re:publica Reader 2013 – Tag 3. Группа авторов

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EU und fördert damit Start-ups und engagierte Bürger, die sich mit Stadtentwicklung beschäftigen wollen. Konkreter zeigt auch Carles Ferreiro in The New Open Cities Challenge – managing large tourism flows mit drei Beispielen die Erfolge von Open Cities. Mit App-Design-Wettbewerben hat das Projekt erfolgreich gegen eine verkehrsverstopfte Kairoer Innenstadt gewirkt, ein Meldesystem für kaputte sanitäre Anlagen in Bangladesh etabliert und die Jobsuche in Großstädten mit einer App für Bewerbungstraining im Team erleichtert.

      Noch erfolgreicher gestaltet man städtisches Zusammenleben außerdem mit Open Data – da ist sich Katalin Gallyas sicher. How Cities can foster Innovation with Apps and Open Data lautet ihr Thema in Workshop 1. Die Initiative „I Amsterdam“ fördert Open Workspaces, Living Labs – also das Austesten von Lebensformen, in denen sich Bürger mit oder ohne Behinderungen oder mit speziellen Bedürfnissen in städtischen Wohnformen zusammenfinden – und App-Wettbewerbe. Eine mobile Anwendung für Touristen führt Besucher der Grachtenstadt in abgelegenere Straßen und Viertel der Stadt, um ihnen einen vielseitigen Eindruck zu bieten und die überfüllte Innenstadt zu entlasten. Die größte Herausforderung für solche Open Innovation-Konzepte sei es, namhafte Politiker für die Projekte zu begeistern und das Prinzip Open Data, Crowdfunding und Co-Working in die Governance-Prozesse von Städten einzubetten, so Gallyas. In den vergangenen drei Jahren seit dem Start von „I Amsterdam“ habe man aber schon viel erreicht, so die Stadtberaterin, die wie Ferreiro und Almirall die Idee Open Cities lebt und gestaltet. Das von der EU unterstützte Projekt zur smarten Gestaltung von Städten mithilfe von Open Data geht Entwicklern mit praktischen Tipps zur Hand.

      Im Workshop Fueling your App with dynamic Open Data zeigt Sergi Martinez, Co-Gründer der Catdroid (Catalonian Android Community), wie Programmierer und Webdesigner öffentliche, städtische und Bürgerdaten nutzen können, um neue Innovative Web-Anwendungen zu basteln.Teilnehmer des Projekts Open Cities – bis heute Amsterdam, Barcelona, Berlin, Helsinki, Paris, Rom und Bologna – stellen Informationen zu Bildung, Demografie, politischen Entscheidungsprozessen, Tourismus und Transport zur Verfügung. Welche Möglichkeiten Open-City-Start-ups ihren Usern damit in Zukunft ermöglichen, wird mit Spannung erwartet. In deutschen Open-Data-Städten wie Hamburg, München, Wuppertal oder Neubrandenburg kann man zum Beispiel prüfen, wieviele Bewohner zwei Hunde halten, einen Nebenwohnsitz haben oder wieviele Wohnungen leerstehen. Das muss nicht innovationsfördernd sein. Trotzdem gut zu wissen, dass zwischen Stadtbewohnern und Stadtverwaltungen die Info-Barrieren fallen. Kein ewiger Papierkram, keine Geheimnisse. So werden Städter zu Stadtplanern, auf dem Weg zur Stadt als offenem Diskussionsraum für alle.

      Business & Innovation

      Vom Dienstleister zum Ökosystem

      Die New Open Cities Challenge: Managing large tourism flows macht's möglich: Scheinbar unvermeidbare Großstadtprobleme wie verstopfte Straßen, Wasserversorgung und Arbeitslosigkeit schrumpfen zu bunten Puzzleteilen, die man nur richtig anordnen und verknüpfen muss. Zum Beispiel mit Apps. Die größte Inspirationsquelle dabei: Ein Korallenriff.

