Kryo (Life Tree - Master Trooper) Band 4. Alexa Kim
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Читать онлайн книгу Kryo (Life Tree - Master Trooper) Band 4 - Alexa Kim страница 2
Als er mir eine Injektion verabreichte, flüsterte ich ihm zu: „Warum arbeitest du für diese Schweine? Die benutzen euch genauso wie mich oder die anderen Frauen, die mit mir hierher gebracht worden sind. United Government und Life Tree haben nichts Gutes mit euch vor. Nur deshalb wurde ich hierher gebracht … weil ich alles herausgefunden habe. Da unten auf der Erde weiß niemand von euch. Bring mich hier raus, und ich erzähle dir alles … die ganze Wahrheit.“
Er hatte mich mit seinen irritierend blauen Augen angesehen, die mich an die alte Fotografie einer tropischen Lagune erinnerten, die ich als Kind in einem Buch gesehen habe … türkisblaues Wasser ... aber sein Blick hatte nichts von seinen Gefühlen verraten. Als er ging, wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Wahrscheinlich fühlten diese Trooper gar nichts … auf jeden Fall nichts, was mit dem zu vergleichen gewesen wäre, was menschliche Emotionen und Gefühle ausmacht. Bestimmt waren Emotionen wie Mitgefühl keine genetisch erwünschten Anlagen bei einer Killer-Elite-Armee. Die nächsten zwei Tage stand ich furchtbare Angst aus, dass er mich bei den Life Tree Ärzten verraten würde und ich mein Todesurteil unterschrieben hatte, indem ich ihn um Hilfe bat. Aber es war nichts passiert. Dieser Trooper-Arzt war wieder gekommen und hatte mir meine Injektionen verabreicht, als ob gar nichts geschehen wäre – und ich hatte ihn nie wieder angesprochen.
Langsam drehe ich mich auf die Seite, weil ich so besser atmen kann. Jede Bewegung bedeutet Schmerzen. Vielleicht sollte ich einfach die Augen schließen und aufgeben … mich dieser bodenlosen Schwärze überlassen, die mich lockt und versucht in den Abgrund zu ziehen. Wofür noch kämpfen und die Qualen verlängern? Immer stärker zieht es meinen Verstand an diesen ruhigen Ort, an dem es keine Ängste oder falschen Hoffnungen mehr gibt - und dann höre ich ein Geräusch … das Erste seit fast drei Tagen!
Irritiert zwinge ich meine Lider dazu, sich zu öffnen und meine Ohren, sich auf die Realität zu konzentrieren. Ich habe mich getäuscht … mein Verstand spielt mir einen Streich … niemand kommt … sie haben mich zum Sterben allein gelassen. Nein! Da ist es wieder. Es hört sich an wie Schritte vor der Tür … und dann das Klicken des Magnetschlosses. Jetzt bin ich ganz sicher. Sie sind zurück! Hoffnungsvoll sehe ich zur Tür und warte darauf, dass sie sich öffnet. Egal, was sie mit mir tun werden … alles ist besser, als hier zu verdursten.
Ich starre die Erscheinung im Türrahmen an, sobald die Tür aufgestoßen wird. Er ist es! Der blonden Trooper, der mir die Injektionen verabreicht hat! Aber heute trägt er keinen Bodysuit, sondern Einsatzkleidung - Cargohosen und ein schwarzes Shirt. Um seine Hüfte liegt ein Waffengürtel, und sein Gesicht ist schmutzig, genau wie seine Arme und die Kleidung. Es scheint, als wäre er gerade von einem Einsatz gekommen und hätte sich alleine mit einer ganzen Horde Wilder Tiere geprügelt. Auf seinen Armen gibt es kleinere Wunden und Kratzer, sein schwarzes Shirt hat einen Riss quer über der Brust. Jetzt sieht er genauso aus, wie ich mir einen Trooper vorstelle – sie sind einfach keine Wissenschaftler … sie sind Soldaten … roh, ohne Gnade, gewohnt zu töten.
Ich starre ihn an, und er starrt zurück. Niemand von uns sagt etwas. Mir kommt der irrwitzige Gedanke, dass er sogar schmutzig noch attraktiv ist … sein muskulöser Körper und der selbstbewusste Blick verführen eine Frau dazu, Schutz bei ihm zu suchen. Nun – ich weiß es besser ...
In diesem Augenblick bin ich überraschend ruhig und gefasst. Es nutzt nichts, zu jammern und zu betteln, das ist mir klar. Als ich den Mund öffne, wundere ich mich, dass ich noch sprechen kann.
„Haben sie dich geschickt, um mich zu töten? Mach es bitte schnell … so viel Menschlichkeit muss selbst in dir sein.“
Er runzelt die Stirn und kommt näher, sieht mit seinen Lagunenaugen auf mich herunter, als würde er ernsthaft über meine Worte nachdenken.
