Brut des Bösen. Mark Savage

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Brut des Bösen - Mark Savage

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dem Kirchhof angekommen ließ Pater Rewitt seinen Blick über die Reihe der Gräber schweifen. Beleuchtet durch die roten Grablichter erhielten diese einen gespenstischen Anstrich. Seine Augen benötigten eine Weile, sich an das Dunkel zu gewöhnen, aber nach kurzer Zeit erkannte er immer deutlicher die Umrisse der Denkmäler und Grabsteine. Alles lag still, wie erwartet. Rewitt glaubte an keinen Jungenstreich. Er war überzeugt, dass sie sich umsonst beunruhigten.

      Ryder schritt geradewegs zur Kapelle, umrundete sie einige Male, bevor er sie betrat. Der Priester folgte ihm nicht, sondern begab sich zur Leichenhalle. Auch hier lag alles so ruhig und friedlich, wie man es erwartete. Prüfend legte er die Hand auf den Türgriff, um festzustellen, dass diese nach wie vor verschlossen war.

      Ryder gesellte sich zu ihm und zuckte mit den Achseln.

      »Entweder halten die Geister der Verstorbenen uns zum Narren, oder wir beide werden ganz einfach alt.«

      Rewitt schmunzelte. Er selbst wirkte um einige Jahre jünger als Ryder, obwohl sie nur wenig auseinander lagen. Sein Äußeres glich schon fast einem Hollywoodstar der alten Schule. Man dachte sofort an Gregory Peck in reiferen Jahren, die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen. Die buschigen Augenbrauen bestätigten dieses Bild ein weiteres Mal. Seine Gesichtszüge wirkten streng, aber sympathisch. Das krasse Gegenteil hierzu der Totengräber, dessen Cordhose seit Monaten um die dürren Beine schlapperte. Die schwarze Jacke wurde nur von einem einzigen Knopf und jeder Menge Schmutz zusammengehalten. Sein Aussehen unterschied sich kaum von der seiner schweigsamen Kundschaft. Der dürre Kopf wirkte regelrecht skelettiert, die Knochen traten in dem hageren Gesicht markant hervor. Kleine Äuglein undefinierbarer Farbe, ein gebrochenes Nasenbein und kaum vorhandene Lippen verliehen ihm genau jenes Aussehen, das man von einem Manne seines Berufsstandes erwartete. Ein Maskenbildner für Horrorfilme würde an ihm wahre Freude haben, da es kaum etwas zum maskenbildern gab. Es fehlte lediglich ein großer Zylinder auf dem Kopf, um das Bild abzurunden. Beide Männer überschritten jedoch bereits die Sechzigergrenze, und eine merkwürdige Art von Freundschaft verband sie trotz dieser äußerlichen Gegensätze.

      »Lassen Sie die Geister aus dem Spiel, Ryder, und geben wir zu, dass wir uns zumindest in der Ursache des Geräusches getäuscht haben.«

      »Haben Sie schon an der Rückseite nachgesehen, Pater?«, fragte Ryder, der soeben eine Runde um die Leichenhalle antrat.

      »Nein, aber ich halte es auch gar nicht mehr für nötig. Ich lade Sie noch zu einem Glas Rotwein ein und dann gehen Sie nach Hause zu Ihrer Frau. Wenn Sie so sind, wie Sie vorhin damit prahlen wollten, dann wird sie Sie sicher schon mit Sehnsucht erwarten.«

      Ryder gab keine Antwort und Rewitt überlegte sich, ob es nicht besser wäre, doch einmal nachzusehen. Da kam der Totengräber schon um die Ecke.

      Mit einem seltsamen Glitzern in den Augen blieb er vor dem Geistlichen stehen.

      »Erstens, Pater, hasse ich Rotwein wie die Pest, da ich Whisky-Fan bin. Zweitens schläft meine Alte jetzt schon tief und fest und sägt dabei einen ganzen Wald zunichte. Und drittens haben wir beide jetzt andere Sorgen, als uns irgendwelchen irdischen Lastern hinzugeben, weil irgend ein verfluchter Mistkerl ein Loch, so groß wie der Arsch meiner Alten, in das Fenster auf der Rückseite geschlagen hat.«

      Für einen Moment starrte ihn der Pater verwundert an, um daraufhin einen Schlüsselbund aus seinem Priestergewand zu nesteln. Ungeduldig probierte er die verschiedenen Schlüssel aus. Er konnte sich einfach nicht den richtigen merken, ein Umstand, der ihn zwar stets verärgerte, sich aber wohl nie ändern würde.

      »Okay, irgendjemand hat sich einen dummen Scherz erlaubt«, erwiderte er, während er schon zum zehnten Male denselben Schlüssel probierte. »Das gibt Ihnen aber noch lange nicht das Recht, ausfällige Reden in Bezug Ihrer Frau Gemahlin zu führen. Ich glaube, wir beide müssen mal ein ernstes Wort miteinander reden. Ah, da ist der verd ..., Gott vergib mir, der gesuchte Schlüssel.«

      Doch bevor er die Türe öffnete, zog ihn Ryder sanft aber bestimmt zurück.

      »Was soll das, Ryder? Haben Sie etwas zu verbergen?«

      »Das wohl nicht, Hochwürden, aber ich möchte nicht, dass Sie mir einfach in Ohnmacht fallen, wenn Sie sehen, was ich gesehen habe.«

      »Was soll das heißen?«, fragte der Pater. »Was können Sie schon gesehen haben, außer den beiden armen Geschöpfen da drinnen. Sind Sie etwa aufgestanden und davongelaufen? Halten Sie mich nicht zum Narren, Ryder, jeder Spaß hat irgendwo ein Ende.«

      Entschlossen öffnete der Pater die Tür zur Leichenhalle und betätigte den Lichtschalter. Sein Blick traf zuerst die zerborstene Scheibe, dann die beiden Särge.

      Entsetzt erstarrte der Priester.

      »Ryder, um Gottes willen, was ist hier geschehen?«

      Ryder, der hinter Rewitt den Raum betrat, schüttelte nur mit dem Kopf.

      »Ich habe keine Ahnung, Pater. Ich bin ein Freund des schwarzen Humors, schon immer gewesen, aber das hier ist, wenn es ein Scherz sein soll, verdammt noch mal nicht lustig.«

      Ratlos standen die beiden Männer um zwei unbesetzte Särge.

      Die Leichen waren verschwunden.

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