Kryo (Life Tree - Master Trooper) Band 4. Alexa Kim

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Kryo (Life Tree - Master Trooper) Band 4 - Alexa Kim Master-Trooper Reihe

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      Alexa Kim

      Kryo (Life Tree - Master Trooper) Band 4

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.

       2.

       3.

       4.

       5.

       6.

       7.

       8.

       Epilog

       Die Master Trooper Reihe

       Bisher erschienen von Alexa Kim

       Impressum neobooks

      1.

       Sira

      Ich fühle mich leicht … fast schwerelos. Selbst das Kissen, auf dem mein Kopf liegt, spüre ich kaum. Irgendwo tief in meinem Unterbewusstsein ahne ich, dass dies das Ende ist. Deshalb versuche ich, an dem letzten Rest meiner körperlichen Empfindungen festzuhalten, auch wenn sie Qual und Angst bedeuten – denn ich weiß, diese Empfindungen sind die letzten seidenen Fäden, die mich an dieses Leben binden.

      Aus meinem Mund kommt ein Seufzer … oder vielleicht glaube ich das auch nur. Vielleicht findet das Seufzen nur in meinem Kopf statt; längst habe ich den Bezug zur Realität verloren … der schmerzvolle Durst hat sich in eine dumpfe Sehnsucht verwandelt, die ich kaum noch wahrnehme. Wie lange haben sie mir nichts mehr zu trinken gegeben? Drei Tage? Der Hunger ist nicht das Problem … der hat schnell nachgelassen … aber der Durst … dieser quälende Durst, der mich langsam austrocknen lässt. Wenn ich die Augen schließe sehe ich Wasser … frisches, klares Wasser, das über meine Lippen fließt. Ich weiß, dass es nicht wirklich da ist, aber trotzdem ist es besser, als sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Ich verdurste!

      In Zeitlupe drehe ich mich auf der Pritsche Richtung Tür, als könne ich sie durch meinen bloßen Willen dazu bewegen, sich zu öffnen. Das Schreien, Betteln und gegen die Tür Hämmern habe ich längst aufgegeben. Niemand wird kommen, weil niemand da ist.

      Ist es nicht ein Hohn?, singt eine seltsam hohe Stimme in meinem Kopf. Die ganzen Wochen, seit man mich aus dem Shuttle hierher gebracht hat … in dieses Gefängnis, das Life Tree als Forschungsstation für ihre Experimente dient, war ich vor Angst erstarrt, sobald die Tür zu meinem Zimmer sich öffnete – denn dann kamen die Ärzte, um mir irgendetwas in die Vene zu spritzen – wieder und wieder! Manchmal wurde mir davon schlecht, manchmal schwindelig, manchmal musste ich brechen, und nicht selten verursachten die Injektionen Schmerzen und Herzrasen. Ein oder zweimal habe ich gedacht, ich würde sterben – jeden Tag rechnete ich damit, dass sie mein Leben beenden. Ich war ihre Laborratte, nichts weiter. Das war UGs Antwort darauf, dass ich meine Journalistennase zu tief in ihre Angelegenheiten gesteckt habe … dass ich zu tief gegraben habe und zu viel gefunden habe ... United Governments und das Life Tree Projekt. Ich hatte mein Gesicht schon unter der Schlagzeile auf Seite Eins gesehen. Journalistin deckt geheimes Forschungsprojekt der Regierung auf … UG plant Kontrolle der Bevölkerung durch genmanipulierte Elite-Soldaten … UG untermauert Terrorherrschaft … Ich wollte die Bombe platzen lassen … meinem Boss beweisen, dass ich mehr kann, als über lokale Bandenkriege in den Randbezirken schreiben … dass ich bereit bin, mehr zu riskieren, als meine männlichen Kollegen. Ich wollte Anerkennung, Achtung … Karriere … doch was ich letztendlich fand, war der Tod. So ist das, wenn man zu gierig wird, Sira …, singt erneut die hohe Stimme in meinem Kopf, und mir wird klar, dass es meine eigene ist … die Stimme, die ich als Kind hatte, wenn ich meinem Vater selbstbewusst und voller Überzeugung erklärte, dass ich eine berühmte Journalistin werden würde.

      Noch bin ich nicht tot … ich bin immer noch hier … und ich werde nicht an den Giftinjektionen sterben, die man mir verabreicht hat … ich werde ganz einfach verdursten … sie haben mich zum Sterben in diesen Raum gesperrt, und mein Körper ist so ausgetrocknet, dass ich noch nicht einmal weinen kann. Warum töten sie mich nicht einfach? Warum tun sie mir das an? Hat United Governments das angeordnet? Ist es ihre Rache dafür, dass ich meine Nase in ihre Angelegenheiten gesteckt habe? Oder ist das hier nur ein weiterer abartiger Versuch, den sie an mir durchführen?

      Ich blinzele in das grelle LED-Licht an der Zimmerdecke, das seit Tagen nicht ausgeschaltet wurde. Normalerweise haben sie es abends abgeschaltet, damit ich schlafen konnte. Es scheint, als hätten sie mich einfach vergessen – aber ich weiß, dass UG niemals jemanden vergisst!

      So sehr ich früher darum gebetet habe, dass die Tür meines Gefängnisses geschlossen bleibt, so sehr wünsche ich mir jetzt, dass sie sich öffnet – und sei es nur dafür, dass sie mein Leben endgültig beenden. Eine letzte Injektion … so viel Menschlichkeit müssen doch selbst die Ärzte von Life Tree besitzen?

      Unwillkürlich muss ich an den großen blonden Arzt denken, der mir manchmal Injektionen verabreicht hat. Schon als ich ihn das erste Mal sah, war mir klar, dass er einer von ihnen ist – ein Trooper! Nur ein einziges Bild von einem Trooper hatte ich auf der Erde in die Hände bekommen, aber es bestand kein Zweifel. Der Blonde war groß und muskulös … einfach zu perfekt, um ein Mensch zu sein. Umso verwunderlicher war es, dass er einen weißen Bodysuit trug und in der Forschungsstation arbeitete. Sein Körper hatte ihn verraten – Muskelpakete an Bauch, Armen, Beinen und Schultern. Der Bodysuit verbarg nichts von alldem … er überragte die größten der Life Tree Ärzte noch einmal um einen halben Kopf. Der genetische Code der Trooper ist darauf konzipiert, dass sie gute Soldaten und Killer sind … keine Wissenschaftler. Sie werden auf Außeneinsätze geschickt, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Sie kämpfen gegen Wesen, die UG und Life Tree als Crawler bezeichnen. Soweit ich herausgefunden habe, sind diese Kreaturen Resultate der ersten unzulänglichen Experimente von Life Tree. Bis heute weiß ich nicht, warum dieser blonde Trooper in der Forschungsstation arbeitet, und der Gedanke, dass ich es auch nie herausfinden werde, versetzt mir einen Stich ins Herz. Noch in den letzten Stunden meines Lebens werde ich von dieser Neugierde getrieben, die alle guten Journalisten ausmacht … und die sie nicht selten das Leben kostet.

      Das Gesicht des blonden Troopers erscheint vor meinen geschlossenen Augenlidern. Ich hatte einen verzweifelten zum Scheitern verurteilten Versuch unternommen, ihn auf meine Seite zu ziehen. Wenn er wüsste, dass er im Grunde genommen genau

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