„Bitte … tu es schnell ...“, flehe ich noch einmal.
„Ich bin nicht hier, um dich zu töten ...“, höre ich das erste Mal seine Stimme. Sie ist tief und männlich, aber gleichzeitig überraschend ruhig und angenehm.
Dann plötzlich nimmt er mich hoch, so mühelos, dass es ihm noch nicht einmal das Zucken eines Gesichtsmuskels wert ist, und trägt mich aus dem Zimmer.
„Hat sich denn niemand um sie gekümmert? Wie lange hat man ihr nichts zu trinken gegeben?“ Wieder seine ruhige aber souveräne Stimme. Obwohl es absurd ist, fühle ich mich sicher bei ihm.
„Tut mir leid, Kryo … alles ging so schnell. Wir wussten nicht, was wir machen sollen. Sie haben den Bereich abgeriegelt und wir konnten nichts tun.“ Das war die Stimme eines Life Tree Mitarbeiters. Ich kenne ihn … er hat mir manchmal das Essen gebracht. Was ist hier los?
„Wir müssen so schnell wie möglich die Ordnung in Sektion C wieder herstellen.“
„Wir tun, was wir können, Kryo … wirklich!“
Kryo? Ist das sein Name? Seltsamer Name, aber was solls. Irgendwie scheint er hier das Sagen zu haben. Der Life Tree Mitarbeiter wirkt verunsichert, fast, als hätte er Angst vor ihm. Aber warum? Warum hilft er mir jetzt? Ich verstehe das alles nicht …
Als ich die Augen öffne, sehe ich das erste Mal seit meiner Ankunft etwas anderes, als die Wände meines Gefängnisses. Der weiße Flur verschwimmt vor meinen Augen. Ich will wach bleiben und versuchen, mich zu konzentrieren. Alles, was ich höre und sehe, könnte wichtig sein … mein Journalistenradar läuft trotz meines miserablen Zustand noch immer im Hintergrund, aber die Schwärze greift nach mir, und ich kann mich nicht mehr gegen sie wehren. Was immer auch mit mir geschieht, liegt jetzt in der Hand des blonden Troopers, den sie Kryo nennen …
Kryo
Am liebsten hätte ich den Schädel dieses Idioten gegen die Wand geschlagen! Ich brauche nur einen Blick, um zu sehen, dass Sira keinen Tag länger durchgehalten hätte. Sira! Das ist ihr Name. Immer wieder habe ich heimlich ihre Akte gelesen, als könne ich ihr dadurch näher kommen. Sie war Journalistin auf der Erde – zumindest was das angeht, scheint sie mir die Wahrheit gesagt zu haben. In ihren Akten steht, dass sie wegen Mordes nach Terra Alpha geschickt wurde, während Sira behauptet, dass man sie aufgrund ihrer Entdeckungen aus dem Weg haben wollte. Wer lügt – die Akten oder Sira? Mörderinnen haben schlechte Gene – in der INBREED-Station will man sie nicht, und auch in Sektion B befürchtet man Ärger mit ihnen. Deshalb bleibt nur Sektion C und die Forschungsstation … sie dienen als Testsubjekte für Versuche. Alles spricht also gegen Siras Geschichte. Es wäre logisch, den Akten zu glauben … aber Sira wirkt auf mich nicht, als würde sie lügen. Sie ist nur eine Frau, die Angst hat … und die mir nicht mehr aus dem Kopf geht, so sehr ich es auch versucht habe ...
Es ist seltsam … ich habe Life Tree nicht besonders geschätzt, aber auch nicht infrage gestellt - doch seit Sira mich gebeten hat, ihr zu helfen, hat sich etwas verändert. Mein Instinkt sagt mir, dass sie keine Mörderin ist … dass ihre Geschichte wahr ist … nicht die, die man in ihre Akte geschrieben hat.
Und Sira hat auch noch etwas anderes in mir verändert. Während ich die Tür zu meinem Quartier schließe und Sira auf das schmale Bett lege, spüre ich deutlich das Körperteil, von dem ich nicht zu hoffen gewagt hatte, es jemals wieder zu spüren … zumindest nicht auf diese Art. Mein Schwanz drückt hart gegen den Stoff meiner Hose. Auch wenn dieser Moment sicher nicht geeignet ist, so ist es doch ein verdammt gutes Gefühl. Als es das erste Mal passierte, dachte ich noch, dass ich mich geirrt hatte. Dann aber geschah es wieder … immer, wenn ich in Siras Nähe war und ihren Geruch wahrnahm. Mein Reaktion auf sie wurde stärker … ich konnte mich in ihrer Nähe kaum noch kontrollieren. Mein Schwanz wurde nicht mehr nur