Pingo, Pongo und der starke Heinrich. Helmut Höfling

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Pingo, Pongo und der starke Heinrich - Helmut Höfling страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Pingo, Pongo und der starke Heinrich - Helmut Höfling

Скачать книгу

das war wirklich eine ganz tolle Sache! Unheimlich war nur daran, wie die Menschen die Tiere anstarrten, vor allem Pingo und Pongo.

      „Ihr müsst euch nichts daraus machen“, sagte der starke Heinrich, der ihre Gedanken erraten hatte. „Pinguine in der Straßenbahn gibt es nun mal nicht alle Tage. An mich haben sich die Menschen mit der Zeit schon gewöhnt.“

      Als die Straßenbahn an der vierten Haltestelle hielt, stiegen Pingo, Pongo und der starke Heinrich aus. Von da aus brauchten sie nur die Straße zu überqueren, um zu dem Fischladen zu kommen, wohin der Hund seine Freunde hatte führen wollen.

      So einfach geht es nicht!

      Im Fischladen erlebten sie eine Überraschung. Als nämlich die beiden Pinguine die vielen verlockenden Fische erblickten, stürzten sie sich gleich heißhungrig darauf. Sie konnten ja nicht wissen, dass man sich die Fische in einem Laden nicht so einfach in den Schnabel stopfen durfte wie im Meer. Und der starke Heinrich hatte vergessen, ihnen zu sagen, dass er erst den Fischhändler um einige Abfälle bitten wollte.

      Der Händler kam erbost hinter seine Theke hervor und rief einen Polizisten.

      Mit Riesenschritten eilte der Polizist herbei. Nur mühevoll konnte er sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnen, die sich vor dem Laden zusammendrängte.

      Noch ehe Pingo und Pongo wussten, was eigentlich los war, hatte der Polizist ihnen schon die Flossen mit einer Kette zusammengebunden. Pingo blieb vor Schreck ein Hering im Hals stecken. Aber der erboste Händler packte den Hering am Schwanz und zog ihn wieder heraus.

      Der Polizeiwagen stand schon vor der Tür. Die gaffende Menge der Neugierigen war inzwischen noch größer geworden. Die Leute reckten sich fast den Hals aus, um die Fischdiebe zu sehen, die da von der Polizei abgeführt wurden.

      Nicht gerade sanft schubsten die Polizisten die Pinguine in den Wagen und machten die Tür fest zu. Der Schutzmann, der sie gefangen genommen hatte, setzte sich zwischen sie und hielt die Enden der Kette fest, mit der Pingo und Pongo gefesselt waren. Eine Flucht war unmöglich.

      Doch warum sollten Pingo und Pongo auch fliehen? Sie hatten ja keine Ahnung, was mit ihnen geschehen würde. Sie wunderten sich nur, als plötzlich der Motor losratterte und der Wagen davonbrauste. Das war ihre erste Autofahrt, und sie fanden sie noch schöner als die Fahrt mit der Straßenbahn.

      Seltsam war nur, dass der starke Heinrich nicht auch mit ihnen fuhr. Wo steckte er überhaupt?

      Der Hund im Heringsfass

      Nun, um den starken Heinrich zu suchen, müssen wir wieder zum Fischladen zurückkehren. Hier war der starke Heinrich in ein Heringsfass gesprungen, als der Schutzmann kam, um Pingo und Pongo zu verhaften. Deswegen darf niemand denken, der starke Heinrich sei ein Angsthase. Im Gegenteil! Vor jedem anderen hätte er seine Freunde verteidigt. Nur vor der Polizei war es besser, sich aus dem Staub zu machen. Denn im Augenblick konnte er den beiden Pinguinen doch nicht helfen.

      Als der Polizist Pingo und Pongo abführte und niemand mehr im Laden zurückblieb, hatte der starke Heinrich sein Versteck verlassen. Keiner beobachtete ihn, wie er mit eingeklemmtem Schwanz zur Tür hinausschlich. Er hätte ja zu jedem der Männer und Frauen gehören können.

      Am liebsten wäre er den Polizisten an den Kragen gesprungen, als er sah, wie sie Pingo und Pongo in den Wagen hineinschubsten. Doch was hätte das genutzt? Er wäre ganz gewiss auch gefangen genommen worden. Und dann wäre es für alle schwerer gewesen, wieder freizukommen. Denn befreien wollte er seine Freunde auf jeden Fall!

