Hilflos im Orient - Der Sittenpolizei ausgeliefert!. Aslan Eden
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Er bekam wohl einen Steifen, aber mehr als ein langweiliger Fick in der Missionsstellung war nie drin. Das konnte doch längst nicht alles gewesen sein? Es musste doch noch mehr geben?
Irgendetwas musste doch ihre große Sehnsucht und ihr Verlangen stillen können? Sie wollte doch hemmungslos sein, aber mit Jack, da lief alles so nüchtern ab. Rein und raus, das wars.
Manchmal spürte sie gar nicht, dass er bereits in ihr steckte? War sie vielleicht nicht normal? Aber, wenn sie es sich selbst machte, bekam sie doch auch einen Orgasmus – nur hatte sie dann ganz andere Fantasien.
Aber darüber mit Jack zu sprechen, das traute sie sich nicht. Er würde sicher nicht verstehen, dass sie davon träumte, von mehreren Männern gleichzeitig hart rann genommen zu werden. Und er würde sicher auch nicht verstehen, dass die Vorstellung gefesselt und gepeitscht zu werden, sie unendlich geil machte.
Auf leisen Sohlen kam sie wieder ins Schlafzimmer und legte sich wieder zu ihm ins Bett. Sie wartete einen Moment und als er sich nicht regte, machte sie es sich selbst. Am nächsten Morgen beim Frühstück eröffnete sie ihm schnippisch, dass sie die Flugreise nach Marrakesch alleine antreten wollte.
»Reisende soll man nicht aufhalten«, antworte Jack gleichgültig und vergrub sein Gesicht wieder hinter dem Wirtschaftsteil der Tageszeitung. Lena kochte vor Wut. »Wann gedenkst du denn zu fliegen?«, fragte er nach ein paar Minuten des Schweigens.
»Sobald es mir möglich ist. Ich muss nur noch einen passenden Flug finden«, antwortete sie. »Habe ich dir irgendetwas getan?«, fragte Jack jetzt genervt und legte die Zeitung zur Seite.
Lena fiel auf, wie geschniegelt er so früh am Morgen schon wieder aussah. »Ein richtiger Lackaffe«, dachte sie gehässig. Sie warf trotzig ihre roten Haare nach hinten und lief hinter die offene Küchenzeile, um sich einen O-Saft zu pressen – für gewöhnlich ihre einzige Mahlzeit zum Frühstück neben einer Tasse Kaffee.
Eine Antwort blieb sie ihm schuldig. Jack seufzte hörbar. »Ich muss noch mal ins Büro. Kann spät werden«, knurrte er ihr beleidigt zu.
Noch ehe sie antworten konnte, knallte die Tür hinter ihm ins Schloss. »Dann nicht«, murmelte Lena. Sie hatte, diese ständigen Reibereien so satt. Sie lief zum Schreibtisch hinüber, klappte den Laptop auf und suchte nach einem passenden Flug in ihr Urlaubsparadies.
Nachdem sie fündig geworden war, telefonierte sie noch rasch mit ihrer Tante in Marrakesch. »Wunderbar Kind!«, rief ihre Tante hoch erfreut aus. »Sicher kommt dein Verlobter auch mit.«
Lena räusperte sich. »Nein, er hat zu viele Termine.«
Die Tante am anderen Ende seufzte: »Ach wie Schade Kind, aber egal, dann machen wir beide uns eine schöne Zeit. Wann gedenkst du denn zu kommen?«
»In zwei Tagen.«
»Schon so bald?«
In der Leitung blieb es für einen Moment still. »Ist es dir nicht recht, Tante?«, fragte Lena etwas verunsichert.
»Nein, nein, alles prima«, versicherte die Tante lachend und sagte noch, bevor sie auflegte: »Ich veranlasse, dass dich jemand standesgemäß von Flugplatz abholt.«
Lena schlenderte ins Ankleidezimmer hinüber und legte sich schon einige Kleidungsstücke zurecht, die sie mitnehmen wollte. Innerlich freute sie sich schon auf Jacks dummes Gesicht, wenn er am Abend erfährt, dass sie bereits in zwei Tagen fliegt und auch vor hat, ganze vier Wochen in Marokko zu bleiben.
Sie war sich sicher, dass er vor Wut platzen wird und sie dann anfleht, doch bei ihm zu bleiben. Aber da hatte sie falsch gedacht.
Ihr Verlobter zuckte nur gleichgültig mit den Achseln und wünschte ihr eine gute Reise, bevor er ins Bett ging. An den darauf folgenden Tagen bekam sie ihn kaum zu Gesicht.
Er war früher als sonst weg und kam erst viel später, als sonst nach Hause. Am Tag ihrer Abreise fand sie einen Zettel vor, auf dem stand: »Viel Spaß! Schatz.«
Lena zerknüllte den Zettel. Den Spaß würde sie haben – ganz bestimmt sogar.
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