Die Kinder Paxias (Leseprobe XXL). Laura Feder

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Die Kinder Paxias (Leseprobe XXL) - Laura Feder

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      „Iain.“ Janos näherte sich ihm mit einem Zettel in der Hand.

      Er verdrehte die Augen. „Was willst du, Janos? Ich hoffe, du verlangst keine weiteren Absurditäten von mir, sonst sehe ich mich gezwungen, einen neuen Berater zu suchen.“

      Dieser zuckte ein wenig zusammen angesichts der drohenden Worte, aber er reichte dennoch dem jungen Mann den Zettel. Eine Liste, wie Iain mit prüfendem Blick feststellte. „Was soll ich damit?“

      Der Berater beugte sich mit einem verschwörerischen Lächeln vor. „Da dieses … Wesen Euch Eures Schlafplatzes beraubt hat, habe ich mir erlaubt eine Liste der jungen Damen zusammenzustellen, die gern bereit wären den ihren mit Euch zu teilen.“

      Die Tür wurde Janos vor der Nase zugeschlagen.

      Kapitel 2

      Sie kämpfte gegen die Leere in ihrem Kopf an, versuchte dem traumähnlichen Zustand, der ihre Sinne gefangen hielt, sie regelrecht zu lähmen schien, zu entkommen.

      Irgendetwas oder irgendjemand hielt sie in einem Bann, doch sie vermochte weder Angst noch Wut zu spüren.

      Es musste ein machtvoller Zauber sein, der sie sogar ihrer elementarsten Gefühle beraubt – sie in ein Nichts gestoßen hatte, mit Körper, Herz und Seele.

      Vielleicht war dies ja der Tod, und sie befand sich an einem Übergangsort, bis Paxia sie wieder in sich aufnahm, sie wieder ein Teil des Ganzen wurde, bevor die Reise des individuellen Lebens abermals ihren Kreislauf nahm und sie einer neuen Herausforderung entgegenblicken ließ.

      Eine Realität, die nahezu ihre Akzeptanz erlangt hatte, als ein Strahl hellen Lichtes den Schleier über ihrem Bewusstsein durchschnitt und sein wohltuendes Zerstörungswerk begann.

      Sie spürte ihren Verstand die Herrschaft zurückgewinnen, allem voran mit der Erkenntnis: Sie war unsterblich.

      Die Unsinnigkeit ihrer ersten Vermutung überwältigte sie fast und brachte ihr gleichermaßen ihre Willenskraft zurück, die nun gemeinsam mit ihrem Verstand den Kampf um ihr Bewusstsein verstärkt aufnahm.

      Mühsam versuchte sie sich zu konzentrieren.

      Da sie nicht tot sein konnte, in welch seltsamem Zustand befand sie sich dann?

      Und wo befand sie sich?

      Und vor allem – wie war sie hierher gekommen?

      War sie überhaupt auf Paxia?

      Konnte es sein, dass dem Ältesten ein schrecklicher Fehler bei der Aktivierung des Transferturms unterlaufen war?

      Oder waren die bösen Mächte, die das Unglück ihres Volkes verursacht hatten, so stark, auch Paxia selbst verschlungen zu haben, und sie war nun ebenfalls eine Gefangene?

      Existierte Paxia womöglich gar nicht mehr?

      Existierte sie selbst dann auch nicht mehr?

      Konnte die Macht eines fremden Wesens solche Ausmaße annehmen, so überwältigend sein?

      Nein, das konnte nicht sein – sie spürte es tief in ihrem Innern. Wo auch immer sie war, das pulsierende Leben Paxias umgab sie sicher und beständig – sogar wesentlich intensiver als in ihrer Heimat.

      Ihre Sorge war zu sehr von wachsender Panik beherrscht gewesen, hatte ihre Gedanken auf absurde Wege geleitet, die sie mit ruhigen Überlegungen nie beschritten hätte.

      Sie hatte ein weiteres Mal zu viel ihre Emotionen über den Verstand siegen lassen – angesichts ihrer Situation verständlich, aber nicht entschuldbar für eine Gelehrte der Sternwächter.

