Im Sturzflug nach Merkwürdistan. Frank Sommer
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Frank Sommer
Im Sturzflug nach Merkwürdistan
Fliegerwahn(sinn) und schräge Reisebegegnungen
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Inhaltsverzeichnis
Früh übt sich: den Zivildienst zum Flugticket gemacht
Henry als Drogenkurier – die Urkatastrophe
Rhodos: Du kommscht hier ned rein!
Fliegen per Anhalter oder der Freak vom Bahnhof Zoo
Partybekanntschaften und Chauffeurabenteuer
Das Problem mit dem Nachhauseweg
N wie Nordpol, Nachtzug oder nutzloser Nonsens
Japanische Zentimetermaß-Folter trifft chinesische Verwirrung
Liegt es in der Familie – oder an der Familie?
Reisen skurril: die kleinen Besonderheiten
Interkulturelle Bärenfallen: wahre Herausforderungen des Reisens
Renn um dein Leben: Sicherheit unterwegs
Acai mit Krokant: Theodor dreht durch
Fliegendes Schnitzel „Well done bis knusprig“
Löchrige Straßen, Guaven und Bier
Kava und Basket blong titi oder ganz schön weit weg!
Flugplantücken: zu spät, zurück verpasst
Nordkorea: Wie schon der große Führer sagte...
Widmung
Meiner Familie
Einleitung
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich im Grundschulalter in so mancher Sommernacht wach in meinem Bett lag und durchs offene Fenster ganz leise die Motoren hochfliegender Langstreckenflugzeuge gehört habe. „Da oben in den Flugzeugen sitzen die glücklichsten Menschen der Welt“, dachte ich mir. Die haben doch tatsächlich das Privileg, in Flugzeugen sitzen und sich die nächtliche Welt von oben anschauen zu dürfen, aber ich musste hier unten in meinem Bett versuchen, Schäfchen zu zählen. Ein grober Irrtum, Kinder sind halt leider manchmal etwas naiv. Heute verrenke ich mir auf unzähligen Nachtflügen das Kreuz, schlafe halb im Sitzen und muss wildfremde Menschen im Sitz direkt neben mir ertragen, die mir ihren Hintern zudrehen und das tun, was Menschen tun, wenn sie sich entspannen oder das Essen nicht vertragen – wovon man aber ganz sicher nichts mitbekommen möchte. In manch solch schlafloser Nacht im Flugzeug habe ich das Fenster aufreißen und dem kleinen Jungen unten auf der Erde die Wahrheit zubrüllen wollen. Dass er einen vernünftigen Beruf ergreifen solle, bodenständig und berechenbar.
Aber zunächst zurück zum Anfang, zum kleinen Jungen in seinem Bett. Aus ungeklärter Ursache hatte ich schon in frühesten Kindesjahren eine ausgeprägte Liebe zur Fliegerei. Was viele kleine Jungen einmal als Phase durchmachen, gekennzeichnet von Modellflugzeugen in den Regalen und Flugzeugkrickeleien auf dem Malpapier, setzte sich in meiner Kindheit jedoch als monothematischer Fetisch konstant weiter fort und verstärkte sich noch stets. Die jährlichen Flugreisen mit der Familie waren für mich das, was für andere Kinder die Bescherung an Heiligabend war: das Ziel des Wegs, die Erfüllung unserer Freud’schen Träume. Schon Wochen vorher traten symptomatische Schlafprobleme auf und je näher der Abflug rückte, desto mehr herrschte freudiger Ausnahmezustand. Ein Flug ohne Fensterplatz? Absolut undenkbar. So manches Mal fragte ich