, sondern nickte: «Gut! Das ist gut!»

      8

       Außerhalb der Stad Hingston,

       alter Wachturm

      Tamira konnte sich nicht wirklich vorstellen, was die Magd vorhatte. Sie ging hinauf zur Prinzessin. Ihre Arme schmerzten. Der Priester war kein Leichtgewicht.

      «Wo ist die Magd?», fragte Katharina leise.

      «Sie steht unten an der Türe. Ich weiß nicht was sie tut, königliche Hoheit!»

      «Wir sollten Lord Philipp holen!», meinte die Prinzessin: «Er kann sicherlich helfen!»

      «Helfen? Sie werden mich hängen, königliche Hoheit. Ich flehe Euch an, tut das nicht!»

      «Ich werde aussagen. Dass ...», Katharina überlegte: «... dass er mich angegriffen hat!»

      «Man wird mich trotzdem hängen. Ich bin nichts wert, das wisst Ihr so gut wie ich. Ich bin aus der untersten Schicht. Niemand interessiert sich für eine Hofdame. Und erst recht nicht für eine mit einer derartigen Geschichte! Ich bin die Tochter des Mannes, der auf dem Platz der Veteranen aufgeknöpft wurde!»

      Zur gleichen Zeit einige Meter weiter unten kam es zur Wachablösung. Die Magd des Priesters hatte darauf nur gewartet. Sie stand hinter der dicken Türe, die von außen verschlossen war. Aber sie konnte die Stimmen der Männer hören.

      «Gibt es irgendetwas Neues?», fragte einer der beiden wachablösenden Soldaten relativ gelangweilt seine beiden abzulösenden Kameraden.

      «Nein, der Priester ist noch da. Die Magd des Priesters und die Hofdame sind auch gerade hoch. Ansonsten gibt es nichts Neues!»

      «Die Götter allein wissen warum man die Prinzessin ausgerechnet hier draußen in diesem Turm bewacht!», meinte einer der neuen Wachsoldaten.

      «Bewachen ist gut!», schüttelte einer der abzulösenden Soldaten den Kopf: «Ich denke eher, dass man sie wegsperrt!»

      «Aber warum sollte man das tun?»

      «Keine Ahnung. War Anweisung des Priesters! Aber warum der König da nicht widerspricht, es wissen nur die Götter!»

      «Wie auch immer. Es soll nicht mehr eurer Problem sein. Ihr seid hiermit erlöst!»

      «Danke, Kamerad! Dann gehen wir mal zurück zur Stadt!»

      «Gut!», sagte einer der neuen Wachmänner und stellte sich dann vor die schwere hölzerne Türe: «Schönen Feierabend!»

      «Und euch einen hoffentlich ruhigen Dienst!»

      Die Magd war aufgeregt. Ihr Herz pochte wie wild. Sie wusste nicht, ob ihr Plan aufgehen würde. Aber er musste, sonst sah es düster auf.

      «Was ist los?», fragte die Prinzessin.

      «Die Wachen haben nun gewechselt!», meinte die Magd.

      «Und?», Tamira blickte sie nervös: «Was nun?»

      «Wir gehen hinunter. Und fragen nach dem Priester ...»

      «Was?», die Prinzessin schüttelte den Kopf: «Aber er hat den Turm nie verlassen ...»

      «Nun. Das glauben die neuen Wachen zwar, aber sie haben es nicht mit eigenen Augen gesehen!», murmelte die Magd und ging dann die Treppe hinunter. Tamira folgte ihr.

      Die Magd des Priesters klopfte an die schwere Türe. Einer der Soldaten machte auf.

      Sie schaute die beiden neuen Wachsoldaten an: «Wo ist der Priester?»

      «Wir dachten, er wäre oben!», meinte einer der beiden Soldaten: «Wer bist du?»

      Die Magd schaute irritiert: «Ich bin die Magd des Priesters. Und ja, er ist hier. Allerdings ging er vor einer Weile fort um ... ihr wisst schon.»

      «Um was?», fragte der Soldat.

      «Um sein Geschäft zu erledigen!», meinte die Magd: «Er muss doch an euch vorbei gegangen sein ...»

      «Wir sind noch

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