      Speaker: Carles Ferreiro

      Autor: Lisa Böttinger

      Carles Ferreiro sucht: Probleme. „Erst durch Herausforderungen entstehen Möglichkeiten“, sagt der Querdenker, der sich für das Projekt Open Cities der EU engagiert. Die Plattform sieht sich nicht als rechte Hand der Regierungen und Rathäuser, sondern will mithilfe möglichst vieler kluger und innovativer Köpfe den Alltag von Städtern erleichtern. Wie können Städte effektiv und ökologisch mit Touristenströmen umgehen? Um diese Frage zu beantworten, hat Open Cities einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Er funktioniert nach dem Prinzip, das Ferreiro „Open Innovation 2.0“ nennt. Was heißt das? Nehmen wir an: Die Stadt Kairo will ihr Verkehrssystem flüssiger machen. Ein traditioneller Lösungsansatz wäre also: Baut bessere und breitere Straßen, setzt größere Busse ein und fördert öffentlichen Nahverkehr. Das umzusetzen funktioniert nur Top-Down, kostet viel Steuergeld und liefert am Ende eine konkurrenzlose Lösung. Wenn die sich nicht bewährt, gibt es keine Alternativen, viele Ressourcen sind dafür draufgegangen. „Open Innovation 1.0“ kann man sich hingegen vorstellen wie einen löchrigen Trichter: Es gibt klare Zielvorstellungen, aber nicht nur eine Stoßrichtung, in die das Problem angegangen wird. Es gibt mehrere Konkurrenten, die sich mit dem Thema beschäftigen – die Entwicklung dauert aber immer noch relativ lang, wenige verschiedene Lösungsvorschläge sind das Ergebnis. Besser wäre es doch, das Verkehrsproblem nach dem Prinzip Bottom-Up anzugehen, also die Leute – Händler, Krankenwagenfahrer, Studenten – zu fragen, die sich jeden Tag auf der Straße bewegen. Und zwar möglichst viele von ihnen.

      Je mehr Leute in eine Richtung nachdenken, desto vielfältiger die Perspektiven, desto schneller der Entwicklungsprozess und vor allem: desto größer die Motivation, sich dann an den selbst entwickelten Lösungen zu orientieren. In Teams nahmen 350 Entwickler und ebensolche Leute von der Straße 2012 am Wettbewerb „Solve Cairo's Traffic Problem“ teil. 35 Ideen für mobile Apps wurden eingereicht, die Teams von Mentoren beraten und am Ende 25 Projekte dem Stadtrat vorgestellt. Dessen Lieblingsinnovation, die sich nun tausende Kairoer auf ihre Smartphones laden, war „Beliaa“, eine mobile Anwendung für Pannenhilfe. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass die Straßen vor allem so verstopft sind, weil von den ohnehin schon zu vielen Autos viele ständig liegenbleiben. Kann der Cousin dann nicht mal eben vorbeikommen und Abschlepphilfe leisten, schert sich keiner um die Panne – der Verkehr stockt.

      Zurück zum Tourismus. Ein Problem muss in seine Kleinteile zerlegt werden, damit die Leute Anreiz verspüren, sich über ein Teilproblem Gedanken zu machen. Und wie löst man heute die kleinen Probleme des Alltags? Mit einer App. Denkanreize, womit sich die kleinen mobilen Helfer beschäftigen könnten, gibt Open Cities zur Genüge: Wie können Einheimische und Touristen besser harmonieren und voneinander profitieren? Nicht jeder Tourist in Prag möchte nur tschechisches Bier probieren, vielleicht liebt er Flohmärkte – wie also schneiden wir den Urlaub auf seine individuellen Bedürfnisse zu? Ferreiro vergleicht diese Strategie mit einem Ökosystem wie im Korallenriff: „Es ist ein Leben und Sterben; was sich bewährt, wächst, was nicht, macht Platz für neue Ideen“, so der Entwickler.

      Carles Ferreiro lädt alle Innovatoren und Neudenker zur neuen Open Cities Challenge für Tourismus in europäischen Städten ein, die am 13. Mai 2013 ins Leben gerufen wird. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Jedes Problem ist eine neue Vision, die schon bald irgendwo zwischen Berlin und Bologna Realität wird.

      Science & Technology

      Science & Technology: Spielzeug für Reiche, Spielzeug für Süchtige, Spielzeug für Künstler

      Revolutionieren 3D-Drucker unsere Rolle als Konsument? Was gibt es schöneres als eine E-Zigarette? Warum sollte es nicht möglich sein, seinen persönlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen? Diese Fragen und noch ein paar mehr hat Tag drei der re:publica beantwortet.

      Autor: Angela Gruber

      Dampfmaschine, Eisenbahn, Computer – 3D-Drucker? Peter Troxler stellte am letzten Tag der re:publica die Frage, ob das neue Druckgerät die logische Fortsetzung dieser Reihe an bahnbrechenden Erfindungen ist: „3D-Printing: (How) can we make it a third industrial revolution?“ Die erforderliche Technologie des dreidimensionalen Druckens, so Wissenschaftler Troxler, sei nicht neu. Es gebe sie schon über 20 Jahre. Nichtsdestotrotz haften dem Konzept immer noch einige Probleme an: Die Geräte für den Heimgebrauch, die jüngst auf den Markt kamen, sind immer noch relativ teuer und langsam. Und dann ist da noch eine ganz grundsätzliche Frage: Wollen die Menschen überhaupt zu ihrem eigenen Produzenten werden und Dinge selbst machen? Oder ist es ihnen nicht doch lieber, in der Rolle des Konsumenten zu bleiben? „Im Moment sind die Drucker noch Spielzeug für Reiche. Die Folge der zweiten industriellen Revolution ist, dass wir Konsumenten

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