      Mit dieser Erkenntnis kehrte ihr Bewusstsein endgültig zurück. Es war, als erwachte sie aus einer Art tiefer Ohnmacht.

      Wärme umgab sie, und sie konnte etwas hören, das man ihr oft als das Flackern von Feuer beschrieben hatte. Dazu das leise Knistern der brennenden Holzscheite und die seidige Weichheit, in die sie gebettet lag. Es vermittelte Geborgenheit und ein gewisses Maß an Sicherheit.

      Vorsichtig horchte sie in sich hinein, doch zu ihrer Erleichterung, wie auch zu ihrem Erstaunen, verspürte sie keinerlei Schmerz. Dabei war sie sicher, nach dem Transfer mitten im Auge eines Tornados gelandet zu sein.

      Dieser hatte sie jedoch gewiss nicht in ein weiches Bett gelegt und unnötigerweise zugedeckt, wo sie Kälte als solche doch gar nicht empfinden konnte.

      Mühsam sammelte sie ihre Gedanken und versuchte sich ganz auf ihre Erinnerungen seit dem Transfer zu konzentrieren. Doch jedes Mal, wenn sich ein Bild vor ihrem inneren Auge zusammenzufügen schien, verschwamm alles gleich wieder in dem milchigen Dunst eines Nebels, der diesen Teil ihrer Vergangenheit verschlang.

      In jeder anderen Situation hätte sie längst die Nerven verloren. Doch die Atmosphäre um sie herum ließ nicht zu, dass ihr ihre Ruhe genommen wurde.

      Nichts davon erschreckte sie.

      Nichts beunruhigte sie …

      Bis sie bemerkte, dass sie nicht allein war.

      Ein leises Rascheln von Stoff, nicht weit entfernt, ließ sie keuchend einatmen – einen Schrei mit aller Kraft zurückhaltend. Sie wollte aus dem Bett springen und sich dem Anwesenden oder sogar den Anwesenden stellen, sich verteidigen, solange sie es vermochte. Vielleicht würde die Tatsache, dass man sie nicht töten konnte, die Fremden dazu bewegen, sie gehen zu lassen. Aus Angst.

      Sie konnte sich nicht rühren – ihr Körper war vollkommen gelähmt. Nicht einmal ihre Augen wollten ihr gehorchen und sich öffnen.

      Panik machte sich in ihr breit, wie bei einem Tier, das man in die Falle gelockt hatte.

      Am liebsten hätte sie wild um sich geschlagen, diese absolute Hilflosigkeit trieb sie an den Rand des Wahnsinns. In ihrem Kopf überschlugen sich Gedankenfetzen, ohne Ordnung, ohne Ziel.

      Schließlich erfüllte leidenschaftliche Mordlust auf diejenigen, die ihr das angetan hatten, ihr ganzes Sein. Ihre Energie erwachte und verhalf ihr endlich dazu, mit auftosender Kraft die Augen zu öffnen. Eine einfache Handlung, die sie nun an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit brachte.

      Das Feuer war weiter weg, als sie vermutet hatte. Ganz am Ende des Raumes konnte man ein schwaches Leuchten entdecken, wahrscheinlich befand sich dort ein Kamin. Ihr Blick glitt suchend weiter. Auch in der Dunkelheit hatte sie keine Schwierigkeit, jede Einzelheit zu erkennen. Das Zimmer war sehr groß, mit mehreren riesigen Fenstern in den rohen Steinwänden, die sicher für eine fast unbegrenzte Aussicht konstruiert worden waren.

      Oder unbegrenzte Kontrolle?

      Eine These, mit der sie sich bei Gelegenheit befassen würde.

      Ein großer polierter Holzschrank und eine Sitzgruppe entgingen ihrer Aufmerksamkeit ebensowenig, aber da auch sie nicht dem Ziel ihrer Suche entsprachen, schenkte sie ihnen keine weitere Beachtung.

      Es war anstrengend, aber es gelang ihr, den Kopf ein wenig zu drehen, so dass sie zu ihrer Linken endlich die Ursache des Raschelns erblickte.

      Ihre Panik ließ

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