      Zunächst jedoch ärgerte sich der starke Heinrich gründlich über sich selbst. Wie hatte er nur die beiden Pinguine in den Fischladen mitnehmen können, ohne ihnen vorher zu erklären, wie sie sich dort zu benehmen hatten!

      Der starke Heinrich konnte sich in diesem Augenblick selbst nicht riechen. Aber das rührte wohl mehr von der Heringsbrühe her, die von seinem Schwanz auf die Straße tropfte, und von den Fischschuppen an seinem Körper.

      Deshalb lief der starke Heinrich zum Fluss hinunter und plantschte im Wasser umher, als habe er sich schon seit Jahren nicht mehr gewaschen.

      Nach einer Weile glaubte er, sauber zu sein, und kletterte ans Ufer. Dort schüttelte er sein Fell, dass die Tropfen in alle Richtungen spritzten.

      Dann schnüffelte er an seinem Schwanz herum. Der Heringsgeruch war immer noch nicht weg. Aber ein Hund, der nach gesalzenen Heringen stinkt, ist ebenso unmöglich wie ein Rollmops, der nach faulen Eiern riecht.

      Also setzte sich der starke Heinrich ans Ufer und ließ seinen Stummelschwanz ins Wasser hängen.

      Das ging eine Zeitlang gut, bis die Fische im Fluss den Schwanz mit einem fetten Wurm verwechselten und gierig nach ihm schnappten. Als sich nun ein besonders dreister Fisch in der Schwanzspitze festbiss, da sprang der starke Heinrich jaulend hoch und schleuderte den Frechdachs in hohem Bogen durch die Luft.

      Entsetzt klatschte der Fisch wieder ins Wasser, während der starke Heinrich die Treppe an der Kaimauer hinaufsprang. Dabei hatte er es so eilig, dass er gleich drei Stufen auf einmal nahm.

      Wo stecken Pingo und Pongo?

      Vielleicht war es gut, dass der Fisch den starken Heinrich in den Schwanz gebissen hatte. Sonst hätte er ihn noch stundenlang ins Wasser baumeln lassen. Jetzt aber machte er sich gleich auf die Suche nach Pingo und Pongo.

      Zuerst blickte der starke Heinrich durchs Fenster des Polizeireviers, um festzustellen, ob seine Freunde vielleicht gerade vernommen wurden. Aber er sah dort nur einen Polizisten sitzen, der sein Butterbrot aß.

      Ob Pingo und Pongo schon im Gefängnis steckten?

      Das war der nächste Ort, wohin der Hund lief. Aber obwohl er durch die Eisengitter in alle Zellen spähte, fand er die Pinguine nicht.

      Jetzt blieb nur noch eines übrig: der Zoo, wo Kängurus, Zebras, Elefanten und andere Tiere lebten. Entschlossen marschierte der starke Heinrich hinein. Er drückte sich ganz dicht an der Kasse vorbei, so dass ihn der Mann darin nicht sehen konnte.

      Und richtig! Hier im Zoo fand der Hund seine beiden Freunde in einem Gehege.

      „Da seid ihr ja endlich!“, schnaufte er.

      „Der starke Heinrich!“, jubelten die Pinguine und drängten sich freudig ans Gitter.

      „Au-wau-wau! Ich habe euch überall gesucht. Es war gar nicht so einfach, euch hier im Zoo zu finden.“

      „Warum sind wir denn eigentlich hier?“, wollte Pingo wissen.

      „Damit die Menschen euch bestaunen können.“

      Verständnislos schüttelte Pongo den Kopf. „Das können sie doch auch, wenn wir frei umherlaufen.“

      „Eigentlich ja, aber ich glaube, sie haben Angst vor euch.“

      „Das finde ich ungerecht“, meinte Pingo. „Wir sperren die Menschen doch auch nicht ein.“

      „Au-wau-wau! Redet nicht so lange, Freunde! Ich bin nicht hierhergekommen, um mit euch nur ein Schwätzchen über die Menschen zu halten. Wenn ihr länger in eurem Gefängnis bleiben wollt, so ist das allerdings eure Sache. Wollt ihr jedoch so frei herumlaufen

Скачать книгу